Julia Extra Band 0300
schmerzte. Sie duftete so himmlisch und schmeckte so gut, dass es ihm schier unmöglich erschien, sie loszulassen.
Falls das als Gradmesser für zukünftige Sinnenfreuden diente, hätte sich die Sache für ihn am Ende mehr als gelohnt. Er würde ihre Firma bekommen und als Sahnehäubchen obendrauf die süßeste Rache, die es gab.
Auch Simones Herz hämmerte wie verrückt. Als ob ein wildes Tier in ihrer Brust säße, das nach Freiheit verlangte. Sobald ihre und Cades Lippen sich berührt hatten, wuchs ihre Panik ins Unermessliche. Obwohl sie sich geschworen hatte, seinen Kuss auf keinen Fall zu erwidern, reichte eine Berührung seiner Zunge aus, um eine unbändige Lust in ihr zu entfachen. Es war die unwillkürliche Reaktion auf einen Mann, der die Macht besaß, sie mit einem einzigen Blick zu bezwingen. Eine Reaktion auf einen Mann, der ohne ein Wort in der Lage war, ihr Innerstes nach außen zu kehren.
Sobald Cade sie berührte, schmolz Simone dahin und gehörte ihm mit Haut und Haaren. Sie hasste sich für ihre Schwäche und verzehrte sich doch so nach seinen Küssen. Jetzt, auf der Stelle, wollte sie, dass er sie liebte.
Kein Mann könnte sie je wieder so erregen. Heute war das Gefühl sogar noch stärker als damals. Überhaupt empfand sie alles viel intensiver. Aber konnte sie sich wirklich verkaufen? Durfte sie so etwas auch nur in Erwägung ziehen?
MM Charters bedeutete für Simone die Welt. Gleichzeitig elektrisierte sie die Vorstellung, wieder mit Cade intim zu werden. Sie konnte es kaum erwarten. Das Einzige, was ihr Kopfschmerzen bereitete, war die Zeit danach. Wie würde sie sich fühlen, wenn alles vorbei war? Nachdem Cade sie benutzt und weggeworfen hatte?
Nicht der Gedanke, sich ihm vollständig auszuliefern, war schier unerträglich, sondern der, es irgendwann nicht mehr tun zu können. Als er damals ohne Abschied verschwunden war und sich nie wieder gemeldet hatte, hatte Simone sich monatelang innerlich wie tot gefühlt. Je länger sie darüber nachdachte, desto unentschlossener wurde sie. Aber sie musste handeln, und zwar schnell.
Simone atmete tief durch und schloss die Augen. Als sie wieder aufschaute, prallte ihr Blick an einer Barriere aus purem Gold ab.
„Also gut, einverstanden“, sagte sie schnell, bevor sie es sich anders überlegen konnte.
Seine Antwort war noch ein Kuss. Sie spürte seinen harten Körper an ihrem, sein Herz hämmerte im selben Rhythmus wie ihres, während beide leidenschaftliches Verlangen durchströmte. So leidenschaftlich, dass Simone sich vor sich selbst schämte. Gerade hatte sie beschlossen, ihren Körper zu verkaufen, was in ihren Augen zutiefst unmoralisch war. Und doch fühlte es sich gleichzeitig so richtig an, Cade zu küssen. Genauso richtig wie damals.
Der Kuss war leidenschaftlich, aber viel zu kurz. Sie war enttäuscht, als Cade sie von sich schob. „Gut, dass wir uns einig sind“, bemerkte er in einem abscheulich sachlichen Ton. „Dann können wir ja jetzt essen.“
Für Cade war das alles nicht mehr als ein Handel, während bei ihr prompt die alten Gefühle wiedererwachten. Er würde sie sich nehmen, wann immer es ihm passte. Aber mit Gefühlen hatte das nichts zu tun. So einfach war das.
Schweigend aßen sie. Simone stocherte lustlos in ihren Austern herum, und auch den exzellenten Fisch, den es anschließend gab, wusste sie kaum zu würdigen. Die Nachspeise lehnte sie ganz ab.
„Erinnerst du dich an den Valentinsball?“
Warum fragte er das jetzt? Wie sollte sie sich nicht erinnern? Es war ihre erste Verabredung mit ihm gewesen, und sie hatte ein wunderschönes schulterfreies Kleid aus smaragdgrünem Satin getragen. Cade hatte sie so mit Komplimenten überschüttet, dass ihre Wangen den ganzen Abend glühten.
Am nächsten Tag ging sie wie auf Wolken. Nicht lange danach hatte sie ihm ihre Jungfräulichkeit geschenkt.
„Wie könnte ich ihn je vergessen“, erwiderte sie, ohne zu bemerken, wie sehnsüchtig ihre Stimme klang.
„Du warst schon damals sehr aufregend.“ Die ganze Zeit über musterte Cade sie forschend, registrierte wahrscheinlich jede noch so flüchtige Regung.
Verstellen ist zwecklos, dachte Simone, während sie sich nervös die plötzlich trocken gewordenen Lippen befeuchtete. Als die goldenen Augen nun anfingen, jeden Teil ihres Körpers wie unter dem Mikroskop zu sezieren, stieg ihr Erregungspegel dramatisch an.
Sie war sich nicht bewusst, dass sich ihre Brüste schneller hoben und senkten als
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