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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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war. Als Scheidungskind war er ständig zwischen seinen Eltern und deren diversen Partnern hin und her geschoben worden und hatte nie die Wärme und Geborgenheit eines intakten Zuhauses kennengelernt. Im Stillen hatte Kenzie gehofft, dass ihm der regelmäßige Kontakt zu ihrer Familie, mit der sie so eng verbunden war, guttun würde, doch dazu war es nie gekommen. Von Anfang an hatte Dominick sowohl emotional wie auch räumlich Distanz zu allen gehalten.
    „Du hast während unserer Ehe nie das geringste Interesse an meiner Familie bekundet“, rief sie ihm in Erinnerung. „Da konnte ich wohl kaum davon ausgehen, dass dir jetzt etwas an dieser Information liegt.“
    „Unsere Ehe besteht immer noch“, betonte Dominick gereizt. „Soweit ich mich erinnere, habe ich die Scheidungspapiere noch nicht unterschrieben.“
    Das war ein weiterer Punkt, den Kenzie nicht verstehen konnte. Als sie sich nach langen inneren Kämpfen dazu durchgerungen hatte, die Scheidung einzureichen, war sie davon ausgegangen, dass Dominick bereitwillig kooperieren würde, um möglichst schnell diese Ehe aufzulösen, die er im Grunde nie wirklich gewollt hatte.
    Sie war jedoch nicht hierhergekommen, um dieses heikle Thema mit ihm zu besprechen, und so atmete sie insgeheim erleichtert auf, als erneut der Ober erschien und wortlos eine Auswahl verschiedener Vorspeisen auf den Tisch stellte.
    Dominick dankte ihm mit einem flüchtigen Lächeln. Offenbar hatte der Mann erkannt, dass weder ihm noch Kenzie der Sinn nach einem ausgedehnten Fünfgängemenü stand. Im Stillen machte er sich eine Notiz, diese Aufmerksamkeit entsprechend zu honorieren, wenn er seine monatliche Rechnung bei Rimini’s beglich.
    „Und wie geht es deinen Eltern?“, fragte Kenzie betont beiläufig, sobald sie wieder allein waren.
    Dominick zuckte desinteressiert die Schultern. Kenzie war seinen Eltern nur ein einziges Mal begegnet. An beide Treffen erinnerte er sich nur ungern. Sein Vater hatte schamlos mit Kenzie geflirtet, während seine Mutter sich vor allem für die Kosmetikprodukte interessierte, die ihre frischgebackene Schwiegertochter benutzte.
    Noch heute dachte Dominick mit Hochachtung daran, wie souverän Kenzie diese peinlichen Situationen gemeistert hatte. Den geschmacklosen Annäherungsversuchen seines Vaters hatte sie mit viel Charme und Humor den Wind aus den Segeln genommen. Die Fragen seiner Mutter hatte sie mit einer wahren Engelsgeduld beantwortet und ihr noch dazu einige Schönheitstricks verraten.
    „Wie immer“, meinte er ausdruckslos. „Erzähl mir lieber, was mit deinem Vater ist.“
    „Wie gesagt, er hatte einen Herzinfarkt“, wiederholte sie, bevor sie wieder verstummte.
    Nun sag es ihm endlich, Kenzie! Entweder er hilft dir oder nicht, und je eher du Bescheid weißt, desto besser.
    „Kathy heiratet nächsten Samstag“, fuhr sie entschlossen fort. „Eigentlich wollte sie die Hochzeit verschieben, bis es Dad wieder besser geht, aber er besteht darauf, dass alles wie geplant abläuft.“
    Dominick runzelte die Stirn. „Und was habe ich damit zu tun?“
    Kenzie nahm all ihren Mut zusammen. „Ich wollte dich bitten, mich zu Kathys Hochzeit zu begleiten“, ließ sie endlich die Katze aus dem Sack. Während sie mit angehaltenem Atem auf Dominicks Reaktion wartete, klopfte ihr das Herz bis zum Hals.
    Außer einem kurzen Aufblitzen in seinen Augen deutete nichts darauf hin, dass ihre Bitte ihn überraschte. „Warum?“, fragte er nur.
    „Weil alle damit rechnen, dass du kommst“, lautete ihre ebenso knappe Antwort.
    Er sah sie mit unbewegter Miene an, und Kenzie wusste, dass er auf weitere Erklärungen wartete.
    „Ich … ich habe meiner Familie noch nicht gesagt, dass wir uns getrennt haben“, gestand sie ihm und spürte, wie ihr unter seinem unverwandten Blick brennende Röte in die Wangen stieg.
    Dominick griff bedächtig nach seinem Weinglas und trank einen Schluck. Diese Nachricht musste er erst einmal verdauen. Als er und Kenzie noch zusammenlebten, hatte sie regelmäßig mit ihren Eltern telefoniert und sie selbst über die unbedeutendsten Ereignisse in ihrem Leben auf dem Laufenden gehalten. Dass sie ihnen nach über vier Monaten immer noch nichts von ihrer Trennung erzählt hatte, war ihm unbegreiflich. Und was war mit Carlton? Hatte Kenzie ihnen ihre Beziehung zu ihm ebenfalls verschwiegen? Irgendwie ergab das alles keinen Sinn.
    Während Dominick noch versuchte, sich einen Reim auf das Ganze zu machen, spielte Kenzie nervös mit

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