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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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einen Tee. Dann geht es Ihnen gleich besser.“
    „Nein, machen Sie sich keine Umstände. Es geht schon wieder“, antwortete er unsicher.
    Trotzdem füllte sie schnell den Teekessel und setzte ihn auf. Schon ihre Mutter hatte bei jeder Krise oder Krankheit auf eine Tasse Tee als Allheilmittel geschworen.
    Als sie in den Frühstücksraum zurückkehrte, stand Mychale am Panoramafenster und blickte hinaus in den Regen, der wieder zugenommen hatte.
    „Wenn das so weitergießt, müssen wir Noah aufstöbern, damit er uns eine Arche baut“, bemerkte er.
    „Noah hat aber nur Tiere gerettet“, gab sie zu bedenken. „Jeweils ein Paar.“
    „Ach ja. Dann hat uns das Glück wohl verlassen.“
    „Mit Glück hat das nichts zu tun. Wir müssen selbst sehen, wie wir klarkommen.“
    Er wandte sich um und musterte sie mit schwermütiger Miene. „Was würden Sie machen, Abby, wenn sie gezwungen wären, etwas zu tun, was Ihnen von ganzem Herzen widerstrebt? Wenn Ihnen schon bei der Vorstellung daran elend würde? Wenn Sie aber wissen, dass es Ihre Pflicht ist, es zu tun? Seien Sie ehrlich!“
    In ihrem Blick spiegelten sich Furcht und Entsetzen. Der Prinz hatte soeben ihre eigene Situation beschrieben! Woher konnte er wissen, dass … „Ich …“ Sie versuchte, Zeit zu gewinnen. „Eure Durchlaucht …“
    Unwillig verzog er das Gesicht, dann lächelte er aufmunternd. „Wir sind unter uns, Abby. Bitte lassen Sie die Förmlichkeiten. Wir waren ja sogar schon zusammen im Bett. Wie Sie wissen, heiße ich Mychale.“
    Nun war Abby völlig verwirrt. „Wie Sie wünschen, Durchlaucht“, sagte sie leise. Seiner Frage musste sie entnehmen, dass er genau wusste, warum sie ins Chalet geflüchtet war. Wenn er sich dessen also bewusst war, wieso drohte er dann nicht, sie den Behörden auszuliefern?
    Nein, sie musste sich irren. Er hatte keine Ahnung, was passiert war und warum sie hier war. Bei seiner Frage ging es tatsächlich nur um ihn.
    Erleichtert atmete Abby auf. Allerdings machte es sie nervös, dass der Prinz sie gebeten hatte, ihn beim Vornamen zu nennen. Was wohl als Nächstes kam?
    Bevor er fortfahren konnte, erklang von irgendwoher ein jammerndes Geräusch. Lauschend wandte Mychale den Kopf. „Was war das?“
    „Der Sturm.“ Abby drehte sich um. „Er heult ums Haus. So, ich mache jetzt den Tee für Sie. Das Wasser muss inzwischen kochen.“
    „Das ist nicht der Sturm. Da, schon wieder. Hören Sie es nicht? Es kommt vom rückwärtigen Teil des Gebäudes. Was ist das nur?“
    „Was?“ Sie drehte sich um und horchte. Natürlich hatte sie das unverwechselbare Geräusch sofort erkannt. Brianna verlangte nach Aufmerksamkeit.
    „Na das!“Verärgert sah Mychale sie an.
    Abby wich seinem Blick aus. Konnte es jetzt nicht kräftig donnern? Das würde Briannas Weinen übertönen. Es wurde immer lauter und energischer.
    „Keine Ahnung“, behauptete sie. „Der Sturm wird wohl …“
    Mychale ließ sich nicht für dumm verkaufen. Erstaunt riss er mit einem Mal die Augen auf. „Das ist Babygeschrei!“
    „Ganz sicher nicht.“ Energisch schüttelte Abby den Kopf. „Wahrscheinlich haben sich die Tauben vor dem Regen unters Dach geflüchtet und gurren.“
    „Unsinn!“ Wieder glaubte er ihr kein Wort. „Das ist eindeutig ein Baby. Und falls sich hier nicht noch mehr ungebetene Besucher eingeschlichen haben, muss das Ihr Baby sein.“ Er verstand die Welt nicht mehr. „Ein Baby! Ich bin gespannt, was mich noch alles erwartet.“ Mit strenger Miene musterte er sie. „Was ist hier los, Abby?“
    Nun war alles verloren. Sie konnte kaum die Tränen zurückhalten. „Ich … ich kann nicht …“
    „Es reicht, Abby. Die Wahrheit, bitte, und zwar die ganze Wahrheit.“
    Was sollte sie nur tun? Irgendwas musste sie ihm sagen. Vielleicht gab er sich mit einem Teil der Wahrheit zufrieden.
    „Also gut“, sagte sie schließlich und zog die Schultern zurück. „Ich habe ein Baby mitgebracht.“ So, jetzt war es heraus. Sie schloss vorübergehend die Augen. Gleich würde ein Donnerwetter auf sie niedergehen.
    Als nichts geschah, machte sie die Augen wieder auf. Der Prinz blickte sie nur erwartungsvoll an. Also riss sie sich zusammen und fügte hinzu: „Jetzt wissen Sie, warum ich immer noch hier bin. Ich kann doch bei diesem Wetter unmöglich mit einem Baby durch die Gegend ziehen. Sobald es aufhört zu regnen, mache ich mich auf den Weg. So lange müssen Sie es noch mit uns aushalten.“
    Er sah sie nur wortlos an.
    „Ich

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