Julia Extra Band 0295
Tablett mit Köstlichkeiten vor sich her.
„Ohne Popcorn können wir uns keinen Film anschauen“, erklärte er und stellte das Tablett am Fußende des Bettes ab.
Marilee schlug die Bettdecke zurück und betrachtete das Tablett. Versonnen begann sie, Popcorn zu knabbern, während sie die restlichen Schälchen und Schüsselchen inspizierte.
„Hm … Schokolade.“
„Und kalte Limonade“, fügte Justin hinzu und nahm eine Serviette von zwei Dosen mit Limonade.
„Essiggurken?“, fragte sie und nahm ein kleines Glas mit Gürkchen in die Hand.
Justin lächelte. „Für meine kleine runde Frau.“
Marilee lächelte, obwohl ihr eigentlich nach Weinen zumute war. Er war so bemüht, alles richtig zu machen.
„Du musst sie nicht essen“, sagte Justin. „Ich habe sie nur so mitgebracht – für den Fall …“
Sie lachte, und dieses Lachen berührte Justin tief in seinem Inneren. Er musterte ihr Gesicht und erinnerte sich daran, wann sie das letzte Mal so glücklich und sorglos gewesen waren. Gott, was würde er nicht für ein Monopolyspiel und einen anständigen Blizzard geben.
„Welchen Film hast du dir ausgesucht?“, fragte er.
Sie hatte den Mund voller Popcorn, also deutete sie nur wortlos auf die DVD.
Er nahm sie in die Hand.
„Der mit dem Wolf tanzt?“
„Das ist einer meiner Lieblingsfilme.“
Ein Lächeln erstrahlte auf seinem Gesicht. „Das ist auch einer meiner Lieblingsfilme“, erklärte er. „Noch etwas, das wir gemeinsam haben.“ Er schob die DVD in den Rekorder und drückte den Startknopf. Dann zog er seine Stiefel aus, schlüpfte aus seinem T-Shirt und seiner Jeans und krabbelte – nur mit Boxershorts bekleidet – ins Bett.
Mit der Schüssel voller Popcorn zwischen ihnen und dem Tablett am Fußende des Bettes machten sie es sich vor dem Bildschirm gemütlich.
Marilee sah sich den Film an. Und Justin sah Marilee an. Eine Stunde später war sie eingeschlafen.
Justin erhob sich, stellte das Tablett auf den Boden neben dem Bett und schaltete den DVD-Player aus. Vorsichtig nahm er die Kissen vom Bett. Nur das Kissen unter ihrem Kopf ließ er unberührt. Unwillkürlich musste er lächeln, als sie sich tiefer in die Decke kuschelte. Einen Moment lang stand er einfach nur da und beobachtete, wie sie schlief. Ganz sacht schob er ihr eine Strähne aus dem Gesicht und küsste die Stelle, an der die Locke gelegen hatte. Marilee duftete nach Popcorn und Limonade und einem Hauch Schokolade. Noch immer lächelnd ging Justin um das Bett herum und legte sich neben sie. Er schmiegte sich an ihren Rücken, legte seine Hand auf ihren Bauch und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.
Stille senkte sich über sie.
Justin war beinahe eingeschlafen, als er eine Bewegung unter seiner Hand spürte.
„Ja, Baby. Daddy ist hier“, sagte er sanft und atmete dann zufrieden durch.
Als er die Augen wieder aufschlug, war es bereits Morgen.
5. KAPITEL
Als Marilee aufwachte, war ihr heiß. Es dauerte einen Augenblick, bis sie bemerkte, dass sie kein Fieber hatte, sondern dass Justin sie in seinen Armen hielt und ihr deshalb warm war. Ihr Magen war in Aufruhr, und sie musste dringend ins Badezimmer. Doch es war unmöglich hochzukommen, wenn er sie nicht losließ.
„Justin, ich muss aufstehen“, sagte sie und stieß ihn vorsichtig an.
Augenblicklich wachte er auf. „Was?“, fragte er verschlafen. „Was ist los?“
„Alles in Ordnung. Ich muss nur mal aufstehen.“
„Gut“, erwiderte er und rollte sich auf die Seite.
Als sie stand, stöhnte sie leise auf. Gott, sie konnte sich kaum noch daran erinnern, wie es war, wenn einem mal nichts wehtat.
Schlaftrunken schlug Justin ein Auge auf. „Bist du dir sicher, dass alles in Ordnung ist?“
„Mir ist nur ein bisschen übel“, sagte sie. „Aber das geht gleich vorbei.“
Sie wankte ins Badezimmer. Ein paar Minuten später öffnete sie die Tür und fand Justin, der zusammengesunken auf der Bettkante hockte.
„Was ist los mit dir?“, fragte sie. Besorgt bemerkte sie die Schweißperlen, die auf seiner Oberlippe glänzten, und die ungewöhnliche Blässe seiner Haut.
„Ich fühle mich nicht so gut“, antwortete er. Plötzlich sprang er auf und lief an ihr vorbei ins Badezimmer – gerade noch rechtzeitig, um sich zu übergeben.
Marilee konnte nachfühlen, wie es ihm ging. Sie folgte ihm ins Badezimmer und reichte ihm einen kalten nassen Waschlappen, den sie ihm auf die Stirn legte.
„Das wird helfen, damit es dir gleich wieder besser
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