Julia Extra Band 0302
ausging.
„Verdammt!“, stöhnte sie verzweifelt und setzte sich auf. Sie musste aufhören, an ihn zu denken. Aimi stand auf und ging zum Fenster. Tief sog sie die Nachtluft ein, um einen klaren Kopf zu bekommen, doch es half nicht. Sobald sie die Augen schloss, spürte sie seinen durchdringenden Blick förmlich auf ihrer Haut.
„Reiß dich zusammen, Aimi“, ermahnte sie sich. „Er ist ein Playboy, der nur eine Frau in seinem Bett haben will. Und das wirst ganz sicher nicht du sein.“
Aimi fuhr sich mit der Hand durch die ungebändigten Locken und seufzte. Sie sehnte sich nach einer Erfrischung. Und plötzlich kam ihr eine Idee. Sie streifte ihr Negligé über das kurze Nachthemd und ging hinunter in die Küche. Leise schloss sie die Tür hinter sich. Sie brauchte kein Licht zu machen, denn der Mond tauchte den Raum in einen silbrigen Glanz.
Sie brauchte ein paar Minuten, ehe sie gefunden hatte, was sie suchte – eine Leinenserviette. Dann nahm sie eine Handvoll Eiswürfel aus dem Gefrierschrank, wickelte sie in das Tuch und setzte sich an den Tisch. Genüsslich stöhnte sie auf, als sie den kühlen Stoff über ihre Haut gleiten ließ.
Schließlich zog sie sich einen zweiten Stuhl heran, um entspannt ihre Füße darauf zu legen, und ließ ihren Gedanken freien Lauf. Erschrocken fuhr sie auf, als sie ein Klopfen am Fenster hörte. Suchend blickte sie sich um und entdeckte zu ihrem Erstaunen Jonas, der draußen am Küchenfenster stand.
„O mein Gott“, flüsterte sie, als ihr bewusst wurde, was für ein verführerisches Bild sie gerade abgegeben hatte. Einem ersten Impuls folgend, wollte sie sich davonstehlen, doch Jonas gestikulierte wild und machte ihr klar, dass er hinein wollte. Voller Unbehagen verzog sie das Gesicht, hielt ihren offenen Morgenmantel mit einer Hand fest zusammen und öffnete Jonas die Tür.
„Danke“, sagte er, während er die Tür sorgfältig wieder verschloss. „Ich hatte schon befürchtet, heute Nacht draußen schlafen zu müssen.“ Doch dann verstummte er plötzlich. Er sah Aimi im Mondlicht dastehen, ihr seidenes Negligé glänzte golden.
„Was für ein Anblick“, raunte er atemlos. Die Leidenschaft in seiner Stimme war unüberhörbar. Hastig zog Aimi den Gürtel fester und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie fühlte sich gedemütigt, so vor ihm zu stehen.
Doch er kostete die Situation aus. „Haben Sie mich erwartet? Ich fühle mich geehrt“, warf er ihr aufreizend entgegen, und sie spürte, wie ein Schauer über ihren Rücken lief.
„Es war klar, dass Sie so denken“, gab sie ohne Zögern zurück, während sie sich verzweifelt bemühte, die Fassung zu bewahren. „Ich wollte mich nur ein wenig abkühlen und glaubte, alle außer mir schliefen. Wo sind Sie gewesen?“
Jonas fuhr mit der Hand durch sein dichtes Haar. „Nun, der Abend war heißer als erwartet“, bemerkte er anzüglich. „Ich wollte eigentlich schwimmen gehen, als Sie zu Ihrem Spaziergang aufgebrochen sind. Dann bin ich am Pool in einem Liegestuhl eingeschlafen. Und als ich aufwachte und wieder ins Haus wollte, entdeckte ich Sie – bekleidet mit diesem aufreizenden Nichts.“
„Seien Sie froh, dass ich da war, um Sie hereinzulassen“, konterte sie förmlich. „Und darüber hinaus gibt es an meiner Kleidung nichts auszusetzen.“
„Nein, natürlich nicht. Im Gegenteil: Sie sehen unglaublich gut darin aus. Das ist ja gerade das Problem.“
Er faltete die Serviette auf, nahm einen Eiswürfel heraus und fuhr sich damit über Gesicht und Nacken. Dann sah er sie mit gerunzelter Stirn an.
„Strecken Sie die Waffen, Aimi“, riet er ihr selbstbewusst und musterte sie erneut. „Ihr Negligé beflügelt meine Fantasie.“
Aimi atmete tief durch. Sie wusste, sie durfte jetzt nicht schwach werden. Es wäre am vernünftigsten, das Gespräch sofort zu beenden.
„Das ist doch sinnlos“, sagte sie kurz. „Lassen Sie uns zu Bett gehen.“
Ein dämonisches Leuchten flackerte in seinem Blick. „Sie bringen es auf den Punkt“, meinte er gedehnt.
Sie hätte sich ohrfeigen können, dass sie ihre Worte so unbedacht gewählt hatte.
„Sie wissen genau, dass ich es so nicht meine“, korrigierte sie sich gereizt.
„Auch wenn die Aussicht äußerst verlockend wäre, nicht wahr?“, murmelte er sanft, und in der Stille der Nacht schienen diese Worte widerzuhallen und ihren Körper vibrieren zu lassen.
„Sie sind dreist“, entgegnete sie kaum hörbar und Jonas lachte verführerisch.
„Ich
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