Julia Extra Band 0297
dauerte bei Weitem nicht lange genug, um sie zu beruhigen. Bevor sie sich versah, stand sie auch schon vor seiner Tür. Und als hätte er ihre Ankunft erahnt, öffnete er im selben Moment.
„Wo, in aller Welt, hast du gesteckt?“, fragte er, nahm ihren Arm und zog sie in sein Zimmer. Dann schloss er rasch die Tür, die er sorgfältig absperrte.
Zitternd bemerkte sie, dass in dem Raum keinerlei Licht brannte. Trotzdem war es nicht dunkel. Die Vorhänge der riesigen Fenster standen offen, sodass das silbrige Mondlicht hereinfiel.
James trug einen blauen Seidenmantel, den er fest um die Taille gebunden hatte, ganz so, als hätte er ihn in der vergangenen Stunde immer wieder gelöst und neu gebunden. Immerhin half ihr seine Nervosität ein wenig. Ganz offensichtlich gehörte es nicht zu seinen Gewohnheiten, mitternächtliche Verabredungen mit Frauen zu treffen, die er zwar nicht liebte, von denen er aber für eine lange, wundervolle Nacht absolute sexuelle Hingabe verlangte.
Plötzlich war das alles zu viel für sie, und sie warf sich mit einem leisen Seufzer an seine Brust und hob ihm die Lippen entgegen.
Er ließ sich nicht zweimal bitten, sondern zog sie in seine Arme, legte den Mund auf ihren und eroberte ihn im Sturm.
Marina schmolz dahin. Voller Leidenschaft und sinnlichem Hunger küsste er sie, sodass sie halb aus Furcht und halb vor wildem Verlangen stöhnte.
Offenbar hatte er die Angst herausgehört, denn er löste seine Lippen von ihren, vergrub sein Gesicht in ihrem Haar und atmete heftig.
„Du hast keine Ahnung, was du mit mir anstellst“, murmelte er. „Die ganze Woche war die Hölle. Doch die letzte Stunde hat mich fast umgebracht. Ich werde das nicht lange durchhalten.“
Dieses Geständnis empfand Marina als seltsam beruhigend und unheimlich anrührend. Sie lehnte sich ein Stück zurück, legte eine Hand an seine Wange und sah ihn zärtlich an.
„James“, sagte sie sanft und fuhr leicht mit dem Finger über seine Lippen. „Mein Liebling … wir haben die ganze Nacht, erinnerst du dich? Es spielt keine Rolle.“
Ihre Worte lösten ein Stöhnen in ihm aus. Doch er verstummte abrupt, als sie entschlossen das Negligé aufband und dann das Nachthemd abstreifte, sodass sie nackt vor ihm stand.
Noch nie in ihrem Leben war Marina sich so begehrenswert vorgekommen. James verschlang sie mit seinem Blick – ganz besonders ihre Brüste, die sich nach seiner Berührung sehnten. Sie spürte deren Gewicht, als sie die Arme hob und die Nadeln aus ihrem Haar löste. Eine nach der anderen fiel zu Boden, bis sich die rotgoldenen Locken in einer schimmernden Kaskade über ihren Rücken ergossen.
„Ich glaube nicht, dass eine Nacht reicht“, erklärte er rau und hob sie dann auf seine Arme.
Rasch trug er sie zum Bett und legte sie auf die bequemste Matratze, die Marina je gespürt hatte. Aufreizend langsam hob sie die Hände und breitete ihr Haar auf den weißen Kissen aus. Wenn sie schon eine Fantasie auslebte, dann auch richtig!
„Wirst du die Bettvorhänge schließen?“, fragte sie bebend.
„Und mir einen solchen Anblick entgehen lassen? Nie im Leben.“ Er löste den Gürtel seines Seidenmantels. „Hast du eine Vorstellung davon, wie du aussiehst – in dieser Pose im Mondlicht? Du bist atemberaubend.“
Er streifte den Mantel ab, und in diesem Moment kehrte Marina aus ihrer Traumwelt zurück in die Realität. Noch nie hatte sie einen derart erregten Mann gesehen. Nicht einmal Shane, der nun wirklich ein sehr heißblütiger Mann war.
James’ Anblick machte sie einen Moment unsicher.
„Vergiss nicht … vergiss nicht, dass wir uns schützen müssen“, hauchte sie atemlos.
„Ich bin gut vorbereitet“, versicherte er und deutete auf einen Stapel silbern glänzender Päckchen, die auf dem Nachttisch lagen.
„Oh …“
Er griff nach einem, woraufhin sie den Kopf abwandte. Dabei wollte sie nicht zusehen.
Doch wenn er sie nun bitten würde, ihm später ein Kondom überzustreifen? Sie drehte sich wieder zu James und stellte fest, dass er sich längst darum gekümmert hatte.
Jetzt kam sie sich wie eine Närrin vor. James’ Verlangen nach ihr war nicht peinlich oder beunruhigend. Es war wundervoll. Er war wundervoll.
Einladend streckte sie die Arme nach ihm aus, woraufhin er sich sofort zu ihr aufs Bett legte und sie stürmisch küsste. Ihr eigenes Verlangen, das sich durch den Moment der Trennung abgekühlt hatte, kehrte rasch zurück.
Schon bald konnte sie nicht genug von seinem
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