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Julia Extra Band 0294

Julia Extra Band 0294

Titel: Julia Extra Band 0294 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN SHARON KENDRICK DIANA HAMILTON HELEN BROOKS
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unternehmen würde, damit er sich niemals mit ihr langweilte.
    Auf ein wenig unsicheren Beinen betrat sie die mit unzähligen Blumen geschmückte Villa, die mittlerweile ihr Zuhause geworden war. Sie hatte das Gefühl, auf Wolken zu schweben. Zwar hatte Paolo sie nur aus praktischen Gründen geheiratet, aber sie konnte ja daran arbeiten, sich als so praktisch zu erweisen, dass er gar nicht erst auf den Gedanken kam, sie zu betrügen.
    Die anschließende Party fand im kleinen Kreis statt. Nur für den Fall, dass die Presse trotz aller Geheimhaltung Wind von der Trauung bekommen hatte, patrouillierten einige Sicherheitskräfte diskret in der Auffahrt.
    Ihre Großtante Edith strahlte vor Glück. Inzwischen war Lily froh, dass ihre Verwandte nach Italien gezogen war. Sie hätte die alte Dame sehr vermisst und sich ständig um ihr Wohlergehen gesorgt. Fiora schien wieder kerngesund zu sein. Ein wenig solle sie sich noch schonen, hatte ihr Arzt gemeint, ansonsten aber keinerlei Bedenken für die Zukunft geäußert.
    Lily konnte es kaum erwarten, mit Paolo alleine zu sein. Bereits jetzt tanzten so viele kleine Schmetterlinge in ihrem Magen, dass sie das köstliche Essen kaum anrührte. Dafür trank sie vielleicht ein wenig zu viel von dem ausgezeichneten Champagner.
    Als das Essen endlich vorüber war, wandte Lily sich mit einem freudigen Lächeln an ihren Ehemann. Nur mühsam unterdrückte sie ein Kichern, denn er sah lustigerweise aus, als habe er gerade eine eiskalte Dusche genommen. Sie schob die Hand beiseite, mit der er sie hatte zurückhalten wollen, und stand auf. „Deine Mutter und meine Großtante“, flüsterte sie eher laut als leise, „machen sich zum Aufbruch fertig. Ich begleite sie nach draußen, während du dich um die anderen Gäs… Gäste kümmerst.“ Sie drehte sich um und genoss das Gefühl, dass ausnahmsweise einmal sie die Befehle erteilte!
    „Du hast ja einen Schwips, Kind!“, rügte Edith, als Lily ihr in den Wagen half, der sie und Fiora in ihr Apartment nach Florenz bringen sollte.
    „Das liegt an der Aufregung“, meinte Carla dazu.
    „Heute ist ein besonderer Tag“, mischte auch Fiora sich besänftigend ein. „Ich weiß, dass sie es sich nicht zur Gewohnheit machen wird. Trink einen schwarzen Kaffee, Lily. Das hilft.“
    Während sie dem abfahrenden Wagen nachwinkte, gab Lily den beiden Italienerinnen recht.
    Bei der Aufregung und der prickelnden Aussicht, bald mit ihrem attraktiven, brandneuen Mann alleine zu sein, hatte sie das Essen ganz vergessen. Stattdessen hatten die aufmerksamen Kellner ihr Champagnerglas nie leer werden lassen, mit dem Ergebnis, dass sie sich, na gut, ein wenig angeheitert fühlte.
    Sie zwang sich, auf einer geraden Linie ins Haus zurückzugehen. Auf dem Weg in die Küche, wo sie einige Gläser Wasser zu trinken gedachte, begegnete ihr Paolos Cousine Renata. Wortlos griff sie nach Lilys Arm und zog sie in den kleinen Salon.
    Widerstandslos nahm Lily auf dem Sofa Platz, zu dem Renata sie führte. „Bevor sich gleich alle Gäste verabschieden“, meinte sie und setzte sich neben Lily, „möchte ich dir noch etwas zeigen.“
    Sie griff nach ihrer Handtasche aus Wildleder, wie Lily erfreut zur Kenntnis nahm. Vielleicht plagte Renata wegen der Gemeinheiten auf der Verlobungsfeier ein schlechtes Gewissen, und sie wollte nun Freundschaft schließen. In diesem Fall würde sie ihr auf halber Strecke entgegenkommen. Ihr missfiel der Gedanke, zwischen ihr und einem Mitglied aus Paolos Familie könne es Unstimmigkeiten geben.
    „Wie schön … was ist das?“, fragte sie und betrachtete das Hochglanzfoto, das Renata ihr in die Hände gedrückt hatte.
    Das Bild zeigte das Porträt einer wunderschönen jungen Frau. Feine Gesichtszüge, lange blonde Haare und ausdrucksstarke braune Augen.
    „Solange“, erklärte Renata. „Paolos erste Frau. Sie war meine beste Freundin.“
    „Oh.“ Lily hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Sie reichte das Foto zurück und widerstand dem Drang, die Finger am Sofa abzuwischen. Das wäre nicht nur kindisch, sondern eine Beleidigung. Sie hatte nie mit Paolo über seine erste Ehe sprechen wollen, also hatte sie auch nie nach seiner Frau gefragt.
    „Sie war Französin. Paolo hat sie in Paris kennengelernt. Sie besaß einfach alles … Raffinesse, Bildung, die Fähigkeit, Seele und Mittelpunkt jeder Party zu sein, eine vielversprechende Karriere als Schauspielerin. Für ihre Ehe hat sie alles aufgegeben.“
    Lily erschauerte. In dem

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