Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
Vom Netzwerk:
verspürte er einen Stich. Unvermittelt stieg die Hoffnung in ihm auf, das erste Kind möge ein Mädchen sein, klein und zierlich, mit denselben grauen Augen wie ihre Mutter.
    Nicht daran gewöhnt, von sich und Kindern in einem Satz zu denken, fand er die Vorstellung zwar seltsam überraschend, dennoch gefiel sie ihm.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie seine Cousine Renata sich zu Lily gesellte. Wie alle anderen Mitglieder aus der Familie seines Onkels – des nichtsnutzigen Bruders seines Vaters – war sie ausgesprochen faul und glaubte immer noch, dass die Welt ihr etwas schulde.
    Morgen gedachte er, Lily in seine Villa in den Hügeln oberhalb von Amalfi zu bringen. Wenn sie mit ihm alleine war, würde es ihr nicht gelingen, sich seiner Überzeugungskraft noch länger zu widersetzen. Er wusste genau, wann eine Frau sich sexuell zu ihm hingezogen fühlte. An ihr konnte er all die kleinen Anzeichen deutlich erkennen. Ihre Tage des Widerstands waren gezählt. Und bis zu seinem Todestag würde er nicht zulassen, dass sie es einen Moment bedauerte.
    Paolo war seinen Pflichten als Gastgeber in allen Punkten nachgekommen; er hatte die Glückwünsche zu seiner Verlobung entgegengenommen, hatte mit seiner Mutter und Edith getanzt. Bald würde er zu seiner Lily gehen und darauf achten, den Besuch in Amalfi vor seiner Mutter und Edith zu erwähnen. Dann würde Lily ganz bestimmt keine Szene machen. Bereits jetzt plagte sie ihr schlechtes Gewissen, weil sie immer noch davon ausging, die beiden alten Damen in nicht allzu ferner Zukunft enttäuschen zu müssen.
    Natürlich gereichte ihm das zum Vorteil. Doch wenn er ehrlich war, gefiel es ihm überhaupt nicht, ihre fürsorgliche Natur gegen sie zu verwenden. Aber auf lange Sicht diente alles nur zu ihrem Besten. An seiner Seite würde sie ein glückliches Leben führen. Dafür würde er sorgen.
    Unvermittelt verdüsterte sich seine Miene. Lily hatte sich mit kalkweißem Gesicht von Renata abgewandt und war gegen seinen Cousin Orfeo gestolpert, der sie prompt in seine Arme zog und zu einem unbeholfenen Foxtrott ansetzte.
    Mit seinen dicklichen Fingern strich er über die zarte Haut ihres Rückens. Er schmiegte seinen Kopf gegen ihren und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
    Mörderische Wut stieg in Paolo auf. Wie konnte dieser Widerling es wagen, seine Frau anzurühren?
    Mit hastigen Schritten bewegte er sich auf die Tanzfläche zu.
    Lily hasste jede Sekunde. Die Gratulationen, die neugierigen Blicke, die ganze elende Scharade, in der sie gefangen war. Am meisten schmerzte der Anblick von Fiora und Edith, die glücklich lächelnd und plaudernd an dem Tisch in der Nische zusammensaßen.
    Schlimm wurde es auch, als Paolos Cousine Renata, ein Glas Rotwein in den schlanken Fingern haltend, auf sie zuglitt.
    „Gute Arbeit“, sagte sie. „Du hast dir den reichsten Mann Italiens geangelt … vielleicht auch Europas. Schade, dass eure Verbindung nicht andauern wird. Aber denk einfach nur an die große dicke Abfindung, die du kassierst, wenn er feststellt, dass die Ehe ihn langweilt!“ Sie lachte überlaut. „Paolo, der Herzensbrecher. Er kann einfach nicht anders! Seine erste Frau hat er nach ein paar Monaten rausgeschmissen. Kurz danach hat sie eine Überdosis genommen und ist gestorben. Manche sagen, sie habe es absichtlich getan.“ Sie zuckte die Schultern, als distanziere sie sich von dieser Gemeinheit. „Hoffentlich sind Sie aus härterem Holz geschnitzt.“
    Ohne auf diese Gehässigkeiten einzugehen wandte Lily sich ab. Renatas Anspielungen verursachten ihr Übelkeit. Zu ihrem Leidwesen stolperte sie auch noch gegen Paolos Cousin, der sie sofort in die Mitte des Raumes zog.
    Dabei war Tanzen das Letzte, wozu sie im Moment Lust hatte. Sie wollte dem Lärm entkommen, den spitzen Fragen, dem alles beherrschenden Duft der vielen Blumen, die überall dekoriert worden waren. Am liebsten hätte sie ihre Gedanken abgeschaltet, um sich nicht länger über die furchtbare Situation ärgern zu müssen. Nur für eine kleine Weile. Nur bis sie den Mut fand, ihrer Großtante und Fiora die Wahrheit zu sagen.
    Und jetzt betatschte sie dieser unverschämte Kerl auch noch! Die Geschmacklosigkeiten, die er ihr ins Ohr säuselte, widerten sie an. Und als sie versuchte, sich ihm zu entziehen, ließ er seine Hand glatt zu ihrer Taille gleiten und presste sich gegen sie. Von dem Aftershave, in dem er gebadet haben musste, wurde ihr so schlecht, dass sie glaubte, sich jeden Moment übergeben zu

Weitere Kostenlose Bücher