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Julia Extra Band 0302

Julia Extra Band 0302

Titel: Julia Extra Band 0302 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Nicola Marsh , Amanda Browning
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Polizei verständigt, und der Mann wurde festgenommen, damit er keinem anderen Mädchen mehr etwas antun konnte.“
    Schweigend saß Nikos da, während Ann mit leerem Blick auf ihren Teller starrte. Zögernd erhob er schließlich das Wort.
    „Das wusste ich nicht.“ Er spürte selbst, wie unzulänglich diese Worte waren.
    „Warum solltest du auch? Nach psychologischen Maßstäben könnte man sagen, dass Carla die Männer benutzte, weil sie früher benutzt worden war. Aber entschuldigt das ihr Verhalten? Ich weiß es nicht.“
    „Vielleicht“, sagte Nikos gedehnt, „ist es eine Erklärung dafür, warum sie so geworden ist.“
    „Ja, vielleicht. Aber vielleicht wollte sie auch nur, dass es ihr gut geht im Leben. Danach hat sie sich immer gesehnt.“
    Gedankenverloren sah er sie an und erinnerte sich, wie er vor vier Jahren in ihrem heruntergekommenen Apartment gestanden hatte. Kein Wunder, dass sie diesem Leben hatte entkommen wollen.
    Wäre ich nicht auch versucht gewesen, Ari für eine Million zu verkaufen, wenn ich so arm gewesen wäre wie sie?
    Der Gedanke drückte wie eine schwere Last auf ihm. Was wusste er schon von Armut? Er war in eine reiche Familie hineingeboren worden, hatte immer Privilegien genossen.
    Ann hatte inzwischen ihr Essen beendet und legte das Besteck zur Seite. „Möchtest du jetzt den Nachtisch?“ Sie klang gefasst, als hätten sie nicht eben darüber gesprochen, was ihrer Schwester angetan worden war.
    Nikos nickte. „Ja, bitte.“
    Doch während sie sich das Dessert schmecken ließen, dachte er wieder daran, was er über Carla erfahren hatte. Dass sie sich selbst geopfert hatte, um ihre kleine Schwester zu schützen.
    Und Ann? Hatte sie sein Geld genommen, um endlich der Armut zu entrinnen, in der sie gefangen war?
    Er merkte, wie sein Bild von ihr ins Wanken geriet. Aber was sollte er tatsächlich von Ann halten? Er wusste es nicht. Doch die verwirrenden Gedanken kreisten weiter in seinem Kopf, während er mit dieser Frau am Tisch saß, die er gleichzeitig begehrte und verachtete.

12. KAPITEL
    Nachdem sie am nächsten Tag mit dem Taxi in die Pariser Innenstadt gefahren und im Hôtel Ritz eingecheckt hatten, kam Ari aus dem Staunen nicht mehr heraus. Vor allem die Metro hatte es ihm angetan, aber auch der Eiffelturm. Schließlich saßen sie draußen vor einem Café, wo Ari einen großen Eisbecher verschlang.
    „Du solltest der Versuchung auch erliegen, Ann“, murmelte Nikos mit funkelndem Blick.
    Sie presste die Lippen zusammen. Warum konnte Nikos nicht so herablassend sein wie auf Sospiris, sondern gab vor, als seien sie die besten Freunde? Ob er sie absichtlich reizte. Allerdings sprach das vergnügte Glitzern in seinen Augen gegen eine böse Absicht.
    Aber was kümmerte es sie überhaupt? Mochte Nikos auch noch so nett sein, die Atmosphäre zwischen ihnen war noch immer eisig.
    Als es an diesem Abend leise an ihrer Schlafzimmertür klopfte, das sie sich mit Ari teilte, war Ann trotzdem überrascht.
    „Wir können unten zu Abend essen“, erklärte Nikos. „Ein Babysitter des Hotels passt solange auf Ari auf. Und da das Ritz ein Grandhotel ist, sollten wir auch in gleichem Stil dinieren.“ Sein Blick hielt den ihren fest – einen kurzen, gefährlichen Moment lang. „Zieh wieder das türkisfarbene Abendkleid an. Es ist passend für den Anlass.“
    Sie hätte Kopfschmerzen vortäuschen sollen, oder Müdigkeit, um diesem Abend in dem weltbekannten Hotel im Herzen von Paris aus dem Weg zu gehen. Doch sie tat es nicht.
    Das Menu, das ihnen dann serviert wurde, machte dem Gourmetrestaurant des Hotels alle Ehre. Als ihnen dann der Nachtisch serviert wurde, eine köstliche Crème bavaroise, ließ Ann sich nicht zweimal bitten und merkte, wie Nikos ihr vergnügt zusah, als sie den Löffel in das köstliche Dessert tauchte.
    Als sie jedoch seinen Blick erwiderte, veränderte sich sein Ausdruck, dessen Eindringlichkeit Ann die Luft nahm.
    Doch es war nur ein Moment gewesen, der sofort verflog, als er sich auf seinem Stuhl zurücklehnte und sie fragend ansah. „Und, was sollen wir morgen machen, Ann?“
    „Das wird Ari egal sein, solange wir die Metro nehmen.“ Sie lächelte, dankbar darüber, dass sie mit Ari zu einem unverfänglichen Thema übergewechselt waren.
    „Hoffentlich findet er nicht heraus, dass man mit der Metro bis hinaus zum Vergnügungspark fahren kann“, meinte Nikos.
    Sie lachte. „Ein Paradies für Ari. Aber jeder Tag hier war sehr schön für ihn.“ Ihr

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