Julia Extra Band 0297
schwor er sich. Nicht weil er es brauchte, sondern weil er es genoss. Es bereitete ihm einfach Vergnügen – und nicht nur sinnliches –, mit Isabelle zusammen zu sein.
Plötzlich hört er sie scharf einatmen.
Sie öffnete die goldbraunen Augen und sah ihn entsetzt an. „Paolo! Mir ist gerade etwas Schreckliches eingefallen. Wir haben letzte Nacht keine Verhütungsmittel benutzt.“
„Ist das alles, was dich beunruhigt?“
„Alles?“, wiederholte sie krächzend. „Du kannst dir doch vorstellen, was passiert, wenn ich jetzt schwanger werde.“
„Ganz ruhig, mein Schatz!“ Er lächelte sie beruhigend an. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Auf keinen Fall wirst du schwanger werden und dein Kind allein aufziehen müssen. Das ist ganz und gar unmöglich.“
Daraufhin sah Isabelle ihn so vertrauensvoll an, dass ihm ganz anders zumute wurde.
„Meinst du damit, dass du …“
Er ließ sie nicht ausreden, sondern küsste sie zärtlich. Als er ihren nackten Körper an seinem spürte, geschah natürlich das Unvermeidliche: Wieder liebten sie sich, diesmal sanft, langsam und liebevoll.
Gemeinsam erreichten sie den Höhepunkt. Und das zwei Mal.
Und natürlich hatten sie wieder kein Kondom benutzt.
Als Paolo aufstand, gratulierte er sich zu seinem Entschluss, Isabelle zu seiner Frau zu machen. Von Nächten wie der letzten konnte er gar nicht genug bekommen.
Über das Haustelefon bestellte er Frühstück für zwei, dann duschte er und zog sich an. Isabelle lag noch im Bett. Offensichtlich genoss sie es, einmal faulenzen zu dürfen.
Wenn sie erst einmal seine Frau war, durfte sie sich das öfter gönnen. Mit ihm zusammen natürlich.
Kurz darauf klopfte der Butler. Er deckte einen kleinen Tisch beim Kamin, ohne sich anmerken zu lassen, ob er die Prinzessin im Bett seines Chefs erkannt hatte. Nachdem er alles hergerichtet hatte, ging er zur Tür.
Dort blieb er allerdings stehen und räusperte sich bedeutungsvoll. „Ach, Sir?“
Paolo folgte ihm. „Was gibt’s denn, Riggins?“
„Die Zeitung, Sir. Aus Rücksicht auf die junge Dame wollte ich sie Ihnen lieber diskret überreichen.“ Damit drückte er Paolo einige Morgenzeitungen in die Hand und verließ das Zimmer.
Möglichst unauffällig warf Paolo einen Blick auf die oberste Titelseite und fluchte wild, aber im Stillen. Diese verdammten Paparazzi mit ihren Teleobjektiven! War ein Mann denn nicht einmal auf seinem gut bewachten Privatgrundstück vor ihnen sicher?
„Sieh nicht her!“, rief Isabelle warnend.
Natürlich drehte er sich ihr ganz automatisch zu. Sie stand vor der Badezimmertür, wo sein Bademantel hing. Er konnte nicht anders, als zu beobachten, wie sie sich reckte, um den Mantel vom Haken zu nehmen.
Vom Hals bis Knöchel in weißen Frottee gehüllt, setzte sie sich dann an den gedeckten Tisch.
„Du hast doch nichts gesehen, oder?“, erkundigte sie sich befangen.
„Nur das, was ich sehen wollte“, erwiderte er scherzend.
Sie errötete. „Du bist eine Bestie, Paolo. Ein wilder Wolf!“
„Ich weiß. Letzte Nacht hat dir das aber nichts ausgemacht.“
„Stimmt.“ Plötzlich wurde ihr Gesicht sehr ernst. „Die Nacht ist allerdings vorbei. Unsere gemeinsame Zeit geht zu Ende.“
Nein! Der stumme Schrei kam aus seiner tiefsten Seele.
Paolo nahm Isabelles Hand. „Ich möchte unsere Beziehung nicht sofort beenden“, begann er. „Wir sind beide ungebunden. Bleib bei mir.“
Bedrückt sah sie auf ihren Teller mit Schinken, Ei und gebuttertem Toast.
„Du bist frei, Paolo. Ich bin es nicht.“
„Wie meinst du das?“
„Das habe ich dir vor zwei Tagen schon gesagt“, antwortete sie leise.
„Du kannst Magnus doch nicht immer noch heiraten wollen?“
„Er kann unserem kleinen Fürstentum die Zukunft sichern.“
„Und liebst du ihn? Bist du wirklich so eine Närrin?“, fragte Paolo heftig.
„Als Prinzessin muss ich zuerst an meine Pflicht denken. Mir bleibt keine Wahl.“
„Du willst dich vergebens auf dem Altar der Pflicht opfern, meine Liebe.“ Wütend warf er die Zeitungen auf den Tisch, die er bisher hinter seinem Rücken versteckt hatte. „Obwohl Magnus perfekt bis zum Überdruss ist, wird er dich wohl nicht mehr wollen, sobald er das gesehen hat.“
Alle Farbe wich aus Isabelles Gesicht, als sie die Schlagzeile las. Rasch schlug sie die Zeitung auf und entdeckte die Fotos von ihr und Paolo. Sie waren ein bisschen verschwommen, aber die Gesichter konnte man deutlich genug erkennen. Genau wie die
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