Julia Extra Band 0294
sie.
Ihre unschuldige Bitte brachte ihn ins Schleudern. Ahnte sie, was sie von ihm verlangte? Doch er spürte, dass sie ihn brauchte, und setzte sich zu ihr auf die Bettkante. Er war ihr so nah, dass er ihre Körperwärme fühlte, brauchte nur die Hand auszustrecken …
Scharf atmete er ein. „Und was soll ich tun, Rebecca?“
„Unterhalte dich mit mir.“ Sie kuschelte sich tiefer ins Bett. „Erzähle mir von deinem Bruder und warum ihr zerstritten seid.“
In der Dunkelheit lächelte er ironisch. Gespräche über alte Konflikte und Auseinandersetzungen waren ernüchternd. Seit Jahren hatte er nicht mehr an die Fehde mit seinem Bruder gedacht. Vielleicht hatte er es sich auch einfach verboten. Manche Dinge geschahen eben, man akzeptierte sie, ohne sich zu fragen warum.
„Wir waren Rivalen“, erwiderte er langsam. Ihm wurde bewusst, dass er zum ersten Mal leidenschaftslos auf diese Dinge zurückblicken konnte. Zeit und Entfernung machten es ihm leichter. Oder lag es an der Art, wie Rebecca ihn darauf angesprochen hatte? Er spürte, dass sie ihn danach fragte, weil es ihr wichtig war, und nicht, um ihr Wissen irgendwann gegen ihn auszuspielen.
„Wir lebten auf einer Insel, auf der kein Platz für zwei starke Persönlichkeiten war. Und unser Familienunternehmen konnte nur einen Mann an der Spitze brauchen. Mein Bruder und ich kämpften um die Herrschaft, so wie wir auch vorher um alles gestritten hatten.“
Irgendwann bin ich es leid gewesen zu kämpfen, wurde Xandros jetzt bewusst. Auf Kalfera hätte er sich nicht entfalten können. Er war eher für ein Leben in der Ferne geschaffen. Städte waren seine Welt. Es reizte ihn, sie zu gestalten, in ihnen zu leben.
Rebecca betrachtete sein überschattetes Profil. „Hoffentlich zerstreiten unsere Jungen sich nicht, wenn sie älter werden.“
„Darauf werden wir wohl keinen Einfluss haben.“ Zart berührte Xandros ihr seidiges Haar. „Versuche jetzt zu schlafen, Rebecca.“
„Mhm.“ Ihre Lider wurden schwer, auf einmal fühlte sie sich herrlich schläfrig … weil Xandros ihr zärtlich übers Haar strich, sodass sie sich sicher und geborgen fühlte? „Das tut gut“, sagte sie leise.
„Ja.“ Seine Stimme klang rau. War er verrückt, oder war sie nicht ganz so unschuldig, wie er glaubte?
„Mhm.“ Spontan rückte sie näher zu Xandros, kuschelte sich an seinen warmen Körper. Himmlisch! Wie hatte sie vergessen können, wie gut er sich anfühlte! Und roch!
„Rebecca?“
„Mhm?“
„Schlaf.“
„Wenn ich einschlafe … gehst du dann?“
Er zögerte. „Wenn ich bleibe, könnte mehr geschehen, als du willst“, sagte er leise.
Rebecca öffnete die Augen und sah ihn an. Er war ihr so nah! Ihr Herz klopfte unruhig. „Was denn?“
Mit der Fingerspitze berührte er behutsam ihren Mund, folgte suchend seinen Umrissen.
Bebend atmete sie ein. „Das mag ich.“
„So?“
„Mhm.“
„Und was noch?“ Sanft begann Xandros, ihren Nacken zu liebkosen, und sie erschauerte. „Was magst du sonst noch, Rebecca?“
Ihr Herz begann zu jagen. „Küsse“, wisperte sie.
„Aha … Küsse.“ Er glitt zu ihr hinab und suchte ihre Lippen. Scheu, fast unschuldig küsste er sie, als wäre es das erste Mal. So war es noch nie gewesen. Bei keiner Frau. Das Gefühl war wunderbar, so stark und rein, dass er am liebsten geschrien hätte.
Er spürte, dass Rebecca sich enger an ihn schmiegte, ihm mit den Fingern verlangend durchs Haar fuhr. Unvermittelt umfasste er ihr Gesicht und blickte ihr in die Augen. „Rebecca?“, sagte er leise.
Ungeduldig begann sie, ihm das Hemd aufzuknöpfen, berührte seine Brust mit den Lippen, streifte ihm den seidigen Stoff von den Schultern. Er wagte kaum zu atmen, während sie seinen Gürtel öffnete und mit den Fingerspitzen leicht über seine pulsierende Männlichkeit strich. Als sie ihm die Jeans abstreifte, war es um seine Selbstbeherrschung geschehen.
Aufstöhnend befreite er sie von dem Nachthemd, dann waren sie beide nackt. Und noch nie hatte er diese Intimität so stark empfunden. Er spürte Rebeccas samtige Haut unter seinen Händen und hatte das Gefühl, endlich heimgekehrt zu sein, als er die sanften Rundungen der Mutter seiner Kinder erkundete.
Er wollte, dass es ewig dauerte, doch die überwältigenden Empfindungen schlugen wie eine Flutwelle über ihm zusammen. Erregt glitt er über Rebecca, er konnte nicht mehr länger warten.
„Xandros!“ Mit zärtlichen Worten hatte er sie eingelullt, Rebecca war
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