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Julia Extra Band 0302

Julia Extra Band 0302

Titel: Julia Extra Band 0302 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Nicola Marsh , Amanda Browning
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durchzog das Haus. Dann hörte sie das Geräusch von Pfannen und Töpfen auf dem Herd. Ihre Angst, ein Einbrecher sei ins Haus eingedrungen, wich der Verwirrung, dass jemand in der Küche kochte.
    „Komm herein und mach dich frisch, der Fisch ist gleich fertig“, hörte sie Jonas’ Stimme und erschrak.
    „Jonas?“ Was machte er denn hier?
    Als sie eintrat, starrte Aimi ungläubig auf den Mann, der sich am Herd zu schaffen machte. Lächelnd drehte er sich zu ihr um, und ehe sie einen klaren Gedanken fassen konnte, machte ihr Herz einen Sprung. Zum ersten Mal seit seinem Besuch im Krankenhaus begegneten sie sich wieder, und bis jetzt hatte sie nicht geahnt, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Doch sie zwang sich, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten und den eingeschlagenen Weg nicht wieder zu verlassen.
    „Wie bist du hierhergekommen?“
    Jonas richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Herd. „Ich habe ein Boot hier im Hafen. Jock passt darauf auf, wenn ich nicht hier bin.“
    Aimi hörte seine Erklärung verständnislos an. „Warum hast du ein Boot an diesem See?“
    „Weil dies mein Haus ist. Um es genau zu sagen, es ist auch meine Insel. Komm, mach dich ein bisschen nützlich und deck den Tisch. Das Besteck findest du in der Schublade dort.“
    Aber Aimi war völlig entgeistert und konnte ihre Verwirrung nicht verbergen. „Dein Haus? Aber ich dachte …“ Plötzlich dämmerte es ihr, dass ihre Mutter und Jonas diesen Plan gemeinsam ausgeheckt haben mussten. „Das glaube ich nicht! Wie konnte sie mir das antun?“, rief sie, enttäuscht und verletzt, dass ihre Mutter sie so hintergangen hatte.
    Jonas nahm die Bratpfanne vom Herd und drehte das Gas ab. „Weil sie dich liebt“, erklärte er schlicht. Dann verteilte er Fisch und Gemüse auf zwei Teller und stellte sie auf den Tisch.
    Aimi betrachtete ihn schweigend. „Sie hatte kein Recht, sich in mein Leben einzumischen. Ich weiß schon, was ich tue“, beharrte sie.
    Prüfend sah Jonas sie an, während er ihr einen Platz anbot. „Weißt du das wirklich? Lass uns später darüber sprechen, sonst wird der Fisch kalt, und das wäre zu schade. Setz dich und iss, Aimi. Du siehst aus, als könntest du es gebrauchen.“
    Wie benommen folgte sie seiner Aufforderung. Der Fisch duftete wundervoll, und sie spürte, dass sie tatsächlich sehr hungrig war. Sie aßen schweigend. Aimi wusste nicht, was sie sagen sollte, in ihrem Kopf herrschte ein einziges Chaos.
    „Du trägst dein Haar offen“, bemerkte Jonas nach einer Weile, und automatisch fuhr sie sich mit der gesunden Hand durch die blonden Locken.
    „Ich kann es mit einer Hand nicht aufstecken“, gab sie zu. Sie konnte es nicht einmal zu einem Zopf binden, und so fielen ihr die Haare locker über die Schultern.
    „Jetzt bin ich ja hier. Wenn du magst, helfe ich dir“, bot er an, und Aimi sah ihn irritiert an.
    „Du willst doch nicht etwa bleiben?“, fragte sie und bemühte sich um eine feste Stimme, doch Jonas schien nur amüsiert.
    „Es ist mein Haus, wie du weißt.“
    „Dann werde ich eben gehen.“
    Jonas verzog das Gesicht und strich sich mit der Hand über das Kinn. „Nicht ehe wir uns ausgesprochen haben.“ Das Lächeln war aus seinem Gesicht verschwunden, Aimi erkannte den eisernen Willen in seinem Blick.
    „Wir beide müssen über gar nichts sprechen. Warum bist du hergekommen?“
    „Weil ich dich liebe, Aimi, und ich kann dich nicht einfach gehen lassen“, sagte er ehrlich, und sie spürte, dass ihr Herz schwer wurde.
    Sie sah ihn an, ohne zu merken, dass ihr Kinn zitterte, während sie gegen ihre Gefühle ankämpfte. „Sag das nicht! Ich will es nicht hören!“
    „Du glaubst, du willst es nicht. Aber das ist nicht wahr!“, widersprach er und stand auf. Er nahm die Teller und stellte sie in die Spüle. „Warum setzt du dich nicht einfach in den Wintergarten, während ich uns einen Tee koche?“, schlug er vor.
    Aimi biss die Zähne zusammen. „Warum hörst du nicht endlich auf, mir zu sagen, was ich tun soll?“ Wütend sah sie ihn an und stürmte aus dem Haus.
    Sie hatte kein Ziel, bis ihr einfiel, das Jonas sein Boot erwähnt hatte. Es musste irgendwo hier festgemacht sein. Wenn sie es fand, konnte sie damit ans Festland rudern.
    Von dieser Idee getrieben, folgte sie dem kleinen Pfad, der zur Felsküste führte. Von dort aus suchte sie sich einen Weg über schroffe Steine und Geröll, bis sie entdeckte, wonach sie gesucht hatte: Das Bootshaus lag in einer kleinen Bucht.

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