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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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noch die Zeit blieb, ans Telefon zu gehen. Normalerweise versuchte sie, den Anrufbeantworter nicht persönlich zu nehmen. Natürlich war Jon beschäftigt.
    „Ruf das Krankenhaus an“, schlug Peter vor. Er telefonierte selbst ununterbrochen mit seinem Handy. Offenbar erforderte das Familienunternehmen Antonides Marine seine Aufmerksamkeit.
    Nein, das war nicht fair. Er hatte sie umarmt und festgehalten. Für eine Sekunde hatte sie sich sogar erlaubt, sich dem Gefühl von Geborgenheit hinzugeben.
    „Erst muss ich die Fluggesellschaft anrufen.“
    „Habe ich schon erledigt. Der Flieger startet um eins.“ Er blickte auf die Uhr. „Wir müssen bald losfahren. Ruf im Krankenhaus an. Dann weißt du wenigstens, wie es ihm geht.“
    „Ja.“ Sie drückte auf die Tasten ihres Handys, um das Adressbuch aufzurufen. Die Nummer des Krankenhauses war seit dem ersten Herzinfarkt ihres Vaters eingespeichert. Doch ihr Herz pochte so wild und ihre Gedanken waren so verschwommen, sie konnte sich nicht erinnern, wie man diese Funktion aufrief.
    Peter nahm ihr das Handy ab. „Wie heißt das Krankenhaus?“
    Wenigstens das hatte sie nicht vergessen.
    In wenigen Sekunden hatte er die Nummer gefunden und gewählt. Als am anderen Ende der Leitung abgenommen wurde, reichte er ihr das Gerät zurück.
    Mit zitternder Stimme nannte sie den Namen ihres Vaters. Plötzlich überkam sie die nackte Angst, es könne zu spät sein und sie ihren Dad für immer verloren haben.
    Doch die Rezeptionistin antwortete: „Ja, er liegt auf der Intensivstation. Ich stelle Sie durch.“
    Ally hoffte, mit einer der Krankenschwestern verbunden zu werden, die sie vom letzten Mal kannte. Sie spürte, wie Peter die Hände auf ihre Schultern legte und die verspannten Stellen zu massieren begann.
    Endlich drang ein Klicken aus der Leitung. „Ally? Bist du das?“, fragte eine Stimme.
    „Jon!“
    Die Hände auf ihren Schultern hielten inne. Sie bemerkte es kaum. „Wie geht es ihm? Er ist doch nicht …?“
    „Nein, natürlich nicht“, beantwortete Jon die unausgesprochene Frage. „Wo warst du? Ich habe vor über einer Stunde angerufen.“
    Unmöglich, ihm jetzt schon die Wahrheit zu gestehen. „Hier … hier ist es gerade kurz nach Sonnenaufgang. Wie steht es um Dad?“
    „Er hat einen Herzinfarkt erlitten, Alice. Er ist bei Bewusstsein, aber da es sein zweiter ist, besteht definitiv Anlass zur Sorge.“ Danach verfiel er in seinen typischen Ärztejargon, bestehend aus Fachbegriffen und Fremdworten. Ally verstand überhaupt nichts mehr.
    Schließlich endete die medizinische Analyse. „Er hat geglaubt, du würdest anrufen“, sagte Jon vorwurfsvoll. „Er hat fest mit deinem Anruf gerechnet.“
    „Ich weiß … Ich wollte mich ja melden. Doch dann ist immer wieder etwas dazwischengekommen. Es tut mir leid.“ Wieder überfielen sie heftige Schuldgefühle, die den leisen Gedanken auslöschten, dass ja auch Jon und ihr Vater über Telefone verfügten.
    „Na schön. Die ersten vierundzwanzig Stunden sind entscheidend, wie du weißt. Medizinisch wird alles für ihn getan, aber ich denke, es würde sehr zu seiner Genesung beitragen, wenn du hier wärst.“
    „Natürlich. Ich bin schon unterwegs. Mein Flugzeug startet um …“ Hilflos schaute sie Peter an.
    „Um eins“, sagte er.
    Erst jetzt fiel ihr ein, dass er ihr das längst gesagt hatte. Sie wiederholte die Information für Jon.
    „Dann wirst du frühestens um acht Uhr hier sein. Ich weiß nicht, wo ich dann sein werde, Ally. Vielleicht könntest du ein Taxi nehmen.“
    „Ja, klar.“ Natürlich würde Jon keine Zeit haben, sie vom Flughafen abzuholen. „Ich möchte … Kann ich …“ Sie verstummte. „Sag Dad bitte, dass ich ihn liebe“, meinte sie dann nur.
    „Das werde ich.“
    „Es tut mir leid, Jon. Ich komme, so schnell ich kann“, fügte sie noch hinzu. „Ich …“ Ich liebe dich , hatte sie sagen wollen. Mit diesem Satz beendeten sie alle ihre Telefonate. Doch diesmal wollten ihr die Worte nicht über die Lippen.
    „Ich muss los“, unterbrach Jon das Schweigen. „Wir sehen uns später.“
    Ein Klicken ertönte. Ally blieb wie angewurzelt stehen. Innerlich fühlte sie sich vollkommen erstarrt. Sie fürchtete, sobald sie sich bewegte, in tausend winzige Scherben zu zerbrechen.
    Und dann spürte sie wieder den Zauber von Peters Händen auf ihren Schultern. Spürte seinen warmen Atem an ihrem Nacken. Zärtlich küsste er ihren Hals.
    „Gehen wir“, sagte Peter und nahm ihr das

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