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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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erst einen Monat her war. Damals war er für sie praktisch ein Fremder gewesen, ihr ehemaliger – unangenehmer – Boss, mit dem sie nie viel zu tun gehabt hatte. Nun war er Teil ihres Lebens.
    Obwohl sie doch vernünftig hatte bleiben wollen, war sie sich kläglich bewusst, wie sehr er ihr fehlen würde.
    Sie hatte inzwischen einige Wohnungen besichtigt. Für ein Haus reichten ihre Mittel nicht, obwohl Immobilien in York wesentlich günstiger waren als in London. Egal, was sie bekam, es würde eng wirken im Vergleich mit Haysby Hall. Wenigstens war Bea zu klein, um es zu merken oder das großzügige Haus zu vermissen. Und Tyler.
    Wie auch immer, sagte Mary sich, jetzt ist es an der Zeit, ein neues Leben zu beginnen. Der Vorsatz betraf nicht nur ihre Gefühle. Am Vorabend hatte sie sich lange und sorgfältig im Spiegel betrachtet, und das Bild hatte ihr nicht gefallen. Wenn sie schon Tyler auf den Empfang begleiten und sich mit ihm auf die Suche nach einer geeigneten Heiratskandidatin machen sollte, wollte sie dabei wenigstens nicht wie ein dickliches, biederes Hausmütterchen aussehen.
    Vormittags hatte sie eine halbe Monatsmiete für einen erstklassigen Haarschnitt geopfert und sich anschließend mittels Kreditkarte ein Kleid geleistet, das zwar ihre Mittel überstieg, aber das sie einfach haben musste, nachdem sie den Fehler begangen hatte, es anzuprobieren.
    Es war eng, aber nur an den Stellen, auf die es ankam. Die Problemzonen verhüllte es gnädig mit genial geschnittener, schimmernder Seide, und der gewagte Ausschnitt war sexy, ohne aufdringlich zu wirken.
    Das hatte jedenfalls die Verkäuferin behauptet. Mary war sich nicht mehr sicher, ob es stimmte, als sie ihr großzügiges Dekolleté betrachtete. Nun war es allerdings zu spät, um sich umzuziehen – und da sie so viel Geld für das Kleid und die dazu passenden Accessoires ausgegeben hatte, blieb ihr nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen.
    Also, Kopf hoch und nicht ans Dekolleté denken, ermutigte sie sich und klopfte an die offene Tür von Tylers Büro.
    Er saß am Schreibtisch und las einen Bericht, von dem er stirnrunzelnd aufblickte. „Hallo, Mary!“, begrüßte er sie. Zuerst sah es so aus, als wollte er gleich wieder weiterlesen, doch dann wurde sein Blick eindringlich.
    „Fertig?“, fragte sie.
    „Du bist … du hast … irgendwie siehst du anders aus!“ Vor Staunen hätten ihm beinah die Worte gefehlt.
    „Ja, ich war beim Friseur.“ Sie drehte sich einmal um sich selbst. „Und? Was denkst du?“
    Tyler konnte nicht mehr denken, zumindest nicht mehr klar. Mary sah unglaublich sexy aus in dem Kleid, das an allen richtigen Stellen eng anlag. Sie hatte tatsächlich die verführerisch üppige Figur, die er sich vorgestellt hatte, als er sie in dem lächerlich weiten Flanellpyjama gesehen hatte.
    Und ihr Haar … was immer der Friseur damit gemacht hatte, es ließ sie jünger aussehen. Flotter. Beinah mondän. Beinah schön.
    Er ließ den Bericht auf den Schreibtisch fallen und stand auf. „Du siehst sehr … nett aus.“
    Stumm, aber vielsagend zog sie die Brauen hoch.
    Ach ja, sie hatte ihm einmal gesagt, keine Frau würde gern hören, sie sehe nett aus.
    „Das ist nicht richtig, stimmt’s?“, erkundigte er sich. „Wenn du meine Freundin wärst, müsste ich mir mit dem Kompliment mehr Mühe geben.“
    „Du sagst es“, stimmte Mary zu und freute sich, wie ruhig ihre Stimme klang, obwohl ihre Haut erregend prickelte und ihr Herz einen Trommelwirbel aufzuführen schien. „Sie würde gern spüren, dass ihre Anstrengungen, gut auszusehen, anerkannt werden. Sie möchte sich geliebt und begehrt fühlen.“
    „So, als könnte ich die Finger nicht von ihr lassen, als würde ich es kaum erwarten können, sie nach Hause zu bringen und mit ihr zu schlafen?“
    Ihr stockte einen Moment lang der Atem, dann atmete sie tief ein. „So ungefähr, ja.“
    „Verstehe.“ Tyler kam zu ihr und nahm ihre Hände, dabei sah er ihr tief in die Augen.
    Mary hatte das Gefühl, er könnte ihre Gedanken lesen. Und bestimmt spürte er, dass seine Nähe sie förmlich elektrisierte, bestimmt hörte er ihr Herz laut pochen.
    Schließlich senkte er den Blick, um ihn prüfend über sie gleiten zu lassen bis zu den Spitzen ihrer hochhackigen Schuhe. Stille schien sie einzuhüllen, und es gab plötzlich nur noch sie beide auf der ganzen weiten Welt.
    „Es gibt nur ein Wort, um dich zu beschreiben“, sagte Tyler schließlich heiser.
    Mary lachte

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