Julia Extra Band 0297
stöhnend seinen Namen rief, gab er jede Zurückhaltung auf.
Mit einer einzigen, raschen Bewegung drang er in sie ein. Ihr stockte beinah der Atem, weil sie nicht erwartet hatte, so viel zu empfinden.
Paolo erfüllte sie ganz, körperlich und seelisch. In einem Rhythmus, so alt und so machtvoll wie die Meeresbrandung, bewegte er sich in ihr. Dabei fand er noch die Zeit, ihre Brüste zu liebkosen, was ihre Lust bis ins Unendliche steigerte.
Immer schneller bewegte er sich … und immer intensiver spürte sie ihre Lust.
Isabelle versuchte, das Tempo ein wenig zu verlangsamen, um diese herrlichen Gefühle länger auszukosten, aber Paolo ließ es nicht zu. Seine Leidenschaft gewann die Oberhand.
Ihr war zumute, als würden Wellen der Lust sie hochheben, immer weiter, bis zum Gipfel der Ekstase. Auf dem Höhepunkt rief sie laut Paolos Namen. Immer und immer wieder.
Ihr war gleichgültig, ob jemand sie hörte. Von ihr aus konnte die ganze Welt wissen, dass sie sich endlich wieder lebendig fühlte!
Danach lagen sie schwer atmend da und hielten sich eng umschlungen.
Isabelle fuhr sich mit der Zungenspitze über die geschwollenen Lippen, die nach Salz schmeckten. Sie spürte Paolos Herz unter ihrer Hand pochen, zuerst noch stürmisch, dann allmählich ruhiger.
Die Nachtluft duftete nach Blüten und würzigen Kräutern, die Wellen umspülten angenehm kühl ihre heißen Körper, fast wie ein Streicheln.
Doch jede trug ein bisschen Sand unter ihnen mit sich weg.
Ich verliere im wahrsten Sinn des Worts den Boden unter den Füßen, dachte Isabelle wie berauscht.
In diesem Augenblick machte ihr das überhaupt nichts aus.
Mit einem Ruck fuhr Paolo aus dem Schlaf hoch.
Irgendetwas stimmte nicht!
Noch wie benommen schüttelte er den Kopf und sah sich um. Er war in seinem Bett, durch die offenen Fenster wehte eine kühle Brise und ließ die Vorhänge flattern. Draußen sangen die Vögel ihr Morgenlied, die Sonne malte goldene Kringel auf den kostbaren Teppich.
„Paolo?“ Isabelle hob den Kopf vom Kissen und blinzelte ins helle Licht. „Alles in Ordnung?“
Schlagartig fiel ihm alles wieder ein. Wie er und Isabelle sich am Strand geliebt hatten, wie sie in die Villa zurückgegangen waren und sich unter der Dusche geliebt hatten, wie sie ins Bett gegangen waren und sich auch dort geliebt hatten.
Das lag Stunden zurück, was nur eins bedeuten konnte!
„Ich habe geschlafen“, verkündete Paolo erstaunt.
„Die Nacht ist nicht allein zum Lieben da“, wandelte Isabelle den Text eines uralten Schlagers ab und dehnte sich genüsslich.
„Richtig, sondern auch zum Schlafen. Aber ich schlafe normalerweise fast gar nicht.“ Ihm brach trotz der kühlen Morgenluft plötzlich der Schweiß aus.
„Es ist noch so früh.“ Sie streckte die Arme nach ihm aus. „Lass uns noch ein bisschen schlafen.“
Doch Paolo sah zur Uhr auf dem Kaminsims. „Es ist beinah acht“, stellte er ungläubig fest.
„Viel zu früh“, murmelte Isabelle undeutlich. Sie schloss die Augen und kuschelte sich unter die Decke.
Isabelle verstand ihn nicht. Wie auch, wenn sie selbst nicht an Schlaflosigkeit litt? Sie kannte den kalten Zorn nicht, der einen überfiel, wenn der Schlaf sich einfach nicht einstellen wollte.
Seit er die Villa gekauft hatte, lag Paolo jede Nacht da und blickte zur mit Stuck verzierten Zimmerdecke, während er darauf wartete, dass der Himmel grau wurde und die Vögel den Anbruch eines neuen Tags verkündeten.
Letzte Nacht habe ich offensichtlich tief geschlafen – wie ein zufriedenes Kind, dachte Paolo, noch immer erstaunt.
Isabelle war sein Heilmittel …
Nein, sagte er sich rasch, es war reiner Zufall beziehungsweise die Erschöpfung nach dem Ausbruch der Leidenschaft.
Keine der anderen Frauen, mit denen du stundenlang stürmischen Sex hattest, hat dir zu mehreren Stunden Schlaf verholfen, meldete sich heimtückisch eine innere Stimme.
Ruhe, hätte Paolo am liebsten gebrüllt. Es konnte, durfte nicht sein, dass Isabelle solche Macht über ihn besaß.
„Komm her zu mir“, sagte sie schläfrig.
„Gern“, antwortete er mechanisch. Er rückte zu ihr und nahm sie in die Arme. Sie fühlte sich wunderbar an, weich und warm, und sie sah auch wunderschön aus mit dem zerzausten langen Haar, der cremeweißen Haut und dem schlanken Körper.
Isabelle war die schönste Frau, die er kannte.
Er wollte mehr als nur die eine Nacht mit ihr. Mehr Schlaf. Mehr Sex. Mehr Nähe und Wärme …
Das alles werde ich bekommen,
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