Julia Extra Band 0302
Hand schloss sich um ihren Oberarm und ließ sie zusammenzucken. Stirnrunzelnd schob er eine nasse Haarsträhne zur Seite und enthüllte eine hässliche Quetschung.
„Was, zum Teufel, ist das denn?“
„Der Fahrer ist schuld“, entgegnete sie knapp. „Ich bin gegen die Tür des Jeeps geknallt.“
„Tut mir leid. Das habe ich gar nicht gemerkt.“
Sie zuckte mit den Schultern. „Ich lebe ja noch. Und jetzt geben Sie mir meinen Kamm zurück.“
Statt ihrer Bitte nachzukommen fuhr er sanft mit den Fingern über ihre Schulter.
„Ihre Haut fühlt sich wie Seide an.“ Seine Stimme klang tief, sinnlich, und seine Berührung sandte ihr einen Schauer über die Haut, während Hitze in ihr aufstieg. Für einen langen Moment begegneten sich ihre Blicke – und dann senkte Nikos quälend langsam seinen Mund herab.
Der Kuss, den er ihr auf die Schulter hauchte, war weich wie Samt, und Ann blieb das Herz stehen. Eine leise Stimme mahnte sie, ihm Einhalt zu gebieten.
Aber sie schaffte es nicht. Und während die Zeit plötzlich stillstand, konnte sie nichts anderes tun, als reglos zu verharren, als sie seine weichen Lippen auf ihrer Haut spürte. Sie spürte, wie er den Mund öffnete und nun zärtlich mit der Zunge über ihre nackte Haut fuhr. Schwindelndes Entzücken erfasste sie. Dann drehte er sie langsam herum, sodass sie nun zwischen seinen Beinen saß und er langsam mit dem Kamm durch ihre Haare fuhr.
Sie war unfähig, sich zu bewegen, während ihr ganzer Körper sich seiner Nähe bewusst war. Aus einem Augenwinkel sah sie, wie Ari seine Sandburg verließ und auf die Felsen kletterte, während Nikos hinter ihr kniete und sie verführte.
Und das tat er zweifellos. Denn obwohl ihre Haare längst entwirrt waren, strich er immer noch sanft mit dem Kamm hindurch und murmelte zärtliche Worte in seiner Muttersprache. Er sagte ihr, wie sehr es ihn nach ihr verlangte, wie sehr sein Körper sich nach ihr sehnte.
Er würde ihre weichen Brüste mit seinen Händen umschließen und über ihre Knospen fahren, bis sie sich aufrichteten, würde sie zwischen seine Fingerspitzen nehmen, bis sie aufstöhnte und ihm zuraunte, dass sie bereit für ihn war. Mit seiner Hand würde er über den sanft gerundeten Bauch fahren, ihre Beine spreizen, sie mit geübten Fingern erkunden und sie in eine Welt entführen, in der überwältigende Erfüllung auf sie wartete.
Ann spürte die Hitze zwischen ihren Schenkeln. Ihre Brüste spannten sich an, und ihre aufgerichteten Knospen drückten gegen den Stoff des Badeanzugs, während sie seine harte Männlichkeit spürte.
Wie in Zeitlupe sah sie aus einem Augenwinkel, dass die kleine Gestalt den höchsten Felsen erklommen hatte und triumphierend winkte. Plötzlich weiteten sich ihre Augen schockiert, als sie sah, wie er schwankte und wild mit den Armen in der Luft herumfuchtelte.
Wer von ihnen schneller war, wusste sie nicht. Sie merkte nur, dass sie wie eine Pistolenkugel vorwärts schoss und über die Felsen kletterte, um Ari in letzter Sekunde atemlos aufzufangen.
Dann wurde Ari aus Anns zitternden Armen gehoben, und Nikos hielt den kleinen, verängstigten Jungen an seine breite, starke Brust gedrückt, während er ihm auf Griechisch immer wieder versicherte, dass nun alles wieder gut sei.
Vorsichtig legte Nikos das weinende Kind auf ein Handtuch, und sie schauten nach, ob Ari sich verletzt hatte. Doch außer einem bösen Kratzer auf der Wade war der Junge offenbar mit dem Schrecken davongekommen. Und dank einer ganzen Tüte Chips hatte er seine Tränen bald vergessen.
„Tina macht mir ein Pflaster drauf“ erklärte er kauend seiner Tante und dem Onkel, als sie seine Wunde erneut untersuchten.
„Das ist nicht nötig, mein Liebling“, versicherte ihm Ann. „Es blutet ja nicht.“
„Aber wenn ich dran drücke, dann blutet es“, stellte Ari richtig und überzeugte sie mit diebischer Freude von der Richtigkeit.
Als Ann zur Seite schaute, traf sie Nikos’ Blick. Für einen Moment sahen sie sich amüsiert an, ehe Nikos sich wieder seinem Neffen zuwandte.
„Was für ein schrecklicher Junge du bist“, meinte er schelmisch.
Ari sah erfreut aus.
Die Rückfahrt zur Villa verlief sehr viel gemäßigter als die Fahrt zum Strand. Nikos war taub gegen Aris Bitten, schneller zu fahren, und nahm die holprige Straße in langsamem Tempo.
„Danke“, sagte Ann, da sie wusste, dass Nikos es für sie getan hatte.
Sie zitterte immer noch. Wie, zum Teufel, hatte es so weit kommen können?
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