Julia Extra Band 0299
Küche stehen sah. Dann zuckte er gleichmütig die Schultern. „Na ja, egal, dann machen wir eben später einen. Vielleicht möchtest du dir vorher den Swimmingpool ansehen?“
„Ja sicher, warum nicht?“ Kenzie brauchte dringend etwas Bewegung, um wieder Ordnung in ihre Gedanken zu bringen. Eine Besichtigung des Swimmingpools war dazu ebenso gut geeignet wie irgendetwas anderes.
Auf dem Weg dorthin zeigte Dominick ihr den Rosengarten und die ehemaligen Ställe, die sich in einiger Entfernung zum Haus befanden. Schließlich blieb er vor einem pavillonartigen Gebäude stehen, dessen Dach von einer gläsernen Kuppel gekrönt war.
„Da wären wir.“ Mit einem zufriedenen Lächeln zog er einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür.
Kenzies erster Gedanke beim Eintreten war, dass die profane Bezeichnung „Swimmingpool“ diesem Ort in keiner Weise gerecht wurde. Kunstvolle Mosaikornamente säumten ein von schlanken Alabastersäulen umgebenes Wasserbecken von wahrhaft olympischen Ausmaßen. Üppige Grünpflanzen in riesigen Urnen sorgten für eine mediterrane Atmosphäre. Dazwischen standen mehrere griechische Statuen – anmutige Frauengestalten mit sinnlichen Körpern, die nur teilweise oder gar nicht bekleidet waren. Durch die ringsum verlaufenden großen Fenster flutete das Sonnenlicht herein und ließ alles in einem goldenen Glanz erstrahlen.
„Für die Ausstattung trage ich keine Verantwortung“, bemerkte Dominick trocken, als Kenzie sich langsam zu ihm umdrehte und ihn wie benommen ansah.
Derselbe Gedanke war ihr gerade ebenfalls durch den Kopf gegangen. Dieses romantische Ambiente hatte nicht das Geringste mit Dominicks Geschmack zu tun. Umso mehr dagegen mit ihrem. Kenzie fühlte sich wie verzaubert und wäre am liebsten gleich in das einladend glitzernde Wasser gesprungen.
Dominicks Anwesenheit zwang sie jedoch, diesen Wunsch zu unterdrücken. Seine Nähe machte sie schon nervös genug, auch ohne dass sie vor ihm die Hüllen fallen ließ.
„Vielleicht sollten wir jetzt den Kaffee trinken“, schlug sie leicht atemlos vor. Die ganze Atmosphäre erschien ihr plötzlich viel zu intim, und sie hatte das dringende Bedürfnis, einen neutraleren Ort aufzusuchen.
Dominick, der sie die ganze Zeit über nicht aus den Augen gelassen hatte, lächelte leise in sich hinein. Auf dem Rückweg zum Haus legte er ihr betont fürsorglich eine Hand unter den Arm und wurde umgehend mit der erwarteten Reaktion belohnt: Unter seiner Berührung atmete Kenzie scharf ein und zuckte zusammen, als hätte sie sich verbrannt. Dann trat sie demonstrativ einen Schritt zurück, um den Rest des Weges in ausreichendem Abstand zu ihm zurückzulegen.
Ein wohliges Triumphgefühl durchströmte Dominick. Mochte Kenzie es auch noch so heftig leugnen – ihre Körpersprache verriet ihm deutlich, dass sie ihn immer noch begehrte.
In der Küche angekommen, machte er sich sogleich an die Zubereitung des Kaffees. Während er Wasser in die Kaffeemaschine füllte, setzte Kenzie sich an den Küchentisch und beobachtete ihn schweigend.
„Ich hoffe, beim Abendessen erweist du dich als hilfreicher“, spöttelte er, als er zwei Kaffeebecher aus dem Schrank holte. „Wie du weißt, beschränken sich meine Kochkünste auf das Aufwärmen von Fertiggerichten in der Mikrowelle.“
Kenzie ergriff die günstige Gelegenheit, um die Frage zu stellen, die sie schon seit ihrer Ankunft beschäftigte: „Wo ist eigentlich das Personal?“
„Es gibt keins“, informierte Dominick sie unbekümmert. „Eine Frau aus dem Dorf kommt regelmäßig hierher, um nach dem Rechten zu sehen, das ist alles. Sie hat übrigens auch die Blumen und die Lebensmittel fürs Wochenende besorgt.“
Was mit anderen Worten hieß, dass sie tatsächlich das ganze Wochenende völlig allein sein würden!
Erneut drängte sich Kenzie mit Macht die Frage auf, was Dominick im Schilde führte. Er hatte von „einigen Details“ gesprochen, die er noch unbedingt abklären musste, bevor er sich verbindlich auf dieses Wochenende festgelegt hatte. Dass es dabei nur darum gegangen sein sollte, Blumen in die Vasen zu stellen und das Essen für zwei Tage einzukaufen, war ziemlich unwahrscheinlich. Aber was steckte dann dahinter?
„Könnte es sein, dass jetzt deine Fantasie ein wenig mit dir durchgeht, Kenzie?“
Überrascht sah sie zu Dominick auf. Konnte der Mann Gedanken lesen? Ein kühler Schauer durchrann Kenzie, als sie in seine dunklen Augen sah.
„Wenn es dich
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