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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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südländische Schönheit wirkte ausgesprochen gelangweilt.
    Nervös drehte sie den Verlobungsring an ihrem Finger, dann straffte sie die Schultern. Länger konnte sie sich nicht in ihrem Zimmer verstecken. Zeit zu gehen und ihre Rolle in diesem geschmacklosen Stück zu spielen.
    Als ob ihre kummervollen Gedanken ihn heraufbeschworen hätten, betrat Paolo plötzlich ihr Zimmer.
    Abrupt blieb Lily auf ihrem Weg zur Tür stehen. In dem weißen Dinnerjackett sah er unbeschreiblich attraktiv aus. Auf seinem Mund erschien das sinnliche Lächeln, das ihr, wie immer, den Verstand raubte.
    Mit wenigen Schritten war er bei ihr, nahm ihre Hand und hob sie an seine Lippen. „Du siehst fantastisch aus, cara mia “, sagte er voller Selbstvertrauen und Zuversicht. „Jeder Mann wäre stolz, dich seine zukünftige Braut nennen zu dürfen.“ Er drückte ihre Hand gegen seine breite männliche Brust und zog Lily mit einer Zärtlichkeit an sich, die ihren Widerstand beinahe erlahmen ließ. Der Wunsch nachzugeben und sich an ihn zu schmiegen, wurde fast übermächtig. Doch dann sagte er: „Vor nicht allzu langer Zeit hast du mir vorgeworfen, das Glück aller anderen im Blick zu haben, nur deines nicht …“
    „Und natürlich deinen eigenen Vorteil …“
    „Lass mich ausreden.“ Er senkte die Stimme zu einem weich über ihren Rücken perlenden Flüstern. „Ich könnte dich glücklich machen. Ich werde dich glücklich machen“, verbesserte er sich.
    Unsicher atmete Lily tief ein. Der goldene Schimmer seiner Augen übte eine hypnotische Kraft auf sie aus. Oh ja, er könnte sie glücklich machen.
    Unendlich glücklich.
    Für ungefähr eine Woche.
    Dann würde sie ihn langweilen. Wie schon seine erste Frau.
    Wie gerne hätte sie jetzt einfach den Kopf in den Nacken gelegt und wie ein Baby, dem man sein liebstes Spielzeug weggenommen hätte, laut aufgeschrien. Stattdessen murmelte sie: „Wir wollen die Gäste doch nicht warten lassen, oder?“
    Sie wandte sich zur Tür. Dort blieb sie lange genug stehen, um sicherzugehen, dass ihre Stimme ruhig und fest klang. Als ob sie alles unter Kontrolle habe. Sich selbst. Die Situation.
    „Du magst der Hai in diesem Fischteich sein, aber ich werde nicht zulassen, dass du mich zwingst und emotional zu etwas erpresst, von dem ich genau weiß, dass es schlecht für mich ist und ich es auch gar nicht tun möchte.“
    Blitzschnell trat er auf sie zu und legte einen Arm um ihre schmale Taille. „Aber du möchtest es ja tun, meine süße Lily“, wisperte er ihr leise ins Ohr. „Und wenn ich die Zeit hätte, würde ich es dir gleich hier und jetzt beweisen.“
    Mit hochrotem Kopf lehnte Lily sich jetzt doch an ihn, weil ihre Beine sie einfach nicht mehr tragen wollten. Das beschämende Verlangen, das er so mühelos in ihr wecken konnte, hüllte ihren Körper ein.
    Auf dem Weg zu den wartenden Gästen wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie einen Krieg an zwei Fronten kämpfte.
    Gegen ihn. Und, weitaus erschreckender, gegen sich selbst.

10. KAPITEL
    Eine Hand in die Tasche seiner schmal geschnittenen schwarzen Anzughose gesteckt, lehnte Paolo gegen den Rahmen der geöffneten Balkontür, den obersten Knopf seines Smokinghemdes lässig geöffnet.
    Er beobachtete sie.
    Lilys Anmut zog die Blicke aller Anwesenden auf sich. Und das Kleid, das sie trug, ließ ein solches Begehren in ihm wachsen, dass er kaum das Ende dieser langweiligen Party erwarten konnte, um eine lange kalte Dusche zu nehmen.
    Während er Lily und der Frau eines seiner ältesten Freunde zusah, die einem tanzenden Paar auswichen, gratulierte er sich, seine Abneigung gegen eine zweite Heirat überwunden zu haben.
    Laute Musik schallte aus einer hochmodernen Stereoanlage. Bestimmt die Idee seines Cousins Orfeo, dachte er verärgert.
    Rasch wandte er seine Gedanken von dem notorisch arbeitsscheuen Cousin ab und ließ sie zu einem weit angenehmeren Thema zurückkehren.
    Die Heirat mit Lily, die ihn nicht mit ermüdender alberner Ehrfurcht behandelte, die in ihm nicht ihre Chance auf das große Geld sah.
    Außerdem würde er nach der Hochzeit mit ihr endlich nicht mehr an den nagenden Schuldgefühlen leiden. Denn seine Weigerung zu heiraten und einen Erben zu zeugen hatte seiner Mutter tiefen Schmerz bereitet.
    In Lily würde er eine Partnerin haben, der er uneingeschränkt vertrauen konnte. Im Gegenzug würde sie seine Fürsorge und Treue, ja auch seine Kinder – wenn sie denn wollte – bekommen.
    Bei dieser völlig neuen Aussicht

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