Julia Extra Band 0297
vor war Maggie für ihn die erotischste Frau, die er jemals gesehen hatte. „Wer hat denn durchgesetzt, dass wir Urlaub in den Bergen machen?“
Sie zwinkerte ihm zu. „Bereust du es etwa?“
„Keineswegs. Du hattest recht. Ich kann dich und Jasmine nicht ewig in Watte packen, so gern ich es tun würde.“ Mit einem Arm hielt er seine Tochter, mit dem anderen zog er seine Frau zu sich heran, um sie zu küssen.
Sie waren eine Familie, eine unendlich glückliche Familie …
– ENDE –
Miranda Lee
Die Zaubermacht
der Liebe
1. KAPITEL
„Ich will nicht, dass du dorthin reist.“
Marina, die gerade die letzten Kleidungsstücke in den Koffer packte, sah auf und schüttelte beim Anblick des mürrischen Gesichtsausdrucks ihres Verlobten unwillkürlich den Kopf.
„Bitte fang nicht schon wieder damit an, Shane. Ich muss dorthin. Das siehst du doch wohl ein?“
„Nein, das tue ich nicht“, fauchte er. „Es sind nur noch drei Wochen bis zu unserer Hochzeit, und du hast nichts Besseres zu tun, als ans andere Ende der Welt zu fliegen. Es gibt keine Garantie, dass deine Knochenmarkspende das Leben dieses kleinen Mädchens rettet. Wahrscheinlich machst du ihr ganz umsonst Hoffnung.“
„Erstens bin ich allerhöchstens eine Woche weg“, entgegnete Marina, die allmählich die Geduld verlor. „Und zweitens passen meine Werte nahezu perfekt. Nicht nur mein Blut, sondern auch das Gewebe. Weißt du eigentlich, wie selten das ist?“
„Ich bin sicher, du wirst es mir erklären“, versetzte er säuerlich. „Schließlich bist du die klügere von uns beiden.“
Sein Ton und die versteckte Andeutung in seinen Worten ließen sie stutzen. Diese Seite an Shane kannte sie noch überhaupt nicht.
Allerdings hatte sie sich ihm auch noch nie zuvor widersetzt. Nach dem Tod ihrer Mutter vor ein paar Monaten war sie unendlich dankbar für seine Freundschaft und Unterstützung gewesen. Es bedeutete eine enorme Erleichterung für Marina, dass er sich um die Beerdigung kümmerte und ihr seine starke Schulter zum Anlehnen und Ausweinen bot.
Kein Wunder, dass sie irgendwann in seinem Bett landete. Immerhin war Shane ein sehr attraktiver Mann, und sie fühlte sich einsam und furchtbar verlassen.
Was Marina allerdings mehr als überraschte, war die Tatsache, dass sie Shanes Liebesspiel so sehr genoss. Denn ihre bisherigen sexuellen Erfahrungen waren sehr unbefriedigend gewesen. Doch wenn Shane sie berührte, begann sie vor Erregung zu beben – was sie sich nur damit erklären konnte, dass sie sich in ihn verliebt haben musste. Daher sagte sie auch sofort Ja, als er ihr einen Antrag machte.
Jetzt musterte sie ihn nachdenklich. Wenn er derart mürrisch dreinschaute, sah er gar nicht mehr so attraktiv aus. Insbesondere seine Augen wirkten kalt und wütend.
„Ich wusste nicht, dass du meinen Beruf als Lehrerin so verachtest“, sagte sie kühl und verbarg ihre wachsende Besorgnis. „Wenn du glaubst, dass ich auf dich herabblicke, nur weil du kein Akademiker bist, dann täuschst du dich.“
Shane hatte als persönlicher Assistent ihrer Mutter in deren Reit- und Dressurschule am Rand von Sydney gearbeitet. Obwohl er die Schule abgebrochen hatte, hielt Marina ihn keinesfalls für dumm. Schon als Marinas Mutter ihn vor einigen Jahren eingestellt hatte, wusste der damals Fünfundzwanzigjährige über alles Bescheid, was mit Pferden zusammenhing.
Mit Marinas Mutter war er von Anfang an großartig ausgekommen, weil die beiden eine gemeinsame Leidenschaft teilten: die Liebe für den Reitsport.
Nach ihrer Verlobung sagte Marina ihm, dass er mit der Schule und den Pferden nach besten Wissen und Gewissen verfahren solle.
Jetzt fragte sie sich, ob er die Schule und die Pferde nicht mehr liebte als sie.
Oder ob er sie überhaupt liebte …
„Vielleicht ist unsere Heirat doch keine so gute Idee“, erklärte sie ruhig. „Immerhin sind wir erst seit Kurzem zusammen.“
Sofort kam er um das Bett und nahm sie in die Arme. Doch sein harter, hungriger Kuss ließ sie kalt. Nach einer Weile löste Shane sich von ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich. Er wirkte schuldbewusst.
„Du bist wütend auf mich“, sagte er. „Und das ist auch dein gutes Recht. Ich habe mich unheimlich egoistisch benommen. Natürlich musst du dorthin reisen. Es ist nur so, dass ich dich furchtbar vermissen werde, Sweetheart.“ Er hob ihr Kinn und küsste sie erneut. Dieses Mal sanft und zärtlich.
Marina wurde für einen Augenblick schwach. Diese nach wie
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