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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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ruhige Ecke zurückgezogen und streifte gerade einen hochhackigen Schuh ab, wobei sie ein Gesicht schnitt. Anscheinend taten ihr die Füße weh. Wenn sie vernünftig war, würde sie die Feier bald verlassen. Und dann finde ich nie mehr heraus, wer sie ist, sagte Tyler sich eigenartig beunruhigt.
    Sollte er sich bei jemandem nach ihr erkundigen? Er konnte natürlich auch zu ihr gehen und sie direkt fragen.
    „Entschuldigen Sie mich bitte“, sagte er zu seinem Gesprächspartner brüsk.
    Na also: Wer wollte da noch behaupten, er besäße keinen gesellschaftlichen Schliff?
    Dann ließ er den Mann einfach stehen und machte sich auf den Weg zu ihr.
    In der ruhigen Ecke bei den Liften bewegte Mary die Zehen ihres linken Fußes. Schade, dass sie sich nicht traute, auch noch den rechten Schuh auszuziehen. Dabei hatte sie es ursprünglich für eine gute Idee gehalten, die hochhackigen Pumps zur Eröffnungsfeier des Watts-Gebäudes anzuziehen!
    Tyler Watts war ein Sohn der Stadt York, der sich zu einem phänomenal erfolgreichen Unternehmer gemausert hatte. Die Nachricht, dass er sein Hauptquartier von London zurück nach York verlegte, hatte die Geschäftswelt seiner Heimatstadt förmlich elektrisiert. Die Errichtung des ultramodernen Gebäudes am Fluss hatte jedoch die Bürger in zwei Lager gespalten. Den empörten Denkmalschützern standen diejenigen gegenüber, die das Haus als gelungenen Beweis ansahen, dass man in York architektonisch den Sprung ins einundzwanzigste Jahrhundert geschafft hatte.
    Jedenfalls war der große Empfang anlässlich der Eröffnung die perfekte Gelegenheit, geschäftliche Kontakte zu knüpfen, und Mary war fest entschlossen, das Beste daraus zu machen. Natürlich war sie nicht die Einzige, die sich um einen Vertrag mit Watts Holdings bemühte, aber selbst wenn sie nicht das große Los zog, konnte sie nützliche Beziehungen anbahnen.
    Sie hatte sich gut überlegt, was sie anziehen sollte. Es war ihr erster „Auftritt“ als Geschäftsfrau seit Beas Geburt, und sie wollte elegant sowie professionell aussehen. Ein schickes Kostüm und dazu passende Pumps würden, so wurde es in jeder Frauenzeitschrift behauptet, den erwünschten Eindruck erzielen.
    Leider wurde in den Magazinen nicht verraten, was man tun sollte, wenn man im buchstäblich letzten Moment merkte, dass einem das einzige Kostüm, das man besaß, zu eng geworden war. Auch erinnerten die Verfasser der Artikel einen nicht daran, welche Höllenqualen man erduldete, wenn man längere Zeit in hochhackigen Schuhen herumstand oder versuchte, in ihnen einen spiegelglatten Marmorboden zu überqueren.
    Seufzend zog Mary den linken Schuh an und den rechten aus, wobei sie überlegte, dass – wie so oft in ihrem Leben – Fantasie und Wirklichkeit meilenweit voneinander entfernt waren. Sie hatte sich ausgemalt, die versammelten Arbeitgeber der Stadt zu bezaubern und mit ihrer Effizienz so sehr zu beeindrucken, dass sie sich darum reißen würden, ihre Dienste in Anspruch zu nehmen. Fehlanzeige!
    O ja, alle waren sehr nett gewesen, aber niemand hatte ihr einen Job angeboten, weil sie, wie sie selbst nur zu gut wusste, in der engen Jacke alles andere als effizient und professionell aussah.
    Kurz gesagt, alles, was sie von dem Abend hatte, waren Rückenschmerzen und schmerzende Füße.
    Mary trank einen Schluck Champagner und zog ihren Schuh wieder an. Sie würde noch einen letzten Versuch machen, um mit dem Personalchef von Watts Holding ins Gespräch zu kommen.
    Plötzlich merkte sie, wie die Leute neben ihr aufmerksam wurden, und blickte auf. Tyler Watts persönlich durchquerte den Raum, und alle wichen beflissen vor ihm zurück, was er nicht zu bemerken schien.
    Typisch für ihn, dachte Mary säuerlich. Bei den kurzen früheren Begegnungen mit ihm war er ihr als der arroganteste und rücksichtsloseste Mann erschienen, der ihr jemals begegnet war. Deshalb verspürte sie nun kein Bedürfnis, die Bekanntschaft mit ihm aufzufrischen. An einem Vertrag mit Watts Holding lag ihr sehr viel, an einem Gespräch mit dem Mann an der Spitze allerdings gar nichts.
    Seltsamerweise schien er genau auf sie zuzuhalten! Mary blickte sich um, ob hinter ihr jemand Wichtiges stand, aber sie war momentan ganz allein. Wenn sie nicht rasch etwas unternahm, würde Tyler Watts sie hier festnageln.
    Schnell nahm sie ihr Glas und wollte sich hinter die Gruppe etwas links von ihr zurückziehen, doch sie bewegte sich zu hektisch und rechnete nicht mit dem glatten Boden Und ehe

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