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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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Ihrem Personalchef besser gedient.“
    „Wieso?“
    „Ich habe eine Personalagentur“, erklärte Mary und begann, in der Handtasche nach einer Visitenkarte zu suchen. Hoffentlich hatte sie noch welche übrig! Den ganzen Abend lang hatte sie die großzügig verteilt. Sie drucken zu lassen war wirklich teuer gewesen. Zu dumm, wenn ausgerechnet jetzt …
    In dem Moment, als sie in dem Durcheinander in ihrer Tasche eine Karte zu fassen bekam, riss der Riemen – und beinah der ganze Inhalt fiel auf den Boden und verteilte sich dort in alle Richtungen.
    O super, dachte Mary verzweifelt und schloss kurz die Augen. Als hätte sie sich noch nicht genug blamiert! Ausgerechnet vor Tyler Watts, der ihrer Agentur zum Erfolg verhelfen … oder ihr den Garaus machen konnte.
    Errötend bückte sie sich und sammelte Schlüsselbund, Lippenstift und Visitenkarten ein – von denen noch ziemlich viele übrig waren. Dazu ein Sammelsurium an Stiften, Sicherheitsnadeln, Papiertüchern, Einkaufslisten und Quittungen, eine Nagelfeile und einen Plastiklöffel.
    Tyler bückte sich ebenfalls und hob eine Windel auf, die er ihr kommentarlos reichte.
    „Danke“, murmelte Mary und schob sie mit den anderen Sachen in die Tasche zurück.
    Erstaunlich, dass er nicht schon längst angewidert das Weite gesucht hat, dachte sie. Wieso war er überhaupt zu ihr gekommen? Bis zu seinem Erscheinen war alles in Ordnung gewesen, dann hatte seine Nähe sie in eine tollpatschige Närrin verwandelt.
    Tyler bedauerte inzwischen, sich auf das Gespräch mit … ach ja, Mary eingelassen zu haben. Instinktiv war er ihr zu Hilfe geeilt, als sie zu stürzen drohte, ohne zu ahnen, wie schwer sie war. Zum Glück hatte sie ihn nicht mitgerissen! Aber sie war schuld, dass er sich Champagner aufs Hemd geschüttet und seine Krawatte ruiniert hatte.
    Damit nicht genug, hatte dieses unglückselige Wesen den Fußboden seines neuen Prachtbaus kritisiert, und er ließ sich Kritik nie gern gefallen – schon gar nicht von einer Frau, die lächerlich unpassende Schuhe trug und deren Handtascheninhalt so schlampig war wie die ganze Person.
    Alle hatten sich umgedreht und beobachtet, wie er eine Windel aufhob. Ausgerechnet er eine Babywindel! Wahrscheinlich hatte er wie der letzte Trottel ausgesehen.
    Wenn er etwas hasste, war es, sich lächerlich vorzukommen. Na gut, er hasste vieles, aber als Narr dazustehen stand ganz oben auf der Liste. Plötzlich wünschte er, er wäre Mary Thomas nie in die Nähe gekommen, aber er wusste nicht, wie er sich nun aus der Affäre ziehen sollte. Er konnte sich nicht einfach umdrehen und sie, errötet und verlegen, stehen lassen. Am besten tat er so, als wäre der Zwischenfall mit der Handtasche gar nicht passiert.
    „Um was für Personal kümmert sich Ihre Agentur?“, fragte Tyler schließlich.
    Mary unterdrückte gerade noch rechtzeitig einen Seufzer der Erleichterung. Sie hatte erwartet, dass Tyler sich so schnell wie möglich verabschieden würde. Dann hätte sie endlich nach Hause fahren und dort in Ruhe über ihre Blamage nachdenken können. Nun hatte sie noch eine Chance – und das Gefühl, dass alle Anwesenden sie glühend beneideten, weil sie Tylers ungeteilte Aufmerksamkeit genoss.
    Sich zu Hause auf dem Sofa zu verkriechen und sich dem Selbstmitleid hinzugeben würde ihrer Agentur nicht zum gelungenen Start verhelfen. Und ohne geschäftlichen Erfolg würde nichts aus einem eigenen Zuhause und einem neuen Leben für sie und Bea werden.
    Mary atmete tief durch und straffte sich. Nachdem sie Tyler eine Visitenkarte überreicht hatte, begann sie den Werbefeldzug in eigener Sache und pries ihre Fähigkeiten, die besten Leute für ihn auftreiben zu können. Außerdem erwähnte sie die Tatsache, dass sie früher selbst für Watts Holding gearbeitet habe.
    „Ich weiß also, worauf in der Firma Wert gelegt wird, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist“, beendete sie ihre Ausführungen und hoffte, dass sie selbstbewusster klang, als sie sich fühlte.
    „Ach, Sie haben für mich gearbeitet?“, hakte Tyler nach und betrachtete sie eindringlich.
    „Ja, aber es ist schon zehn Jahre her. Sie erinnern sich bestimmt nicht mehr an mich“, meinte sie, von seinem durchdringenden Blick entnervt. „Ich war damals hier in der Personalabteilung, als Guy Mann der Chef war.“
    „Doch, ich erinnere mich an Sie!“ Tyler klang zufrieden. „Sie haben mal bei einer Sitzung Kaffee über den ganzen Tisch verschüttet.“
    Klar, dass er sich

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