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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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ich dir bieten kann.“
    Sie zuckte ein wenig zurück, als wäre sie unerwartet von eisigen Regentropfen getroffen worden. „Was stimmt denn mit meinem Leben nicht, Kyros?“
    „Dein Leben ist in Ordnung, agape“, erwiderte er ruhig. „Manche würden sogar sagen, dass du sehr erfolgreich bist.“
    „Ach? Vielen Dank auch“, erwiderte sie sarkastisch.
    „Du hast einen guten Job, besitzt ein Apartment in London. Dinge, um die dich die meisten Menschen beneiden. Aber wo siehst du dich in der Zukunft?“
    „Ich versuche, in der Gegenwart zu leben“, entgegnete sie. „Das habe ich dir schon einmal gesagt.“
    „Wo?“, wiederholte Kyros, als habe sie gar nicht geantwortet. „Wo siehst du dich in fünf Jahren, Alice? In zehn? Vielleicht bist du befördert worden und hast eine Gehaltserhöhung bekommen. Aber reich wirst du niemals aus eigener Kraft werden.“
    „Vielleicht will ich das ja gar nicht!“, rief sie.
    „Nicht? Dann wirst du auch die Konsequenzen tragen müssen. Vor allem wenn du weiterhin in London leben willst. Möglicherweise kannst du dir irgendwann eine Wohnung mit zwei Schlafzimmern leisten, mehr aber auch nicht. Den Kredit zahlst du den Rest deines Lebens ab, bis du eine alte Frau bist.“
    „Übersiehst du in deiner Rechnung nicht ein kleines Detail?“
    „Welches?“
    „Ich könnte jemanden kennenlernen.“ Sie schluckte. Diese Dinge zu gestehen fiel keiner Frau leicht. „Vielleicht verliebe ich mich, heirate und ziehe aufs Land …“
    „Du wirst dich nicht verlieben, das weißt du“, sagte Kyros sanft. „Du findest keinen Mann, der so ist wie ich.“
    Eine solche Behauptung aufzustellen war schon ziemlich arrogant. Aber entsprach sie nicht auch der Wahrheit? Hatte Alice selbst nicht auch schon darüber nachgedacht?
    Sie öffnete den Mund, um zu einer gepfefferten Antwort anzusetzen. Doch strafte nicht allein die Tatsache, dass sie so Hals über Kopf mit ihm nach Paris geflogen war, jeden Widerspruch Lügen?
    „Niemand fasziniert dich so sehr wie ich, Alice“, fuhr er unbarmherzig fort. „Niemand passt auf so vielen Ebenen zu dir wie ich. Intellektuell sind wir uns ebenbürtig. Und wir kennen uns schon lange. Vergleichbares kann dir kein anderer Mann bieten. Tief in deinem Inneren weißt du das auch. Und du weißt noch etwas.“ Unvermittelt trat ein harter Ausdruck in seine Augen. „Wenn du dir diese Chance entgehen lässt, wirst du es den Rest deines Lebens bereuen. Du wirst alt werden und dir ausmalen, was hätte sein können.“
    Alice zuckte zurück. Dennoch vermochte sie es nicht, sich dem grausamen Bild zu entziehen, das er mit seinen drastischen Worten gezeichnet hatte. Vor ihrem inneren Auge erschien die Vision einer weißhaarigen Frau mit leerem Herzen. „So etwas zu sagen ist gemein!“
    „Ach ja? Manchmal ist die Wahrheit eben gemein“, stieß Kyros hervor und wusste doch insgeheim, dass er ihr den wichtigsten Teil verschwieg. Doch er war skrupellos genug, um die Notwendigkeit seiner Tat anzuerkennen. Er wollte sie. Und er wusste, dass auch sie ihn wollte. Warum sollte er also irgendetwas sagen oder tun, um sein Ziel aufs Spiel zu setzen?
    Alice schüttelte den Kopf. „Und was soll ich auf deiner abgelegenen Insel den ganzen Tag über machen?“
    Kyros unterdrückte ein triumphierendes Lächeln, bedeutete ihre Frage doch, dass er gewonnen hatte. „Wie schon gesagt, Kalfera ist keine unbewohnte Einöde ohne Verkehrsmittel.“
    „Ich spreche kein Griechisch, Kyros.“
    „Du wirst es lernen. Es ist zwar keine einfache Sprache …“
    „Was du nicht sagst!“
    „Aber du bist eine intelligente Frau, Alice. Du wirst es schaffen.“
    Wieder schüttelte Alice den Kopf. Sein Vorschlag war einfach verrückt. Ihn anzunehmen wäre noch verrückter. Denn trotz all der Vorzüge, die ihn zu heiraten laut seiner Aufzählung mit sich bringen würde, von einer Sache hatte er nichts gesagt. Das Wort Liebe war ihm nicht über die Lippen gekommen, nicht die allerkleinste Andeutung, dass sie sein Herz berührte.
    Eine leise Stimme in ihrem Kopf erinnerte sie daran, dass Kyros noch nie ein Mann gewesen war, der seine Emotionen preisgegeben hatte. Sie biss sich auf die Lippe. Der Spatz in der Hand war besser als die Taube auf dem Dach. Vielleicht war es besser, zu nehmen, was in Reichweite lag, anstatt sich sinnlosen Träumen über das Unmögliche hinzugeben. „Du verlangst zu viel von mir, Kyros. Viel zu viel.“
    „Tue ich das?“ Rabiat zog er sie in seine Arme und

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