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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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Ehefrau zu führen?
    Wagte sie es, dasselbe Risiko einzugehen?
    Konnte sie Ediths und Fioras Enttäuschung ertragen, wenn sie es nicht tat?
    Konnte sie es über sich bringen, den Mann abzuweisen, den sie über alles liebte?

11. KAPITEL
    Als Lily an Paolos Arm aus der winzigen Kirche des kleinen Dorfes trat, überkam sie ein Gefühl der Unwirklichkeit.
    Die Zeremonie hatte sie wie in einem Traum erlebt. Das mit vielen Stickereien verzierte Kleid aus elfenbeinfarbener Seide, die diamantene Tiara, auf die Fiora bestanden hatte – natürlich auch ein Familienerbstück –, das wundervolle Blumenbouquet … all dies schien eher in ein Märchen zu passen als zu ihr.
    Und der große, unglaublich gut aussehende und sexy Mann an ihrer Seite … würde er jemals wirklich zu ihr gehören?
    Hör auf damit, schalt sie sich. Auch wenn es dir nicht real erscheint, du träumst nicht. Heute ist dein Hochzeitstag. Und nichts wird ihn verderben!
    Die Unsicherheit, ob sie Paolos Antrag annehmen sollte oder nicht, war an dem Morgen nach der Verlobungsparty von ihr abgefallen, als er sie in seinen Armen zurück zur Villa getragen hatte.
    Mit versteinerter Miene hatte ihre Großtante Edith sie empfangen. „Wo seid ihr die ganze Nacht über gewesen?“, hatte sie laut und tadelnd gefragt. „Carla und ich haben Fiora schon vor Stunden zu Bett geschickt. Die Arme war außer sich vor Sorge. Wie konntet ihr, ohne ein Wort zu sagen, einfach verschwinden? Erklärt mir das mal!“, forderte sie, als seien Lily und Paolo zwei unartige Kinder.
    Ohne die geringste Reue zu zeigen grinste Paolo nur und erwiderte sanft: „Es tut mir leid, wenn wir euch Unannehmlichkeiten bereitet haben. Das war nicht unsere Absicht.“
    Lily erschauerte. Edith besaß sehr strikte moralische Wertvorstellungen. Gab es eine andere Erklärung als die offensichtliche, wenn ein Mann und eine Frau im Morgengrauen nach Hause kamen? Vor allem, wenn ihre Kleider zerknittert waren und ihre Haare zerwühlt?
    Carla trat hinzu und versuchte, die Wogen zu glätten. „Kein Grund, sich aufzuregen. Frisch verheiratete Paare wollen eben manchmal alleine sein. Ich habe dir doch gesagt, wir brauchen uns nicht zu sorgen.“ Doch darauf reagierte Edith nur mit einem unwilligen Schnauben.
    Dann wandte sie sich ab und ging zurück ins Haus. Carla folgte ihr.
    Lily hatte den Kopf an Paolos Schulter verborgen und hemmungslos gekichert. Genau in diesem Moment hatte sie sich ihrem Schicksal ergeben und verkündet: „Das war’s! Jetzt müssen wir heiraten … sonst bin ich in ihren Augen eine gefallene Frau. Sie würde mir das Leben zur Hölle machen!“
    In den folgenden Wochen bekam sie Paolo so gut wie gar nicht zu Gesicht. Entweder hielt er sich geschäftlich in Florenz oder den Hauptstädten dieser Welt auf oder kümmerte sich um die Vorbereitungen für die Hochzeit.
    Aber auch Lilys Tage waren angefüllt mit Arbeit. Endlose Anproben ihres Brautkleides, bei denen ein extravaganter Designer an ihr herumzupfte und sie immer wieder anwies, doch endlich einmal still zu stehen. Der Hochzeitsplaner, den Paolo engagiert hatte, wollte in aller Ausführlichkeit von den Servietten bis zu den Blumenarrangements alles diskutieren. Dazu kamen die Organisation des Verkaufs von Ediths Cottage und ihr Umzug nach Florenz. Dennoch fand sie immer wieder die Zeit, Paolo furchtbar zu vermissen.
    Zu ihrer größten Enttäuschung stellte sie außerdem fest, dass sie nicht schwanger geworden war.
    „Du bist so wunderschön“, murmelte Paolo jetzt, als er ihr beim Einsteigen in die Limousine half. Er gesellte sich zu ihr und ergriff ihre Hände.
    Seine Augen schimmerten wie flüssiges Gold. Nun gehörte sie ihm, für immer. Und seine Aufgabe, sie zu lehren, ihn zu lieben, wie er sie liebte, hatte gerade erst begonnen.
    „Das liegt an dem Kleid“, entgegnete Lily, weil sie genau wusste, dass er ihr nur ein nettes Kompliment hatte machen wollen. Denn ohne diese ganze Staffage sah sie schließlich völlig durchschnittlich und unscheinbar aus.
    „Falsch.“ Sein Blick erweckte die Erinnerung an jene besondere Nacht zum Leben. Ein erotisches Prickeln überlief sie. „Dein nackter Körper ist viel, viel schöner als jedes Kleid, das du anziehen könntest“, flüsterte er verheißungsvoll.
    Lily schmiegte sich an ihn. Sie konnte einfach nicht anders. Überwältigend intensiv empfand sie den Kuss, mit dem er auf ihre Leidenschaft reagierte. Insgeheim schwor sie sich, dass sie alles in ihrer Macht stehende

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