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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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sein.“
    Duncan zuckte mit den Schultern, und seine Miene wurde erneut verschlossen. „Ich dachte wohl … Wahrscheinlich hatte ich angenommen …“ Er lehnte sich an die Wand, kniff die Augen zusammen und schüttelte kläglich den Kopf. „Zum Teufel, Reese. Ich weiß selber nicht, was ich erwartet hatte.“
    Seine Offenheit erschreckte sie. Deshalb beschloss sie, ebenfalls aufrichtig zu sein. „Ich auch nicht“, gab sie leise zu.
    Er riss seine blauen Augen auf und sah sie einen Moment eindringlich an. „Wirklich nicht?“, fragte er erleichtert.
    „Für mich ist dies auch alles neu, Duncan. Ich habe ebenfalls keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet.“
    Er runzelte die Stirn. „Trotzdem du bist immer zuversichtlich gewesen, dass dies der richtige Weg wäre. Du hast so sicher geklungen, wenn es um eine Adoption ging.“
    „Hatte ich eine andere Wahl? Außer mithilfe einer Leihmutter, was wir beide nicht wollten, ist dies meine einzige Möglichkeit, Mutter zu werden.“
    Diesmal widersprach Duncan ihr nicht mit dem Hinweis auf den Facharzt in Chicago. „Es ist alles so unwirklich“, sagte er nur.
    „Ich weiß.“
    „Vielleicht braucht man mehr als ein Foto, damit einem die Wirklichkeit bewusst wird.“
    Reese erinnerte ihn nicht daran, dass ihre beiden leiblichen Babys sich bereits einen Platz in ihren Herzen erobert hatten, lange bevor sie auf dem Ultraschallbild zu erkennen waren.
    „Vielleicht“, willigte sie ein.
    „Nun, morgen um diese Zeit …“ Er redete nicht weiter.
    „Ja, morgen um diese Zeit werde ich meinen Sohn halten.“ Lächelnd wiegte Reese die Arme. Sie konnte das leichte Gewicht des Babys beinahe spüren, und ihr Hals schnürte sich zusammen.
    Duncan machte sich von der Wand los und straffte seine Schultern. „Wirst du direkt nach der Arbeit zur Agentur fahren?“
    Sie schluckte trocken. „Nein, ich werde mir den Tag freinehmen. Margaret ist sehr verständnisvoll.“ Sie meinte die Direktorin der städtischen Schule, an der sie unterrichtete. „Als ich ihr heute früh von der Adoption erzählte, machte sie sich sofort an die Arbeit, um eine Vertretung für die beiden nächsten Wochen für mich zu finden.“
    „Du wirst doch sicher wesentlich länger ausfallen.“ Duncan runzelte die Stirn.
    „Ja. Ich nehme an, bis zum Ende des Schuljahres im Juni. Dadurch habe ich genügend Zeit, um mich nach einer guten Kita umzusehen und mich auf das nächste Schuljahr vorzubereiten.“
    „Du willst ab Herbst wieder unterrichten?“ Er runzelte die Stirn jetzt so stark, dass die Haut zwischen seinen dunklen Brauen in einer tiefen Falte verschwand.
    „Ich kann es mir nicht leisten, länger zu Hause zu bleiben.“
    Sie zupfte an einem Oberhäutchen an ihrem Fingernagel, um Duncan nicht ansehen zu müssen. Vor langer Zeit hatten sie ausgemacht, dass sie nach der Geburt eines Kindes die ersten fünf Jahre zu Hause bleiben würde. Aber das war gewesen, bevor …
    „Nein, wahrscheinlich nicht“, antwortete er nach einer ganzen Weile. „Dann hole ich dich morgen hier ab?“
    „Oder wir treffen uns in der Agentur. Es wäre ein ziemlicher Umweg für dich, vom Büro erst hierher zu fahren.“
    „Das macht mir nichts aus. Außerdem finde ich, dass wir gemeinsam bei der Agentur eintreffen sollten.“
    Ach ja, der schöne Schein. Trotzdem zögerte Reese einen Moment, bevor sie nickte. „Also gut.“ Sie lächelte wieder. „Danke. Ich weiß das sehr zu schätzen.“
    Duncan murmelte etwas Unverständliches.
    „Wie bitte?“
    „Ich habe nichts gesagt“, behauptete er. Dabei hätte sie schwören können, dass es wie „Du mit deiner verdammten Dankbarkeit“ geklungen hatte.
    „Hast du Hunger?“ Sie deutete mit dem Daumen über die Schulter zur Küche. „Ich könnte uns schnell ein Abendessen bereiten.“
    „Gurkensandwiches?“ Seine Augen funkelten belustigt und vertrieben das unbehagliche Gefühl in ihrem Innern.
    „He, das Rezept stammt von deiner Mutter“, erinnerte sie ihn.
    „Ich weiß.“ Seine Lippen zuckten, und sie musste unwillkürlich leise lachen.
    „Ich könnte etwas vom Chinesen kommen lassen.“
    „Nein, danke. Ich hatte ein ziemlich großes Mittagessen und bin im Moment nicht sehr hungrig.“
    „Ich auch nicht“, gab Reese zu und schlang nervös die Arme um die Taille, denn ihr Magen flatterte erneut. „Meine Güte, Duncan. Es ist beinahe zu schön, um wahr zu sein. Ich glaube, ich bekomme heute Nacht kein Auge zu.“
    „Irgendwas sagt mir, dass wir schlafen

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