Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
Vom Netzwerk:
in England. Ich war im Outback und unten in Tasmanien.“
    „Und noch nie in Paris? Oder Rom?“
    „Nein.“
    „Würdest du gern dorthin reisen?“
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. Er würde ihr doch wohl nicht vorschlagen, mit ihr dorthin zu fliegen, oder? Nein, sicher nicht!
    Sein Lächeln wirkte ein wenig schief. „Beantworte einfach die Frage, Marina. Es ist kein Trick.“
    „Ich würde hinreisen, wenn ich Erster Klasse fliegen könnte“, gab sie wahrheitsgemäß zu. „Meine Tage in der Economy Class sind vorbei. Als gebranntes Kind scheut man das Feuer.“ So, damit kannst du anstellen, was du willst, Mylord!
    „Das werde ich mir merken“, murmelte er, um gleich darauf wieder in sein irritierendes Schweigen zu verfallen.
    Marina runzelte die Stirn.
    Innerlich konnte sie ihre Nervosität angesichts der bevorstehenden Nacht kaum noch bezwingen, und dennoch fühlte sie sich lebendiger als jemals zuvor.
    Ob James dasselbe fühlte, fragte sie sich und drehte den Kopf gerade weit genug, um ihn aus dem Augenwinkel heraus mustern zu können.
    Er trug die legerste Kleidung, die sie bislang an ihm gesehen hatte: eine hellgraue Hose mit einem anthrazitfarbenen Pullover und dazu ein paar sportliche schwarze Schuhe. Dennoch erkannte man die Qualität der Kleidung bereits auf den ersten Blick.
    Rebecca hatte ein eher burschikoses Outfit gewählt. Weißes T-Shirt, Khaki-Overall und weiße Baseball-Kappe.
    Im Vertrauen hatte sie Marina gestanden, dass sie erst dann wieder Mädchenkleider tragen würde, wenn sie Haare hatte und wie ein Mädchen aussah. Marina konnte sie gut verstehen.
    Als sie von Rebeccas Kleidung aufsah, bemerkte sie, dass James sie beobachtete. Für einen Moment schien die Spannung zwischen ihnen förmlich greifbar. Doch dann lächelte er, und für einen ganz kurzen Augenblick hatte Marina das Gefühl, sie wären eine richtige kleine Familie auf dem Weg zu einem Wochenendausflug.
    Ihr Herz schien beinahe vor Glück zu bersten, doch dann erkannte sie die Lächerlichkeit ihrer Fantasie. Lady Tiffany würde demnächst hier sitzen. Als James’ Ehefrau. Die Countess of Winterborne und nicht die dumme und längst vergessene Marina.
    Ein Teil ihrer Gedanken musste sich in ihrem Gesicht widerspiegeln, denn James’ Lächeln verschwand ganz abrupt. An seine Stelle trat ein nachdenkliches Stirnrunzeln. Stumm starrten sie sich an, und Marina hätte schwören können, dass sie das gleiche Elend, das in ihren Augen schimmern musste, in seinen sah. Beide sehnten sich nach derselben Sache und wussten doch, dass sie niemals Realität werden würde.
    „Wir sind gleich da“, quietschte Rebecca plötzlich ganz aufgeregt. „Schau, da ist das Tor, Marina. Warte nur, bis du das Haus siehst. Es ist hübscher, als du dir vorstellen kannst!“
    Mit einiger Mühe riss Marina sich aus dem schwarzen Loch, in dem sie zu versinken drohte, um auf die Begeisterung des Kindes zu reagieren. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein aristokratischer englischer Landsitz „hübsch“ war.
    Aber eine Siebenjährige verfügte noch nicht über ein so umfassendes Vokabular, um es anders zu beschreiben. Man musste sich ja nur die alte Mauer mit ihren Torpfosten ansehen, um eine erste Ahnung davon zu bekommen, wie das Haus aussah. Düster und grau und abweisend.
    Direkt hinter dem Tor lag wirklich ein furchtbares altes Haus, das heruntergekommen und verlassen wirkte. Obwohl es zwei Stockwerke besaß, machte es einen kleinen, engen und wenig einladenden Eindruck. Die Fenster waren winzig. Efeu rankte die ganzen Mauern empor. Keine Spur von einem Garten. Nur ein paar ungepflegte Rosenbüsche standen um das Haus herum.
    „Das ist doch hoffentlich nicht das Pförtnerhaus, in dem Henry leben sollte?“, fragte sie entsetzt.
    James nickte. „Jetzt weißt du auch, warum ich ihn nach London geholt habe. Der einzige Grund, warum ich das verdammte Haus noch nicht abgerissen habe, ist der, dass es unter Denkmalschutz steht. Kannst du mir vielleicht verraten, wofür sie es schützen?“
    „Also ich weiß es nicht“, meinte Rebecca und schüttelte sich. „Es ist richtig gruselig.“
    „Wahrscheinlich hat es eine lange Geschichte“, vermutete Marina.
    „Zweifellos“, stimmte James ihr zu. „Aber es ist mein Pförtnerhaus, oder? Ich sollte damit tun und lassen können, was ich will!“
    „Hör auf zu schimpfen, Onkel James! Wir kommen jetzt zum schönen Teil, Marina“, zwitscherte Rebecca fröhlich.
    Die

Weitere Kostenlose Bücher