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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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Mann aufzusuchen. Doch sie hatte sich geweigert.
    Verstand er das nicht? Sah er nicht, dass sie genug von diesen Behandlungen hatte? Merkte er nicht, dass ihr Herz ebenfalls gebrochen war und ihr Körper viel zu erschöpft, um weitere Hormonspritzen, Eientnahmen und Embryotransfers zu ertragen? Vor allem, nachdem sie nicht in der Lage zu sein schien, eine Schwangerschaft bis zum Ende durchzuhalten.
    Eine Adoption wäre die richtige Lösung für sie, hatte sie erklärt. Vor fast zwei Jahren hatte sie Duncan tatsächlich dazu gebracht, gemeinsam mit ihr eine Agentur aufzusuchen, die auf die Vermittlung einheimischer Kinder spezialisiert war. Während sie die Formulare ausfüllten, war sie plötzlich von einer Ruhe und einem Frieden erfüllt worden wie seit Jahren nicht mehr. Nicht mehr, seit sie eine Woche nach ihrer Hochzeit ein Basalthermometer gekauft und begonnen hatte, ihren monatlichen Zyklus aufzuzeichnen.
    Duncan war längst nicht so begeistert gewesen wie sie, hatte aber ebenfalls pflichtbewusst die Vorbereitungskurse besucht und mit der Sozialarbeiterin gesprochen, die ihre häuslichen Verhältnisse prüfen musste.
    Doch eines Abends, als sie gemeinsam am Küchentisch saßen und die Familienfotos für ihre Bewerbungsunterlagen zusammenstellten, hatte Duncan plötzlich ruhig gefragt: „Und was ist, wenn ich das Kind nicht lieben kann, weil es nicht von mir ist?“
    Seine Besorgnis hatte Reese bis ins Mark erschüttert, doch sie hatte rasch abgewehrt. Aus Angst.
    „Natürlich kann du das Kind lieben. Ganz bestimmt.“ Sie hatte ihn angestrahlt, obwohl er die Brauen besorgt zusammenzog.
    Wer könnte ein Baby nicht lieben, ganz gleich, ob es biologisch verwandt war oder nicht? Selbst wenn Duncan glaub te, er könnte ein adoptiertes Kind nicht lieben: Sobald er das Baby auf den Armen hielte, würden alle seine Befürchtungen sich in Luft auflösen.
    Aber während die Nachricht von der Agentur auf sich warten ließ und der Stress sich auf ihre Ehe auszuwirken begann, ließ die Wahrheit sich nicht länger leugnen: Duncan unterstützte diesen alternativen Weg zur Elternschaft bestenfalls widerwillig. Wahrscheinlich hatte er ausschließlich ihretwegen zugestimmt.
    Jetzt unterstrichen seine Worte ihre Vermutung.
    „Ja, ich möchte ein leibliches Kind. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht. Meiner Ansicht nach hätten wir den Arzt in Chicago aufsuchen sollen, statt aufzugeben. Aber weißt du, was ich noch viel mehr möchte als ein eigenes Kind?“
    Mehr als ein eigenes Kind? Reese runzelte die Stirn.
    „Ich wünsche mir eine Frau, die ebenso daran interessiert ist, einen Ehemann zu haben wie eine eigene Familie.“
    Seine Worte trafen ihr verwundetes Herz wie ein brennender Pfeil. „Meine Hauptsorge entschuldigt also die Tatsache, dass du dir jemand anders gesucht hast?“
    Duncan schloss kurz die Augen und seufzte tief. „Wenn du das glaubst, wird es wohl stimmen. Du irrst dich doch niemals, nicht wahr?“
    Beweis mir das Gegenteil, hätte Reese am liebsten laut geschrien. Stattdessen verschränkte sie die Arme vor der Brust, hob das Kinn und schwieg.
    „Wenn du mich sprechen musst, ruf auf meinem Handy an, oder versuch es im Büro. Ich werde Ende der Woche noch einmal herkommen und meine restlichen Kleider holen.“
    „Wo gehst du hin?“
    Seine Lippen zuckten, während er die Reißverschlüsse seiner Koffer schloss. „Kannst du es nicht erraten? Ich dachte, du hättest für alles eine Antwort.“
    Ein Anflug von Panik stieg in ihr auf. „Wenn du jetzt zu ihr gehst, brauchst du nicht wiederzukommen.“
    Duncan zerrte die Koffer vom Bett und kam auf sie zu. Reese blieb nichts übrig, als in die Diele zurückzutreten.
    Ich liebe dich. Bitte geh nicht .
    Doch sie schluckte die flehentliche Bitte hinunter. Stattdessen entschlüpften ihr die Worte: „Ich will die Scheidung.“
    Duncans Schritt stockte, und er blieb einen Moment mit dem Rücken zu ihr stehen. Wenn sie wenigstens einen kurzen Blick in sein Gesicht werfen und seine Reaktion einschätzen könnte! Neben seiner linken Schulter hing ein gerahmtes Foto an der Wand. Es war in ihren Flitterwochen auf Hawaii aufgenommen worden, und er lächelte sie darauf liebevoll an. Ihr vergangenes Glück schien sie jetzt zu verspotten, denn Duncan nahm seinen Weg durch die Diele wieder auf, ohne auf ihre Worte einzugehen.
    Reese eilte hinter ihm her. Sie folgte ihm in den kühlen Januarabend und blieb auf den eiskalten Steinplatten der Einfahrt zu ihrem eleganten

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