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Julia Extra Band 0302

Julia Extra Band 0302

Titel: Julia Extra Band 0302 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Julia James , Nicola Marsh , Amanda Browning
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hauptberuflich Putzfrau“, erwiderte sie tonlos.
    „Ach, nein?“
    „Nein. Nicht, dass ich etwas gegen diesen Beruf hätte“, fügte sie defensiv hinzu und dachte dabei an ihre Kollegen von der Top Kleen Agentur . Einige von ihnen arbeiteten so viele Stunden wie möglich und jonglierten ihr Leben, ihre Kinder und die Arbeit unter den schwierigsten Bedingungen. „Zufälligerweise arbeite ich tagsüber für eine große Vertriebsgesellschaft und mache eine Fortbildung zur Büroleiterin, aber …“ Sie brach ab.
    „Aber was?“, hakte er mit seidenweicher Stimme nach.
    Entschlossen hielt sie seinem Blick stand. „Ich werde dort nicht besonders gut bezahlt, und das Leben in London ist teuer. Also bessere ich mein Gehalt mit diesem Nebenjob auf. Das tun doch viele Menschen.“
    Nicht in seiner Welt. Aber unter diesen Umständen konnten sie sich vielleicht gegenseitig von Nutzen sein.
    Salvatores Blick wanderte zum Fenster und zu den glitzernden Lichtern der Stadt, und er fragte sich, wie Jessicas Haare wohl aussahen, wenn sie ihr locker ins Gesicht fielen. Vielleicht waren sie kurz geschoren oder bunt gefärbt. Das würde seinen Plan natürlich durchkreuzen, denn Salvatore Cardini könnte sich niemals in der Öffentlichkeit mit einer solchen Frau zeigen!
    „Wie kommen Sie von hier nach Hause?“
    Was glaubt er wohl, wie ich nach Hause komme, dachte sie. Mit einem Helikopter? „Mit dem Bus.“
    „Dann werden Sie ja ganz nass.“
    Auch sie sah nun zum Fenster, an dessen Außenseite dicke Regentropfen entlangrannen. Draußen herrschte ein wahres Unwetter. „Sieht so aus. Aber das macht nichts, ich bin es gewohnt. Schließlich bin ich ja nicht aus Zucker, wie man so schön sagt.“
    „Ich werde meinen Fahrer anweisen, Sie nach Hause zu bringen. Er wartet draußen darauf, dass ich meine Arbeit beende.“
    Jessica errötete. „Nein, ganz ehrlich, Sir“, wehrte sie eilig ab. „Das ist nicht nötig. Ich habe einen Schirm und auch eine wasserdichte …“
    „Nehmen Sie das Angebot einfach an“, unterbrach er sie. „Wann machen Sie hier Schluss?“
    „Normalerweise so um acht. Je nachdem, wie schnell ich fertig werde.“
    „Machen Sie halb acht daraus!“
    „Aber …“
    „Keine Widerrede.“ Prüfend warf er einen Blick auf die teure goldene Uhr an seinem Handgelenk, und sein Mund verzog sich zu einem freudlosen Lächeln. „Der Fahrer erwartet sie dann.“
    Damit wandte er ihr den Rücken zu und führte ein kurzes Telefonat auf Italienisch, ohne Jessica weiter zu beachten.

2. KAPITEL
    Mit Übereifer machte Jessica sich an die Arbeit, um rechtzeitig fertig zu werden. Aber etwas hatte sich geändert. Es lag nicht nur an der Tatsache, allein mit Salvatore im Büro zu sein. Ihr Herz klopfte schneller, und sie fühlte sich plötzlich seltsam scheu in seiner Gegenwart, als ihr dämmerte, was geschehen war. Ihr kühnster Traum hatte sich erfüllt: Ihr hinreißender Boss bestand darauf, sie von seinem Chauffeur nach Hause bringen zu lassen.
    Was hat das zu bedeuten?, wunderte sie sich.
    Wollte dieser einflussreiche Sizilianer etwa seine Putzhilfe auf diese wenig subtile Art aus dem Haus locken, um mit ihr allein zu sein? Und sie anschließend verführen? Bestimmt, aber dafür hätte er anstelle eines Wagens wohl gleich eine gläserne Kutsche bestellt, rief sich sie selbst ironisch zur Ordnung.
    Ich nehme seine großzügige Geste einfach würdevoll an, ohne mir dabei etwas zu denken, beschloss sie, während sie die hochmoderne Kaffeemaschine putzte. Die ungewohnt komfortable Fahrt zum Feierabend bot eine angemessene Entschädigung für seine unerträgliche Bevormundung.
    Um Punkt sieben nahm sie ihren Eimer in die Hand und räusperte sich betont. „Dann werde ich mich mal auf den Weg machen, Sir“, begann sie etwas unsicher. „Ähm, soll ich unten auf Sie warten?“
    „Wie?“ Irritiert sah er auf, als hätte er ihre Anwesenheit vollkommen vergessen. „Ja, sicher. Wo?“
    „Wissen Sie, wo der Hintereingang ist? Er liegt ein bisschen versteckt.“
    „Keine Ahnung, aber ich werde ihn sicher finden, ohne mich zu verlaufen“, entgegnete er trocken. „Der Wagen wartet auf dich, also nimm dir nicht zu viel Zeit beim Umziehen!“
    Offenbar hielt er es unter den gegebenen Umständen für angemessen, zum Du überzugehen.
    „Das werde ich nicht“, gab Jessica zurück und verschwand.
    In Windeseile zog sie sich um, schüttelte ihre Haare und ärgerte sich, dass sie heute nur einen schlichten Rock und einen weiten

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