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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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gehütet, nur ganz selten hervorgeholt und sich darin verloren …
    Bis eben hatte Isandro noch klar denken können. Es war ihm darum gegangen, sich selbst etwas zu beweisen, indem er Rosanne seinen Willen aufzwang. Doch jetzt spürte er, wie er langsam die Kontrolle verlor, während sie sich an ihn schmiegte. Unter seinen Küssen öffnete sie den Mund, zögernd, als sei sie sich nicht sicher … Als habe ihn ein Schwall kalten Wassers getroffen, zog er sich so abrupt zurück, dass Rosanne rückwärts taumelte. Dieses Mal unternahm er nichts, um sie zu halten.
    Er hasste es, welche Wirkung sie immer noch auf ihn hatte. Hasste es, dass er sie immer noch begehrte. Sehr sogar.
    Zornig fuhr er sich mit dem Handrücken über die Lippen. „Wie ich sehe, hast du die Rolle der Jungfrau perfektioniert. Eine erfahrene Frau kann offenbar jedem Mann das Gefühl geben, er sei ihr erster.“
    Rosanne versuchte verzweifelt, ihre Gefühle zu beherrschen. Die Art, wie er seine Lippen abwischte, verletzte sie zutiefst. Gleichzeitig brannte in ihrem Körper immer noch das Verlangen, das er geweckt hatte.
    Sie wollte flüchten, doch er fasste sie erneut am Arm und hielt sie fest.
    „Du hast mich nur aus einem einzigen Grund geheiratet: Um an deine Erbschaft zu kommen. Und zur doppelten Absicherung deiner Zukunft bist du auch noch schwanger geworden. Du hattest nie die Absicht, dich um dein Kind zu kümmern.“
    „Du verstehst gar nichts, Isandro.“ Rosannes Stimme zitterte vor Schmerz. Sie wollte noch mehr sagen, irgendetwas, um ihn zum Schweigen zu bringen, um ihre Qual zu lindern … doch ihr fiel nichts ein.
    Im Gegensatz zu ihm hatte sie nicht vergessen, dass ihre Leidenschaft mitnichten zu Beginn der Schwangerschaft abgekühlt war. Wenn ihr einziges Ziel gewesen wäre, schwanger zu werden, warum hatte sie sich ihm dann Nacht um Nacht so schamlos hingegeben?
    Sie atmete tief durch und benutzte die letzte ihr verbliebene Waffe. „Du vergisst, dass ich in der Angelegenheit kaum eine Wahl hatte. Alles war Teil des Deals zwischen meinem Vater und dir, erinnerst du dich? Du wolltest deine gesellschaftliche Position festigen und er seinen guten Ruf retten. Deshalb musste ich dich heiraten!“
    Ihre Worte berührten etwas in Isandro, was ihm gar nicht behagte. Etwas Quälendes versuchte, an die Oberfläche zu gelangen.
    Rosanne riss sich los. In diesem Moment hasste sie ihn. Nein, das stimmte nicht. Der Hass war nur eine Maske, hinter der sich ein sehr viel stärkeres Gefühl verbarg. Der Hass war ihr Schutz, damit Isandro nicht erkannte, wie viel er ihr bedeutete.
    „Fahr zur Hölle, Isandro.“
    „Nicht, ohne dich mitzunehmen.“
    Ich war bereits dort … Die Worte lagen ihr auf der Zunge, doch sie hielt sie zurück.
    „Ich werde nicht gehen, Isandro. Also gewöhn dich an mich.“ Und damit marschierte sie aus dem Zimmer und die Treppe hinauf.
    In dieser Nacht kehrte der Traum zurück. Wieder war Rosanne in dem weißen Raum gefangen. Aber als sie mit tränennassen Wangen und bis zum Hals pochendem Herzen erwachte, war sie allein. Sie hatte nicht geschrien. Im Haus war es still.
    Am nächsten Tag im Büro überkam Isandro plötzlich der überwältigende Drang, alles stehen und liegen zu lassen, in seinen Wagen zu springen und nach Hause zu fahren. Rosanne war dort, in seinem Haus. Allein und unbeaufsichtigt – abgesehen von María und einigen Angestellten.
    Er hatte bemerkt, wie unsicher María war, was seine Frau betraf. Er hatte gesehen, wie Rosanne die alte Dame um den Finger gewickelt hatte. War er denn verrückt geworden, sie mit Zac alleine zu lassen?
    Ohne Isandros verstörende Gegenwart fühlte Rosanne sich zum ersten Mal seit einer Woche ein bisschen entspannter. Sie wusste, dass María strikte Anweisung erhalten hatte, was ihren Umgang mit Zac anging. Aber die Nanny legte die Regeln großzügig aus, wofür Rosanne ihr unendlich dankbar war.
    Vor ein paar Tagen hatte sie die Scheidungspapiere unterzeichnet. Seither lastete ein schwerer Druck auf ihrer Brust. Sie redete sich ein, dass es ein ganz normales Gefühl wäre: Isandro und ihr war es einfach nicht gelungen, Zac eine stabile Familie zu sein.
    Das Dinner am Freitagabend verlief ohne Zwischenfälle. Unbehelligt erreichte Rosanne ihr Zimmer. Doch sie fühlte sich zu ruhelos, um gleich ins Bett zu gehen. Isandro würde bestimmt in seinem Arbeitszimmer beschäftigt sein.
    Sie trat in den Innenhof hinaus, legte den Kopf in den Nacken und betrachtete die silbern

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