Julia Extra Band 0297
getroffen worden. Und ich bin kein unerfahrener Jugendlicher mehr, ich weiß, was ich vom Leben erwarte. Ich will dich und niemanden sonst. Für immer und bis in alle Ewigkeit. Empfindest du denn auch etwas für mich? Genug, um meine Entschuldigung zu akzeptieren und bei mir zu bleiben?“
Tränen liefen ihr über die Wangen. „Du stehst noch unter Schock. Mein Unfall hat dich an Shahina erinnert.“
„Nein, Liebste, und sag so etwas nicht mehr! Trotz meiner Erinnerungen galt meine Angst nur dir allein. Dir und unserem Kind natürlich. Was ich für dich empfinde, ist echt und real.“ Er sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Ohne dich bin ich nichts.“
Dann küsste er sie leicht auf den Mund, und Maggie spürte plötzlich Schmetterlinge in ihrem Bauch. „Aber ich habe doch selbst gehört, wie du …“
„Mein Onkel hat mir ins Gewissen geredet, weil ich unserer Ehe keine echte Chance gegeben habe. Ich war mir gerade erst über meine Gefühle für dich klar geworden und merkte mit einem Mal, wie wenig ich dir für dein Vertrauen, deine Loyalität und deine Leidenschaft zurückgegeben habe. Meine Schuldgefühle haben mich fast erstickt.“ Er stöhnte leise auf. „Ich wusste genau, dass ich dich liebe und du für mich das Wichtigste auf dieser Welt bist. Und ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dich zu verlieren. Ich war wie von Sinnen vor Angst. Du hast dich zu Recht immer weiter von mir entfernt, und ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie ich dein Vertrauen zurückgewinnen könnte, damit du mir eine zweite Chance gibst.“
Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht. „Ich wünschte, ich hätte einen Weg gefunden. Ich wollte dir den Hof machen, dir meine Liebe gestehen. Stattdessen war ich wie gelähmt und habe befürchtet, ich könnte dich bedrängen. Mir war nicht klar, wie ich dich erobern sollte.“ Erneut schloss er die Augen und atmete tief durch.
„Khalid.“ Sein Name klang so wunderbar in ihren Ohren. Fasziniert starrte sie ihren Mann an, der ihr zum ersten Mal seine intimsten Empfindungen schilderte.
„Kannst du mir vergeben, Maggie? Dafür, dass ich dir nicht früher von meiner Liebe erzählt habe? Ich habe dir so unendlich wehgetan“, fügte er leise hinzu.
Beruhigend legte sie einen Finger an seine Lippen. In ihrem Innern verspürte sie eine einzigartige Wärme, eine Liebe, die sie nie zuvor erlebt hatte.
„Ich sage es noch einmal, Khalid. Es gibt nichts, das ich dir verzeihen müsste.“
Lange sahen sie sich schweigend in die Augen.
„Das kannst du nicht ernst meinen, Maggie.“
Sie lächelte über seinen hoffnungsvollen Blick. „Doch, das tue ich.“
„Dann sag es“, bat er sie eindringlich. „Sag mir, was ich hören muss!“
„Ich liebe dich, Khalid.“ Zum ersten Mal sprach sie laut aus, was sie schon lange spürte.
Jedes weitere Wort war überflüssig. Khalid zog Maggie in seine Arme und besiegelte ihre Liebe mit einem endlos langen Kuss.
Gerade verabschiedete Magie die letzten Frauen der kleinen Dorfgemeinschaft, für die eine neue Schule gebaut worden war. Die Besprechungen waren hervorragend verlaufen. Man hatte sogar in Erwägung gezogen, bald Seminare für Erwachsene anzubieten.
Lächelnd machte Maggie sich auf den Rückweg durch den duftenden Garten. Khalid hatte ganze Arbeit geleistet und schließlich auch die Dorfältesten davon überzeugt, dass für junge Mädchen schulische Bildung ebenso wichtig war wie für Jungs. Als nächsten Schritt wollte er durchsetzen, dass die Ehefrauen ebenfalls studieren durften, wenn diese es wollten. Und Maggie hatte keinen Zweifel am Erfolg dieser Mission. Wenn er wollte, konnte Khalid ausgesprochen überzeugend sein.
„Worüber amüsierst du dich, Liebste?“
Sie fand ihn im Schatten einiger blühender Büsche. In seinen starken Armen hielt er ihren kleinen Schatz, eingewickelt in eine kuschelweiche Decke.
Jasmine war inzwischen sechs Monate alt, mit runden Apfelbäckchen und einer süßen Stupsnase. Sie hatte das rabenschwarze Haar ihres Vaters geerbt und besaß ein äußerst sonniges Gemüt. Den ganzen Tag über lachte oder strahlte sie, aber im Augenblick sah man ihr an, dass sie hungrig war.
„Ich habe gerade darüber nachgedacht, wie gut du darin bist, deinen Willen durchzusetzen“, entgegnete sie schmunzelnd. „Eure Majestät.“ Verführerisch ließ sie ihre Hüften schwingen, und Khalid erstarrte.
„Und das von dir“, sagte er mit gespielter Strenge, und in seinen Augen blitzte es auf. Nach wie
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