Julia Extra Band 0295
hatte … was er gesagt hatte.
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er diese Worte laut ausgesprochen. Und dies war nicht die Antwort darauf, die er sich erhofft hatte.
Eine enorme Anspannung breitete sich in ihm aus. Er gab sie frei. Aufgewühlt lief er in der Küche auf und ab, fuhr sich durchs Haar und versuchte, seine inneren Qualen in den Griff zu bekommen. Schließlich blieb er stehen. Sie starrten sich an wie zwei Revolverhelden, und Dan fragte sich, wer zuerst zurückzucken würde.
Und es überraschte ihn nicht, dass er den ersten Schritt machen musste. Stur wie sie war, hätte Brooke vermutlich wochenlang so verharren können.
„Brooke, steh nicht einfach da. Sprich mit mir.“
Als sie ihn nach diesen Worten streitlustig ansah, drehte er sich um und ging zur Tür. Mehr konnte er ihr nicht geben. Er hatte ihr Zeit gelassen, ihr Freiraum gegeben, hatte sie stets unterstützt. Und er hatte ihr sein Herz geschenkt. Wenn sie ihm keinen Schritt entgegenkam …
„Du liebst mich nicht, Dan.“
Das nahm ihm auch den letzten Hoffnungsschimmer. Er wandte sich um und blickte sie an. „Wie kannst du wissen, was in meinem Herzen vor sich geht?“
„Ich habe nicht … Ich kann nicht sein, was du dir wünschst, Dan. Ich kann mich nicht von jemandem so abhängig machen.“
„Nein“, erwiderte Dan. „So etwas kannst du mir nicht unterstellen. Andere vor mir haben dich vielleicht so fest an sich gebunden. Aber ich habe nicht die Absicht, dich zurückzuhalten, Brooke. Niemals. Ich will, dass du genau das tust, was du willst – ich will, dass du glücklich bist. Und mich macht es glücklich, mit dir zusammen zu sein. Ich habe jetzt keine Angst mehr davor, es dir zu sagen.“
„Nun, gratuliere!“, gab sie spöttisch zurück und senkte den Blick.
„Ich bin nur aufrichtig zu dir.“
Sofort schaute sie ihm wieder direkt in die Augen. „Gut. Vielleicht kann ich ja mit netten Lügen besser umgehen.“
Ihre Augen funkelten, und sie atmete hastig. Dan wusste, dass er nichts sagen könnte, um ihre Meinung zu ändern. Keines seiner Worte würde sie überzeugen.
Und genug war genug. Er hatte es versucht. Er liebte sie, aber das reichte ihr nicht. Mehr konnte er einfach nicht geben.
„Ich verstehe, warum du mir nicht vertrauen kannst“, erklärte er erschöpft.
„Aber ich …“
„Sag nichts, Brooke. Wenn du mir vertrauen würdest, hätten wir diese Diskussion nicht.“
Würde er wirklich laut aussprechen, was ihm durch den Kopf ging? Es war seltsam: Obwohl Brooke ihn nur wütend anstarrte, hatten seine Gefühle kein bisschen nachgelassen. Je länger sie bei ihm war, desto stärker empfand er für sie. Von Sekunde zu Sekunde verliebte er sich mehr in sie. Und diese Erkenntnis tat unendlich weh. Auf Dauer könnte er diesen Schmerz unmöglich ertragen.
„Brooke“, begann er, „ich glaube, du verdienst jetzt genug und kannst dir eine eigene Wohnung suchen.“
Mit offenem Mund schaute Brooke ihn an – als hätte sie erwartet, dass er sie nicht gehen lassen würde. Aber wenn sie das wollte, dann müsste sie auf sein Liebesgeständnis antworten. Sie müsste es aussprechen.
„Heißt das, du bittest mich auszuziehen?“, fragte sie entgeistert.
Am liebsten hätte Dan alles zurückgenommen und ihr stattdessen versprochen, so lange auf sie zu warten, bis sie bereit war. Immerhin hatte er ja schon acht Jahre auf sie gewartet …
Doch in dieser Zeit hatte er nie daran geglaubt, dass sich etwas zwischen ihnen entwickeln könnte. Acht Jahre Liebe aus der Entfernung. Nun stand nichts weiter im Weg – außer der Tatsache, dass sie ihm einfach nicht vertrauen konnte.
Über Jahre hatten andere Menschen sie immer wieder enttäuscht. Und seine Liebe war nicht stark genug, um ihre Wunden zu verheilen.
„Ich halte das nicht länger aus, Brooke“, gestand er. „Ich kann es nicht mehr ertragen, dich morgens mit deinem zerzausten Haar in der Küche zu sehen. Mich quält der Gedanke, dass du nur ein Zimmer weiter in deinem Bett liegst und schläfst. Ich kann nicht leben ohne die Hoffnung, eines Tages auch von dir geliebt zu werden.“
Zum Abschied strich er ihr ein letztes Mal eine Haarsträhne hinters Ohr. Voller Zärtlichkeit sah er in ihre Augen, in denen Tränen schimmerten. Wir hätten so gut zusammengepasst, dachte er traurig.
Als er sich von ihr zurückzog, glaubte er, sein Herz würde brechen. Er wusste, dass es niemals für eine andere Frau schlagen würde.
„Ich verstehe.“ Brooke nickte. Der Schmerz
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