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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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eingesetzt haben. Mychale ist ja der jüngste Bruder. Sie haben ihn zur Ausbildung ins Ausland geschickt. Als er zurückkehrte, war der Konflikt fast beigelegt, und Mychale blieb kaum Zeit für Heldentaten.“
    „Er hat so etwas erwähnt.“
    „Doch die kurze Zeit hat er genutzt“, fuhr Nadia fort, ohne auf Abbys Bemerkung einzugehen. „Er hat ein ganzes Dorf vor dem sicheren Tod gerettet, indem er feindliche Truppen ausschaltete, bevor sie das Dorf niederbrennen konnten. Ganz allein hat er das getan. Und den Bürgermeister und dessen Familie hat er auch gerettet. Das alles passierte zwei Tage vor Kriegsende. Als er in den Palast zurückkehrte, ging seine Geschichte völlig unter im Siegestaumel. Seine Brüder wissen bis heute nicht, was Mychale geleistet hat.“
    „Das ist wirklich ungerecht.“ Abby holte tief Luft. „Ich bin froh, dass Sie das in die Hand nehmen, Nadia. Mychale verdient genauso Anerkennung wie die anderen auch.“
    „Genau. Es muss etwas geschehen, sonst wird er doch noch depressiv. Ich werde für Gerechtigkeit sorgen. Mychale braucht sich wirklich nicht hinter seinen Brüdern zu verstecken.“
    Die beiden Frauen sahen einander in die Augen – sie verstanden einander. Die Liebe zu Mychale verband sie.
    Der Moment war jedoch schnell vorbei. Draußen ertönten mehrere Autohupen. Nadia ließ Abbys Hände los und eilte zum Fenster.
    „Verflixt, sie sind schon da. Sind Sie bereit für die große Party?“
    „Nein. Ich werde mich jetzt hinlegen und etwas ausruhen, damit ich fit für die Weiterreise bin.“
    Nadia klopfte ihr lächelnd auf die Schulter. „Tun Sie das. Ich sage Mychale Bescheid.“
    „Danke.“ Abby eilte zur Kammer, wo Brianna gerade aufgewacht war, und packte hastig ihre Sachen zusammen. Gleichzeitig legte sie sich ihren Fluchtplan zurecht. Es war zu gefährlich, den Bus zu nehmen. Sie musste die Grenze zu Fuß erreichen. Natürlich war das anstrengend, doch sie hatte keine andere Wahl.
    Die anderen dachten, sie würde sich ausruhen. Das gab ihr wenigstens einen gewissen Vorsprung. Wenn Mychale merkte, dass sie und Brianna fort waren, würde er sie vermutlich zuerst bei Gregor suchen. Dadurch gewann sie noch mehr Zeit, denn Gregor war auf dem Weg ins Krankenhaus und würde erst in einigen Stunden zurück sein. Mit etwas Glück hatte sie das Land verlassen, bevor Mychale ihr auf die Spur kam.
    Zehn Minuten später verließ Abby das Haus durch den Hinterausgang und marschierte auf den Wald zu. Am Waldrand angekommen, wandte sie sich noch einmal um und betrachtete das elegante Chalet, dessen Auffahrt nun mit Autos zugeparkt war.
    In diesem Moment verließ Mychale das Haus, um sich den neuen Sportwagen eines Freundes anzusehen. Er lachte und scherzte mit den Leuten, als habe er nie etwas anderes getan. Offensichtlich verstanden sich alle wunderbar und waren auf einer Wellenlänge.
    Ich werde nie dazugehören, dachte Abby traurig. Wie denn auch? Wahrscheinlich würde sie Mychale nie wiedersehen.
    Wenigstens konnte sie von der Erinnerung an die wenigen Tage mit ihm zehren.
    „Ich hab ja dich, meine Süße“, flüsterte sie und drückte Brianna an sich. „Was will ich mehr?“
    Energisch wandte sie sich um und machte sich auf den langen Weg durch den Wald.
    Prinz Mychale genoss die Gesellschaft seiner Freunde – genau eine halbe Stunde lang. Dann begann er sich zu fragen, wie lange Abby wohl noch schlafen wollte. Am liebsten hätte er kurz in ihr Zimmer geschaut. Vielleicht war Brianna wach. Er freute sich darauf, Nadia das Baby zu zeigen und zu demonstrieren, wie gut er mit der Kleinen umgehen konnte. Doch es war wohl besser, die beiden nicht zu stören.
    Eine weitere Stunde verging. Die Freunde gingen ihm langsam auf die Nerven. Konnten die eigentlich wirklich nicht mehr mit ihrem Leben anfangen, als herumzusitzen, Wein zu trinken, Musik zu hören und alberne Geschichten zu erzählen? Die Witze hatte er auch schon alle gehört. Er sehnte sich nach Abby.
    Nach einer weiteren halben Stunde hielt er es nicht länger aus. Er wollte Abby seinen Freunden vorstellen.
    „Wohin willst du?“, fragte Nadia, die sich ebenfalls langweilte. Sie hatte mit einer der anderen jungen Frauen einen Spaziergang gemacht und suchte jetzt nach irgendeiner Beschäftigung.
    „Ich will sehen, wie es Abby geht“, antwortete er. „Kommst du mit?“
    „Ja, gern. Es ist so rührend, das junge Glück zu sehen.“
    Mychale grinste. „Jederzeit. Komm, ich hab auch noch eine Überraschung für

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