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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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verausgabst.“
    Paolo hörte, wie Lily scharf Atem holte, sah, wie sie die schlanken Schultern straffte, bevor sie wieder nach unten sanken. Sie schien insgesamt kleiner zu werden, als wolle sie sich unter dem Tisch verstecken.
    Arme süße Lily! Eine Prüfung nach der anderen mutete er ihr zu. Paolo schwor sich, alles wiedergutzumachen, und wenn es das Letzte wäre, was er auf Erden tat.
    Seit sie sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte, wirkte sie angespannt und traurig. Ob das an dem Vorfall im Schlafzimmer lag?
    Unwillkürlich versteifte sich sein Körper, als die Bilder in seiner Erinnerung lebendig wurden.
    Dabei hatte er unter den gegebenen Umständen eine beachtliche Zurückhaltung an den Tag gelegt. Sein Verlangen hatte ihm fast den Verstand geraubt, und doch hatte er sich ehrenwert verhalten und sich zurückgezogen.
    Bestimmt verstand sie, dass er ihr dadurch seinen Respekt hatte ausdrücken wollen. Nicht seinen Trieben nachzugeben war seine Art, ihr zu zeigen, dass er sie schätzte.
    Vielleicht würde sie jetzt auch anfangen, ihn zu respektieren. Würde ihn mögen und möglicherweise sogar vergessen, wie er sie in eine Situation gebracht hatte, die ihr so offensichtlich zuwider war. Aus irgendeinem Grund empfand er das als wichtig.
    Was hatte Lily Frome nur an sich, dass sie seine Beschützerinstinkte weckte? Der Wunsch, in ihren Augen als gut zu erscheinen? Bis jetzt hatte es ihm nie etwas bedeutet, was andere Menschen über ihn dachten.
    Er ließ seinen Blick auf ihr ruhen und verspürte einen Stich. In dem schwarzen Seidenkleid sah sie so verwundbar und verletzlich aus.
    Er wollte ihr nicht wehtun. Er wollte …
    Unvermittelt murmelte er eine Entschuldigung, stand vom Tisch auf und ging aus dem Zimmer, um eine lange kalte Dusche zu nehmen.
    „Lily hat gesagt, sie braucht frische Luft“, beantwortete Fiora Paolos Frage. Dabei hob sie nicht einmal den Kopf von den langen Listen, die sie gerade schrieb. Manche Worte unterstrich sie mehrfach, andere wurden eingekreist.
    Vermutlich ihre Notizen und Merkzettel für die Party.
    Die ganze Nacht hatten ihn seine wirbelnden Gedanken wach gehalten. Doch wie immer hatte er, sobald ein Problem aus allen erdenklichen Blickwinkeln geprüft war, eine Lösung gefunden.
    Jetzt musste er nur Lily überzeugen, zu demselben Schluss zu kommen.
    Seit seiner unglückseligen Ehe hatte er seinem Urteil über Frauen misstraut. Denn bislang waren ihm nur Frauen begegnet, die einfach alles für eine gewisse Zeit an seiner Seite taten.
    Lily war anders. Ganz anders. Und deshalb …
    „Das arme Mädchen sieht blass aus“, meinte Fiora und legte die Listen beiseite. „Ich hoffe, du hast nicht etwas getan, um sie zu verunsichern.“
    „Natürlich nicht.“
    Die Worte schmeckten wie Säure in seinem Mund. Seit er sie praktisch dazu erpresst hatte, eine Rolle in der Farce um seine Verlobung zu spielen, hatte er nichts anderes getan, als sie zu beunruhigen, zu verärgern und zu demütigen. Unbehaglich verlagerte er das Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er war es nicht gewohnt, Fehler zu machen. Und es gefiel ihm überhaupt nicht.
    „Gut.“ Sie warf ihm einen mahnenden Blick zu. „Lily ist in jeder Hinsicht eine liebenswerte junge Frau. Sie ist keines dieser furchtbar geschminkten Models, mit denen du immer fotografiert wirst … sehr zu meinem Leidwesen!“
    Paolo steckte die Hände tief in die Taschen seiner leinenfarbenen Chinos. „Schimpf nicht, Mamma.“
    „Ich bin deine Mutter. Ich darf so viel schimpfen, wie ich will.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Die Tage der Models sind vorbei, das versichere ich dir.“ Tatsächlich waren sie schon seit geraumer Weile vorüber. Denn er hatte herausfinden müssen, dass ihn diese zwanglosen Affären nicht nur langweilten, sondern letzten Endes auch nicht befriedigten.
    „Das hoffe ich! Gibst du mir deine Erlaubnis, meinen Schneider kommen zu lassen? Er soll Lilys Hochzeitskleid anfertigen. Und auch ich brauche etwas Neues. Schließlich sollte auch die Mutter des Bräutigams fantastisch aussehen.“
    Ein Lachen spiegelte sich in Paolos Augen. Seine Mutter war einfach unverbesserlich. Ihr Schneider war einer der talentiertesten und international erfolgreichsten Designer Italiens.
    „Wie du willst, Mamma.“ Er küsste sie auf die Stirn. Plötzlich hatte er es sehr eilig, seine Pläne in die Tat umzusetzen. Doch sie hielt ihn zurück.
    „In drei Wochen habe ich meinen letzten Arzttermin. Ich möchte, dass die Hochzeit kurz

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