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Julia Extra Band 0297

Julia Extra Band 0297

Titel: Julia Extra Band 0297 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Miranda Lee , Annie West , Jennie Lucas
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Kopf. Wie sollte sie ihm auch verständlich machen, was dieses Geschenk für sie bedeutete? Ihr Vater hatte Weihnachten und Geburtstage wie jeden anderen Arbeitstag auf seiner Farm betrachtet. In ihrer frühen Kindheit hatte es vielleicht so etwas wie Geschenke gegeben, aber jene Zeit lag so weit zurück, dass die Erinnerung daran nur noch verschwommen war.
    „Nichts ist los“, krächzte sie und räusperte sich schnell. „Tausend Dank, Khalid. Sie ist einzigartig. Ich bin echt überwältigt.“
    Am liebsten hätte sie sich in seine Arme geworfen und sein Gesicht mit Küssen bedeckt, um ihm zu zeigen, wie sehr sie seine Großzügigkeit zu schätzen wusste. Aber er machte keine Anstalten, auf sie zuzugehen, deshalb traute sie sich nicht. Immerhin hatte sie ihre Bedürfnisse ein ganzes Leben lang zurückhalten müssen.
    „Sie heißt Afraa?“
    Wieder nickte er, und sein Blick wurde eindringlicher.
    „Was für ein entzückender Name“, flüsterte sie leise. „Ich danke dir so sehr.“
    „Wir müssen natürlich den Arzt fragen, ob du während der Schwangerschaft reiten darfst. Aber selbst wenn du bis nach der Geburt warten müsstest, wird die Gute hier sein und sich auf dich freuen.“ Er machte eine kurze Pause. „Mir ist klar, wie schwer alles für dich ist, Maggie: deine Arbeit und deine Heimat aufzugeben. Jetzt musst du dich auch noch an ein neues Leben gewöhnen. Aber ich möchte, dass du hier glücklich wirst.“
    Seine Fürsorge und sein Mitgefühl rührten sie zu Tränen. Überwältigt ließ sie ihre Hand über das seidige Fell ihrer Stute gleiten. Ihr eigenes Pferd!
    „Leider habe ich kein Geschenk für dich“, sagte sie betroffen und schämte sich dafür, dass sie nicht von allein auf diesen Gedanken gekommen war.
    Khalid nahm ihre Hand und zog Maggie an sich. Seine Körperwärme und sein männlicher Duft hüllten sie ein, und sofort sehnte sie sich nach mehr.
    „Ich brauche kein Geschenk“, versicherte er ihr und streichelte ihr mit der anderen Hand besitzergreifend über ihren Bauch. „Du trägst mein Kind unter deinem Herzen. Was könnte ich mir noch wünschen?“
    Maggie erstarrte. Allmählich begriff sie, wie die Dinge zwischen ihnen lagen. Alles, was ihr Mann von ihr verlangte, war ein Erbe. Khalid wollte nichts weiter von ihr als das Baby. Und natürlich ehelichen Sex!
    Ihr kam es vor, als würde sie aus herrlich warmem Sonnenlicht in den Schatten treten und mit Eiswasser übergossen werden. Maggie erzitterte und versuchte vergeblich, sich einzureden, dass es doch keinen großen Unterschied machte. Sie hatte von Anfang an keine Erwartungen an diese Beziehung stellen wollen.
    Warum tat es dann so weh, daran erinnert zu werden, dass diese Ehe ausschließlich aus Vernunftgründen geschlossen wurde?
    „Erzähl mir von deiner Schulzeit, Maggie.“
    Überrascht sah sie von ihrer Lektüre auf und blickte in Khalids ruhige Augen.
    Den ganzen Abend schon fiel es ihm schwer, sich auf seine Regierungsarbeit zu konzentrieren. Immer wieder wanderten seine Gedanken zu der Frau, die es sich auf der anderen Seite des Wohnzimmers gemütlich machte und deren Verhalten so unergründlich war, seit sie ihr Hochzeitsgeschenk erhalten hatte.
    Dabei war die Stute seiner Meinung nach das perfekte Präsent. Und Maggies strahlender Blick hatte Bände gesprochen, als ihr klar wurde, dass das Pferd ihr gehören sollte. Doch dann war die Stimmung gekippt, und Khalid hatte nicht die geringste Ahnung, warum. Maggie hatte sich von ihm abgewandt und seitdem kaum ein Wort mit ihm gesprochen.
    „Warum willst du etwas über meine Schule wissen?“ Ihre schönen Augen waren vor Misstrauen getrübt.
    Seufzend stand Khalid von seinem Schreibtisch auf und streckte sich. Dann bemerkte er, wie Maggies Blick sehnsüchtig über seinen Körper glitt. Schnell unterdrückte er ein Grinsen. Die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen war immerhin noch ungebrochen.
    Ihre unschuldige, erotische Reaktion war hinreißend, und Khalid hätte Maggie am liebsten gleich hier auf dem Sofa verführt. Aber bevor er ihren Körper erobern konnte, musste er zuerst ihren Verstand wieder für sich gewinnen.
    Mit langen Schritten ging er zu ihr und setzte sich neben sie auf die Couch. Dicht genug, um ihren Atem zu hören …
    „Du warst auf einer ländlichen Schule, richtig?“, begann er aufmunternd. „Ich arbeite gerade an einer Reform des Bildungssystems für Kinder in abgelegenen Siedlungsgebieten. Deshalb frage ich mich, wie das Schulsystem in

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