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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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und beteiligte sich hin und wieder an den Gesprächen in großer Runde. Allerdings war sie vor allem damit beschäftigt, die Pracht ihrer Umgebung zu bewundern und in sich aufzusaugen.
    Ganz versunken, hörte sie gerade noch die letzten Worte, die eine der Frauen an sie richtete. „ … großen Börsencrash.“
    Verwirrt schaute Rosanne auf. „Entschuldigung. Wie bitte?“
    „Der europäische Börsencrash vor achtzehn Monaten … erinnern Sie sich nicht?“
    Fieberhaft durchforstete sie ihr Gedächtnis. „Ich bin mir nicht sicher …“
    Isandro runzelte die Stirn und bedachte sie mit einem seltsamen Blick.
    Die Unterhaltung um sie herum erstarb. Rosanne wusste nur zu gut, warum sie nichts vom Weltgeschehen mitbekommen hatte. Rasch setzte sie einen ungläubigen Blick auf, als könne sie selbst nicht fassen, dass ihr etwas so Wichtiges entfallen war.
    „Ach, der Börsencrash“, sagte sie und lachte nervös. „Ja, natürlich.“
    „Wie hätten Sie auch mit einem der einflussreichsten Banker Europas verheiratet sein und sich daran nicht erinnern können?“, erwiderte die Frau lächelnd. „Sie hätten schon auf dem Mond leben müssen.“
    Oder an einem ähnlich ungastlichen Ort …
    Rosanne wünschte, der Boden würde sich unter ihr auftun und sie verschlingen. Sie bemerkte Isandros nachdenklichen Blick. Ihn hatte sie mit ihrem schlechten Schauspiel nicht täuschen können.
    Und dann wurde alles noch schlimmer, als sie mit einem Mal Ana erblickte, Isandros Schwester.

7. KAPITEL
    Ana begrüßte Isandro und trat dann einen Schritt zurück. „Aha“, wandte sie sich an Rosanne, „die verlorene Ehefrau ist zurückgekehrt.“
    „Ana“, warnte Isandro leise.
    „Was?“, fuhr sie ihn an. „Willst du mir etwa erzählen, dass sie nach allem, was sie dir und meinem Neffen angetan hat, einfach so zurückkommen und dich wie eine Weihnachtsgans ausnehmen kann?“
    Rosanne wurde schwindelig. Sie erinnerte sich an ein früheres Gespräch zwischen Isandro und seiner Schwester. Unbemerkt von den beiden, hatte sie an jenem Tag, der ihr Leben für immer verändern sollte, die lautstarke Auseinandersetzung mit anhören müssen.
    „Nach all den Jahren der Demütigung, die unser Vater uns mit seiner englischen Hure zugemutet hat, nimmst du dir eine englische Frau? Die jetzt auch noch schwanger von dir ist? Was tust du uns da an?“
    „Ana“, hatte Isandro in einem Tonfall erwidert, bei dem es Rosanne eiskalt den Rücken hinuntergelaufen war. „Nichts hat sich geändert. Es ist bloß eine geschäftliche Verbindung. Ein Kind ist ein zusätzlicher Bonus. Es erspart mir eine zweite Ehe, um einen Erben zu garantieren.“
    Seine Schwester senkte die Stimme, um ihrem gefährlichen Verdacht besonderen Ausdruck zu verleihen. „Liebst du sie etwa?“
    Isandro lachte hart auf. „Natürlich nicht.“
    „Warum hast du dann mit ihr geschlafen?“
    „Das geht dich nichts an“, erwiderte er hart.
    Die Stimmen wurden leiser. Rosanne war zu entsetzt, um sich bewegen zu können. Zu verletzt. Und dann hörte sie Isandro.
    „Sie ist nur ein Mittel zum Zweck. Sie hat mir nichts bedeutet, und das wird sie nie tun. Aber sie hat ihre Pflicht als Ehefrau mir gegenüber mehr als erfüllt, und du wirst das gefälligst akzeptieren!“
    „Anscheinend hat sie dich sehr clever in ihre Falle gelockt, mein lieber Bruder“, hatte Ana gehässig entgegnet.
    Erst allmählich wurde Rosanne sich der realen Gegenwart wieder bewusst. Ana stand noch immer vor ihnen und zischte ihrem Bruder Gemeinheiten zu. Isandro schaute unbeteiligt zur Seite.
    Schließlich bereitete er den Anschuldigungen unvermittelt ein Ende. „Es reicht!“, herrschte er seine Schwester an.
    Ana verstummte mitten im Satz. Mit einem erstickten Laut packte sie ihren Ehemann am Arm und marschierte davon.
    Isandro wandte sich zu Rosanne um. Es schockierte ihn, wie blass sie geworden war. Ihr Blick wirkte gehetzt. Leise fluchend zog er sie in eine ruhige Ecke. Er breitete die Arme aus, wollte sie instinktiv an sich ziehen, da rückte sie hastig von ihm ab. Eine spöttische Stimme meldete sich in seinem Kopf. Du wirst doch nicht etwa schwach?
    Rosanne stand kurz vor einem Zusammenbruch. Isandro hatte sie umarmen wollen, doch wenn sie das zugelassen hätte, wäre es ihr Untergang gewesen.
    Und als jetzt seine Stimme erklang, hörte es sich so kalt an, dass sie sicher war, sich seine Besorgnis nur eingebildet zu haben. „Ana hatte kein Recht, dich anzugreifen.“
    Die Worte halfen ihr, das

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