Julia Extra Band 0294
Rebecca. Gib zu, dass du mich immer noch begehrst!“
„Xandros …“ Sie wollte es abstreiten, ihm sagen, dass zwischen ihnen nichts mehr sein würde, doch er zog sie einfach an sich.
Und sie ließ es geschehen, schmiegte sich selbstvergessen an ihn. Es war so lange her, seit Xandros sie in den Armen gehalten hatte. Inzwischen war alles so ganz anders als nach der Geburt der Zwillinge, an dem Tag in ihrer Wohnung, als sie schwach, unsicher und verlegen gewesen war. Jetzt, in ihrem eleganten Cocktailkleid und den hochhackigen Sandaletten, gepflegt und nach einem teuren Parfüm duftend, fühlte sie sich selbstbewusst und frei … so weiblich wie noch nie. Und was Xandros, dieser umwerfende Mann, von ihr wollte, wusste sie.
Sie genoss die Kraft, die von seinem muskulösen Körper ausging, spürte, wie sehr er sie begehrte. „Hättest du mit ihm schlafen wollen?“, fragte er heiser und hob ihr Kinn. „Wolltest du es?“
„Nein …“ Weiter kam sie nicht. Xandros bedeckte ihren Mund mit seinem und küsste sie leidenschaftlich. Und obwohl sie wusste, dass sie den Kuss nicht erwidern durfte, schmolz sie dahin.
Schwer atmend schob er die Finger in ihr Haar, barg das Gesicht darin, als hätte er es noch nie berührt, und presste sich erregt an ihren Schoß. „Rebecca …“
Sie erwiderte den Kuss, legte die Arme verlangend um Xandros’ Nacken, konnte nicht genug von diesem Mann bekommen. Sie klammerte sich an ihn, wusste nur noch, dass sie sich unerträglich nach ihm sehnte. Alles in ihr fieberte ihm entgegen, sie wollte, dass er sie nahm. Schließlich waren sie erwachsen, konnten …
„Miss Gibbs!“
Benommen hob sie den Kopf, und Xandros löste sich von ihr. Auf dem Treppenabsatz vor der Haustür stand Betty und machte ein ängstliches Gesicht.
„Miss Gibbs, könnten Sie bitte kommen? Das Baby … einer Ihrer Söhne ist krank.“
11. KAPITEL
Noch ehe Rebecca und Xandros das Haus betraten, hörten sie beängstigendes Husten, das wie die Schreie eines Robbenbabys klang.
„Welcher Zwilling ist es?“, fragte sie voller Panik.
„Alexius, glaube ich“, erwiderte Betty.
Rebecca stöhnte auf. Nur Xandros und sie konnten die Zwillinge auseinanderhalten. Sie hätten gar nicht ausgehen dürfen, die Jungen waren noch viel zu klein! „Was ist passiert?“
„Vor etwa einer halben Stunde fing er an zu husten, und es wird immer schlimmer. Ich glaube, er hat Krupp. Mein Sohn hatte das auch.“
Krupp? Rebecca fiel ein, dass das etwas mit Atembeschwerden zu tun hatte. Darüber musste es doch Informationen in ihren Gesundheitsbüchern geben.
Doch Xandros stürmte schon die Treppe hinauf, und die beiden Frauen eilten ihm nach. Rebeccas Schuldgefühle wuchsen, als sie im Kinderzimmer ankam, wo er einen seiner Söhne bereits an sich drückte, der beängstigend keuchte.
„Ja, es ist Alexius“, sagte Xandros und sah sie hilflos an.
Rebecca überlegte nicht lange. „Ich rufe den Arzt“, entschied sie und wandte sich Betty zu. „Erzählen Sie mir genau, was Sie bemerkt haben.“
Der Arzt kam schnell, ein überraschend junger Mediziner, aber er untersuchte das Baby fachkundig und gewissenhaft.
Endlich richtete er sich auf. „Ihre Haushälterin hat recht. Es ist der gute alte Krupp“, lautete seine Diagnose.
„Krupp? Was ist das?“, fragte Xandros.
„Eine Entzündung des oberen Atemwegs“, erklärte der Arzt. „Zu dieser Jahreszeit tritt sie bei Babys öfter auf. Sie sagten, er hätte einen Zwillingsbruder? Ich untersuche ihn sicherheitshalber auch gleich.“
„Und was können wir jetzt tun?“ Rebecca bebte am ganzen Körper. „Muss er ins Krankenhaus?“
„Das wird sicher nicht notwendig sein, Miss Gibbs.“ Der Arzt lächelte beruhigend. „Mit einer altmodischen Behandlung bekommen Sie die Entzündung bald in den Griff. Der Kleine muss die Nacht in einer dampfreichen Umgebung verbringen, am besten im Badezimmer. Dort sollten Sie beide bei ihm wachen und immer wieder heißes Wasser laufen lassen, damit sich genügend Dampf entwickelt.“
Ungläubig sah Xandros den Mediziner an. „Wollen Sie allen Ernstes behaupten, dass wir in unserer hochtechnisierten Zeit nichts weiter tun können, als Badewasser laufen zu lassen, um Dampf zu erzeugen?“
„Wir tun, was der Arzt sagt, Xandros“, entschied Rebecca.
Er nickte. „Ja, natürlich, agapi mou “, erwiderte er leise. „Wir fangen sofort damit an.“
Nachdem der Arzt auch Andreas untersucht hatte, erklärte er den Kleinen für gesund und
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