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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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ihre Eltern damals gar nicht versucht hatten, ihr den Plan auszureden! Diesmal würden sie es allerdings ganz bestimmt tun.
    Ihr Vater würde erst einmal förmlich explodieren. Wie sollte er weiterhin das Leben seiner Tochter bestimmen, wenn diese mitten in der Stadt lebte, mehr als eine Stunde entfernt? Ihre Mutter würde sich wahrscheinlich mit einem ihrer wahnsinnig heftigen Migräneanfälle ins verdunkelte Schlafzimmer zurückziehen, wie immer bei emotionalem Stress.
    Auf die Auseinandersetzung mit ihren Eltern freute Claire sich ebenso wie darauf, wieder mit Ethan Kontakt aufzunehmen, seine tiefe Stimme zu hören und in seine grünen Augen zu sehen, mit denen er sie vorwurfsvoll und verächtlich mustern würde …
    Anders gesagt, sie freute sich überhaupt nicht auf die vor ihr liegenden Aufgaben.
    Ich schaffe das, ermunterte sie sich im Stillen.
    Im Himalaya hatte sie ja auch in der Tigerschlucht einfach die Bremse losgelassen und war die holperige, schmale Straße hinuntergerast, neben der ein Abgrund klaffte.
    Heil unten angekommen hatte sie jubelnd die Fäuste in den Himmel gereckt.
    Dann war ihr schlecht geworden, als ihr das Risiko bewusst wurde, das sie eingegangen war.
    In dem Fall war alles gut gegangen. Sie konnte nur hoffen, dass sie mit ihren Plänen jetzt ebenso viel Erfolg hatte und keine so schmerzhafte und peinliche Bruchlandung erlebte wie am zweiten Tag der Tour, als sie über einen großen Stein gefahren und kopfüber vom Rad gestürzt war.

1. KAPITEL
    Muss er unbedingt so gut aussehen? dachte Claire und betrachtete kritisch das Foto ihres Exmanns auf dem Bildschirm.
    Vor zehn Jahren hatte sie gefunden, Ethan ähnle einem antiken griechischen Gott, mit klassischen Gesichtszügen, festen Lippen und unergründlichen grünen Augen. Wie unfair, dass er inzwischen sogar noch attraktiver geworden war!
    Ihn aufzuspüren war erstaunlich einfach gewesen. Sie hatte lediglich seinen Namen in die Suchmaschine auf ihrem Laptop eingegeben, und quasi sofort waren ihr mehrere Seiten an Information präsentiert worden.
    Bei den ersten hatte es sich um Auszüge aus Zeitungen gehandelt, zum Beispiel eines Businessmagazins, in dem ein gewisser Ethan Seaver als einer der vielversprechendsten Unternehmer unter vierzig der allgemeinen Aufmerksamkeit empfohlen wurde.
    Claire hielt die Namensgleichheit für einen Zufall und las rasch weiter. Dann war sie zum dritten Eintrag gekommen, in dem eine Firma Seaver Security erwähnt wurde, mit einem Ethan J. Seaver als Direktor.
    Und plötzlich war ihr, als hörte sie Ethans Stimme.
    Ich will eine eigene Firma, Claire! Für Alarmanlagen und Ähnliches, gut genug für die oberen Zehntausend. Eines Tags werden sogar Männer wie dein Vater mich um Rat bitten, wie sie ihren Besitz am besten schützen …
    Von diesem Plan hatte Ethan ihr kurz nach dem Heiratsantrag erzählt, ganz so, als wollte er ihr zu verstehen geben, dass er ehrgeizig war und mehr anstrebte als den Job eines Wachmanns in der zweiten Schicht …
    Nun war er, wenn man dem Eintrag glauben durfte, Gründer und Präsident einer angesehenen und expandierenden Firma für Sicherheitssysteme, welche die Überwachungsanlagen nicht nur verkaufte, sondern auch installierte und in deren Gebrauch einwies. Der Firmensitz befand sich in Detroit, die Kunden stammten aus dem gesamten mittleren Westen der USA.
    Also auch aus Chicago.
    Claire lachte laut auf. Es klang seltsam in dem beinah leeren, großen Zweizimmerapartment in einem angesagten Stadtteil Chicagos. Der Blick auf den Michigansee und die Morgensonne rechtfertigten den hohen Preis.
    Seit ihrer Rückkehr aus Hongkong war Claire bei der Wohnungssuche nicht nur aktiv, sondern auch erfolgreich gewesen. Ihre Mutter lag seitdem, wie erwartet, krank im Bett und weigerte sich, auch nur ein Wort mit ihr zu sprechen.
    Was man von Dad leider nicht behaupten kann, dachte Claire seufzend. Er hatte den größten Teil eines Vormittages damit vergeudet, sie zur Vernunft zu bringen, während die Möbelpacker ihre Besitztümer zum bereitstehenden Wagen trugen.
    Diesmal hatte sie, zum großen Ärger ihres Vaters, keinen Millimeter nachgegeben. Zum ersten Mal war sie vernünftig gewesen.
    Vernünftig? Hier saß sie im Schneidersitz auf dem Boden eines unmöblierten Apartments und führte sich auf, als hätte sie eine große Dosis Lachgas verabreicht bekommen.
    Und warum? Weil Ethan recht behalten hatte und nun Sicherheitssysteme an die Konkurrenten ihres Vaters verkaufte! Es war eine

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