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Julia Extra Band 0295

Julia Extra Band 0295

Titel: Julia Extra Band 0295 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SHARON SALA MELISSA JAMES ALLY BLAKE JACKIE BRAUN
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zusätzliches Schlafzimmer, nur eine große Couch. Und es ist nichts Besonderes. Sie möchten vielleicht gar nicht …“
    „Ich nehme die Einladung an“, unterbrach er sie. Er fragte sich, ob er so überrascht aussah, wie er sich fühlte.
    „Wirklich?“
    Er deutete mit der Hand auf den Schneesturm, der vor dem Fenster tobte. „Süße, Ihre Einladung ist das Beste, was mir heute passiert ist. Soll ich Sie im Wagen mitnehmen oder …“
    „Nein. Mein Auto steht hinter dem Restaurant auf dem Parkplatz. Fahren Sie mir einfach hinterher.“
    Skeptisch betrachtete er die Straßenverhältnisse. „Die Straßen sind ziemlich rutschig. Vielleicht wäre es besser, wenn ich …“
    „Ich passe schon seit neun Jahren sehr gut auf mich selbst auf“, erwiderte sie ruhig. „Da ich allein hergekommen bin, kann ich auch wieder nach Hause fahren.“ Dann wandte sie sich Calvin zu. „Wenn du Hilfe brauchst … du hast ja meine Nummer.“
    Calvin nickte. Er war sich nicht ganz sicher, was er von ihrem spontanen Angebot halten sollte. Aber sie war eine erwachsene Frau. Und sie schien – selbst wenn er nur wenig über sie wusste – eine kluge Frau zu sein. Er nahm an, dass sie wusste, was sie tat.
    „Pass auf dich auf“, sagte er.
    Sie lächelte, denn sie wusste, dass er sie damit nicht nur ermahnen wollte, vorsichtig zu fahren.
    „Das werde ich. Bis morgen dann.“
    „Aber komm nicht her, bevor die Straßen vom Schnee geräumt sind, ja?“
    Sie nickte und winkte ihm zum Abschied zu. Dann sah sie Justin an.
    „Fertig?“, fragte sie und machte sich auf den Weg Richtung Tür.
    „Ja. Ich bin direkt hinter Ihnen.“
    Als er ihr nach draußen ins Schneegestöber folgte, fiel ihm etwas ein: Vielleicht hätte er bei seiner Familie anrufen sollen, um Bescheid zu geben, dass es ihm gut ging. Er entschloss sich, das nachzuholen, wenn er erst einmal sicher bei Marilee zu Hause angekommen war.
    Zu seiner Überraschung lenkte Marilee ihr Oldsmobile geschickt über die verschneiten Straßen. Sie nahm die engen Kurven, als wäre sie ihr ganzes Leben lang schon in schwerem Schneetreiben gefahren. Nur einmal drohte sie auf ein geparktes Auto zuzuschlittern. Justin hielt unwillkürlich den Atem an und glaubte, dass sie dem Wagen in die Seite fahren würde. Doch stattdessen lenkte sie kurz gegen, brachte das Fahrzeug wieder in die Spur und fuhr mit reichlich Platz an dem Auto vorbei.
    Er erwischte sich dabei, wie er anerkennend lächelte. „Gut gemacht“, murmelte er und folgte ihr um eine weitere Kurve. Plötzlich bemerkte er, dass sie den linken Blinker gesetzt hatte. Er bremste sacht ab und hoffte, dass er die Kurve nehmen würde, ohne ins Schlittern zu geraten. Einen Augenblick später bogen sie auf eine Auffahrt. Das weiße Haus, zu dem die Auffahrt gehörte, war winzig. Gegen den starken Schneefall war es beinahe unsichtbar. Eine lange, schmale Veranda erstreckte sich über die gesamte Front.
    Als Marilee aus dem Wagen stieg, beobachtete er, wie sie den Mantelkragen hochschlug und den Kopf einzog, um sich gegen den eisigen Schnee zu schützen. Während Justin ihr folgte, fiel ihm ein, dass er hätte anbieten können, sie durch den Schnee zu tragen oder wenigstens den verschneiten Weg frei zu räumen. Doch bevor er sie aufhalten konnte, war sie schon auf der Veranda.
    Sie stampfte mit den Füßen auf, um ihre Schuhe vom Schnee zu befreien, und er tat es ihr nach. Als sie ungeschickt an ihren Schlüsseln herumfingerte und sie ihr schließlich auf den Boden fielen, nahm er an, dass es an ihren kalten Fingern lag.
    Er ahnte nicht, dass sie langsam, aber sicher in Panik geriet.
    Nachdem er ihr ins Haus gefolgt war, wurde er sofort von einer wohligen Wärme umhüllt. Neugierig sah er sich im Wohnzimmer um und verglich es mit seinem Farmhaus. Jäh durchzuckte ihn ein Schuldgefühl, weil er den Luxus, den sein Leben zu bieten hatte, als selbstverständlich erachtete. Es war nicht so, als würde sie auf einer Orangenkiste hocken und vom Fußboden essen, doch die Möbel waren alt und abgenutzt und die Teppiche zwar sauber, aber fadenscheinig.
    Marilee bemerkte, wie er sich in ihrem Zuhause umsah, und wusste, dass er Besseres gewohnt war. Doch sie weigerte sich, sich für ihr Heim zu entschuldigen. Sie warf ihm einen Seitenblick zu, hoffte, dass ihre Nervosität nicht zu offensichtlich war, und deutete auf einen kleinen Schrank.
    „Sie können Ihren Mantel in den Wandschrank hängen“, sagte sie. „Ich werde mich schnell umziehen und uns

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