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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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versteckt.

9. KAPITEL
    „Ja, Ihr Augenlicht ist zurückgekehrt, Mr. Brunelli.“
    Cesare war es schwergefallen, seine Ungeduld gegenüber dem freundlichen Arzt zu zügeln. „Um mir das zu sagen, brauche ich Sie wahrlich nicht! Verraten Sie mir lieber, ob es auch so bleiben wird.“
    Doch der Mediziner ließ sich nicht festnageln. „Mit Sicherheit können wir das erst nach einer ganzen Reihe von Tests sagen.“
    „Nichts für ungut, Doktor … aber wenn das so ist, nehme ich mir die Freiheit, für den Moment wichtigere Motive auszusuchen als Ihr Gesicht“, entschied Cesare und erntete von dem älteren Mann, der seine Ankündigung offensichtlich nicht ernst nahm, nur ein dünnes Lächeln.
    „Ich verstehe Sie sehr gut, Mr. Brunelli. Aber ich muss darauf bestehen, dass Sie in der Klinik bleiben und wir schnellstmöglich mit den Tests beginnen, um nach Erstellung der Diagnose eventuelle Sofortmaßnahmen einleiten zu können.“
    Doch Cesare ließ sich nicht beirren und erst recht nicht zurückhalten.
    Und jetzt, da sich die Zeremonie langsam ihrem Ende zuneigte, bereute er seine Entscheidung kein bisschen. Er hatte Samanthas zauberhaftes Gesicht gesehen, das unglaubliche Veilchenblau ihrer wundervollen Augen. Das konnte ihm niemand mehr nehmen.
    Erst als er die wachsende Unruhe der kleinen Hochzeitsgesellschaft bemerkte, wurde Cesare bewusst, dass er die letzten Worte des Standesbeamten gar nicht wirklich realisiert hatte.
    Sam, die nach einem schnellen Blick auf sein angespanntes Gesicht den Kopf gesenkt hielt, zog ihre eigenen Schlüsse. Wahrscheinlich war ihrem frisch angetrauten Gatten erst in dieser Sekunde die Ungeheuerlichkeit und Endgültigkeit seiner Entscheidung bewusst geworden, so dass er der Einladung des Standesbeamten, die Braut zu küssen , am liebsten ausgeschlagen hätte.
    Als Cesare die Hand ausstreckte, ihr Kinn anhob, spürte Sam, wie heiße Röte in ihre Wangen schoss.
    „Du brauchst das nicht zu tun …“, flüsterte sie kaum hörbar. „Kein Grund, irgendetwas vorzutäuschen.“
    Auch wenn das gar nicht möglich war, schien sein Blick sie zu liebkosen, als er ihre bebenden Lippen mit einem federleichten Kuss streifte.
    „Ich täusche gar nichts vor, cara . Wir sind jetzt verheiratet … Ehefrau und Ehemann.“ Das heisere Statement war nur für ihre Ohren bestimmt, und das seltsame Leuchten in seinen Augen weckte Sams Sehnsucht und Verlangen, die sehr dicht unter der Oberfläche schlummerten, wenn sie sich in Cesares Nähe befand.
    „Und ich küsse dich, weil ich mich nach dir verzehre … so, wie du dich nach mir. Und nicht, um die Sensationslust unserer Zuschauer zu befriedigen“, fügte er mit einem herausfordernden Lächeln hinzu.
    „Ja …“, wisperte Sam, die etwaige Zuschauer längst vergessen hatte. Bereitwillig bot sie ihm ihre Lippen dar. Diesmal war der Kuss so zärtlich und intensiv, dass er der Braut heiße Tränen in die Augen trieb. Als sie zu ihrem Mann aufschaute, glitzerten sie wie Diamanten an ihren langen dunklen Wimpern, und Cesare konnte nur mühsam an sich halten, sie nicht wegzuküssen.
    Ohne Vorwarnung überflutete ihn eine Welle von Emotionen, die seine Brust eng werden ließ und ihm das Atmen schwer machte. Seit er von Samanthas Schwangerschaft wusste, hatte er sich eingeredet, als großartiger Kerl, der er nun mal war, das Opfer bringen zu müssen, die Mutter seines Kindes zu heiraten.
    Opfer! Reine Selbstsucht hatte ihn dazu getrieben, wie er sich in diesem Moment widerwillig eingestand. Ein Leben ohne diesen eigenwilligen Rotschopf, der ihn fortwährend an den Rand der Verzweiflung brachte, konnte Cesare sich einfach nicht mehr vorstellen! Und dabei tat er selbst alles dazu, sie von sich wegzutreiben.
    Denn wenn Samantha erst erfuhr, dass er wieder sehen konnte und es ihr bewusst verschwiegen hatte, würde sie ihn hassen.
    Der Standesbeamte räusperte sich und lächelte etwas verkrampft. „Ich störe das junge Glück nur ungern, aber draußen wartet bereits ein anderes Paar, das für halb vier gebucht hat …“
    „Natürlich! Verzeihung …“, murmelte Sam errötend, legte fürsorglich eine Hand unter Cesares Ellenbogen und raunte ihm zu, dass sie gleich zwei Stufen hinuntergehen mussten.
    „Sosehr ich es schätze, dass du meine Gefühle schonen willst, Samantha, ich glaube, es ist viel einfacher, wenn ich mich auf dich stützen kann“, erklärte er offen.
    „Verzeihung …“, bat sie erneut, aber diesmal ihren frischgebackenen Ehemann. Und als

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