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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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dieses Baby, Duncan“, hatte Reese gesagt. „Ich bin sechsunddreißig Jahre alt und werde im Juni siebenunddreißig. Alle meine Freundinnen sind Mutter. Sogar meine jüngere Schwester ist schon schwanger. Ich kann nicht ewig warten, das geht einfach nicht. Es dauert schon so lange.“
    Ihre Stimme war gebrochen, und ihre Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Im selben Moment stand Duncans Antwort fest. Reese war die einzige Frau, die er jemals im Leben geliebt hatte. Obwohl er sie verlieren würde und obwohl sie ihm klar gemacht hatte, dass ihre Ehe so gut wie beendet war, wollte er, dass sie glücklich wurde. Vielleicht konnte er dann ebenfalls nach vorn schauen und zumindest inneren Frieden finden, wenn schon kein Glück.
    Die Haustür öffnete sich, und Reese betrat die Veranda. Sie war schön wie eh und je, was bedeutete, dass sie ihm immer noch den Atem raubte. Bei näherem Hinsehen bemerkte er jedoch, dass sie an Gewicht verloren hatte. Ihre hohen Wangenknochen traten stärker hervor, und ihr Kinn schien etwas spitzer zu sein. Sie hatte ihr honigblondes, von hellen Strähnen durchzogenes Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz gebunden. Schatten lagen unter ihren braunen Augen, in denen er Dankbarkeit las.
    Dankbarkeit.
    Duncan unterdrückte einen Seufzer. Er stieg aus dem Wagen und lief auf sie zu. Unmittelbar vor der Veranda blieb er stehen. Reese schob die Hände in die Jeanstaschen, was sie jünger aussehen ließ und ihn an die Frau erinnerte, die er vor fast zehn Jahren kennengelernt hatte.
    „Hallo, Duncan. Danke, dass du gekommen bist.“
    „Tag, Reese“, sagte er steif.
    „Ich … ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass du es dir anders überlegt haben könntest.“ Sie lachte nervös.
    „Verkehrsstau“, log er. In Wirklichkeit war er drei Mal an ihrer Straße vorübergefahren, bevor er schließlich eingebogen war.
    Meine Güte, ist das eine peinliche Farce, dachte er. Das Gefühl verstärkte sich noch, als Reese erklärte: „Jenny Lawford hat vor ein paar Minuten angerufen. Ihr voriger Termin dauert etwas länger. Sie hofft, dass sie in etwa einer Stunde hier sein wird.“
    Ihre Sachbearbeiterin von der Adoptionsagentur wollte den Zeitplan mit ihnen abstimmen, wann das Baby von der Pflegestelle in das Heim der Newcastles gebracht werden konnte. An diesen Punkt erinnerte Duncan sich nach dem gestrigen Gespräch mit Reese. Vielleicht gab es auch noch weitere Dinge zu klären. Er wusste es nicht. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, die Einzelheiten zu behalten – möglicherweise weil sie ihn letztlich nicht betrafen. Er war nur eine Stütze, ein notwendiges Beiwerk – zumindest für eine begrenzte Zeit.
    Duncan ging zum Wagen und nahm das Gepäck heraus. Als er zurückkehrte, hielt Reese ihm die Tür auf. Einen Moment stellte er sich vor, dass er nur auf einer Geschäftsreise gewesen wäre und wieder nach Hause käme – willkommen geheißen und schmerzlich vermisst. Doch seine Fantasie endete abrupt, sobald er im Innern war. Nachdem sie seinen Mantel genommen und aufgehängt hatte, deutete Reese den Flur hinab.
    „Du kannst deine Koffer erst einmal ins Gästezimmer bringen. Wir können später entscheiden, wer wo schlafen wird.“
    Wer wo schlafen wird …
    „Sicher.“ Er zuckte die Schultern. „Kein Problem.“
    Duncan stellte das Gepäck auf den Boden neben dem Doppelbett. Die Matratze war klumpig. Er wusste es, weil er in den Monaten vor seinem Auszug mehr als einmal darauf geschlafen hatte. Als er sich umdrehte, bemerkte er Reese in der offenen Tür.
    „Ich … ich muss eine Bedingung stellen“, sagte sie ruhig.
    „Eine Bedingung?“ Duncan verschränkte die Arme vor der Brust. Er kannte diesen Ton, und er kannte diesen Blick. Deshalb wusste er genau, was jetzt kommen würde. „Glaubst du wirklich, dass du derzeit in der Lage bist, irgendwelche Bedingungen zu stellen, Reese?“, fragte er bitter.
    „Nein.“ Sie hob den Kopf, und er sah, dass sie schluckte. „Aber ich stelle sie trotzdem.“
    Typisch Reese, dachte er. Nicht aus der Ruhe zu bringen. Früher hatte er sie dafür bewundert. Im Moment ging es ihm furchtbar auf die Nerven.
    „Was für eine Bedingung?“, erkundigte er sich.
    „Ich möchte, dass du mir versprichst, dass du – dass du dich nicht mit ihr triffst, bis die Adoption endgültig durch ist.“
    „Treffen“ war wahrscheinlich eine höfliche Umschreibung für „keinen Sex mit ihr haben“, vermutete er. Immerhin traf er an seinem Arbeitsplatz täglich

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