Julia Extra Band 0295
ja wohl noch keine Ringe getauscht.“
Dan schüttelte den Kopf. Der Grund dafür saß direkt vor ihm. Beinahe fürchtete er gefährliche und unangenehme Fragen. Doch dann bemerkte er, dass sie ihn nur aufzog. Sie lächelte. Und diesem Lächeln konnte er kaum widerstehen. „Und zu welchem Entschluss bist du gekommen?“
„Ich hätte da ein paar Theorien.“
„Zum Beispiel?“
„Nun, wenn ich alles, was ich von dir weiß, berücksichtige …“
„Meine Intelligenz, meinen Erfolg und mein …Was war das noch?“ Unschuldig zog er eine Braue hoch.
Brooke errötete, sah ihm jedoch nach kurzem Zögern direkt in die Augen. „Dein unübertrefflich attraktives Äußeres.“
„Klar, natürlich. Wenn du all das also berücksichtigst …“
„Dann bleibt nur ein einziger Grund übrig: Es fehlt dir am nötigen Geschick im Schlafzimmer.“
Auf einmal herrschte völlige Stille. Dan nahm nur sein eigenes Herzklopfen wahr.
„Du scheinst dir ja allerlei Gedanken über meine Künste im Schlafzimmer gemacht zu haben.“ Zufrieden genoss er, wie sich Brookes Wangen dunkelrot färbten. Er konnte nur mit Mühe das Lachen unterdrücken.
„Hey, bleib bei der Sache“, konterte sie. „Schließlich geht es hier um dein mangelndes Talent.“
Doch Dan ließ sich nicht auf diese kleine Provokation ein. Er wusste, dass er keine Probleme auf diesem Gebiet hatte. Verdammt, seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet übertrafen sogar all seine anderen hochgelobten Begabungen. „Nachdem du so gründlich nachgedacht hast, wüsste ich eines doch zu gern: Was soll ich deiner Meinung nach tun, um diesen Mangel zu beheben?“
„Es gibt Kurse oder Videos. Ich bin sicher, wir finden etwas Passendes für dich an der Abendschule.“
Nun gab Dan dem Drang endlich nach und brach in schallendes Gelächter aus.
„Offensichtlich bin ich der Wahrheit gefährlich nahe“, vermutete Brooke belustigt – und klang umwerfend sexy.
„Brooke, Schätzchen. Du ahnst gar nicht, wie weit du von der Wahrheit entfernt bist. Wenn du wüsstest, wie weit – es würde dich um den Verstand bringen.“
Sie musste schlucken. Ohne den Blick zu senken antwortete sie: „Nun, dann haben ich und meine zukünftigen Verabredungen ja Glück, dass ich die Wahrheit über deine diesbezüglichen Talente nie erfahren werde.“
Damit drehte sie sich um und lief zu ihren Kindern. „Wer möchte angestoßen werden?“, rief sie ihnen zu.
Wenig später folgte Dan ihr zu dem Baum. Während er Beau und Lily beim Spielen beobachtete, wurde ihm deutlich, dass er als Kind nie solch glückliche Tage erlebt hatte. Er war in Apartments aufgewachsen. Ohne Garten, ohne Bäume. Dort hatte es nur schmutzige Betonwände mit Verbotsschildern gegeben. Und keine Hoffnung.
Doch diesen Kindern stand ohne Zweifel eine bessere Zukunft bevor. Denn Brooke war bei ihnen. Deshalb würde es ihnen auch in einer weniger geräumigen Wohnung an nichts fehlen. Aber wie würde es ihm selbst ergehen, wenn Brooke eines Tages mit den Kindern fortging? Würde das Lachen der drei ihm in den Ohren klingen und ihn ständig daran erinnern, was er verpasst hatte – ein Leben mit einer Familie?
Er schob diese trüben Gedanken beiseite. Im Augenblick schien die Sonne. Lachen und Fröhlichkeit umgaben ihn. Und sein Wunsch dazuzugehören wurde übermächtig. „Habt ihr Lust, eine Partie Tennis zu spielen?“, schlug er deshalb vor.
„Na klar!“, freute sich Beau, denn die Schaukel war gerade besetzt.
„Oh ja!“, rief auch Lily begeistert und sprang sofort von dem Reifen.
„Machst du auch mit, Brooke?“, fragte Dan. „Zu dritt können wir kein Doppel spielen. Kommst du zu mir?“
„Sicher“, willigte sie ein und sah ihn mit strahlenden Augen an.
Nur mit Mühe konnte Dan sich beherrschen, nicht mehr in ihre Antwort hineinzudeuten, als er eigentlich zulassen wollte. Besonders, da er bemerkt hatte, dass sie keinen Ehering mehr trug.
Eine Stunde später war ein höchst unkonventionelles, lustiges Tennismatch zu Ende gegangen. Ohne die Regeln des Spiels zu beachten, hatten Brooke und die Kinder trotzdem ihr Geschick und Ballgefühl bewiesen.
Gemächlich kam Brooke die Treppe hinunter und rubbelte sich im Gehen mit einem Handtuch das noch nasse Haar trocken.
„Nein, hier spricht Beau“, hörte sie ihren Sohn sagen. „Sie stehen beide unter der Dusche.“ Hastig lief sie in die Küche und riss Beau das Telefon aus der Hand.
„Entschuldigung“, sagte sie. „Hier spricht Brooke. Was kann ich für
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