Julia Extra Band 0303
eigenen kleinen Familie, tatsächlich erfüllt hatte.
„Du siehst unglaublich aus, cara !“, stellte ihr Gatte mit diesem glühenden Blick fest, der sie immer noch erröten ließ wie ein junges Mädchen.
„Du selbst machst auch keine schlechte Figur im Smoking“, erwiderte Sam sein Kompliment. „Hey! Lass das!“, schalt sie im nächsten Moment, als Cesare seine Nase in ihre duftenden Locken steckte. „Weißt du eigentlich, wie lange ich für diese mondäne Frisur gebraucht habe?“
„Keine Ahnung“, gab er grinsend zu. „Aber weißt du , wie wenig Zeit ich brauche, um dieses Kunstwerk komplett zu verwüsten? Du wirkst viel zu bezaubernd und anziehend mit deinen feuerroten Locken und würdest die armen Männer auf der Party nur unnötig verwirren …“
Sam gab vor, ernsthaft über seine haltlose Behauptung nachzudenken. „Vielleicht hast du damit sogar recht, Liebster“, gurrte sie und schmiegte sich fest an Cesares breite Brust, ohne die geringste Rücksicht auf den blütenweißen, gesteiften Stehkragen seines Smokinghemdes zu nehmen. „Glaubst du, Giovanni wäre enttäuscht, wenn wir der Einfachheit halber zu Hause blieben?“
„Wen kümmert, was Giovanni denkt!“, erklärte Cesare lachend und zog mit einer geschickten Bewegung nahezu die Hälfte der versteckten Klämmerchen aus Sams Lockenpracht, bevor er seine Frau voller Leidenschaft und Hunger küsste.
– ENDE –
Jennie Lucas
Heißer Karneval
in Rio
1. KAPITEL
Schwanger!
Ellie Jensen bebte am ganzen Körper, als sie die Treppe der U-Bahn-Station hinaufstieg. Nur wie aus weiter Ferne drangen die Flüche der Taxifahrer und das laute Hupen an ihr Ohr. Auf dem Bürgersteig verkauften Straßenhändler Hotdogs und Salzbrezeln an ihren Ständen. Nach einem langen grauen Winter sonnte New York sich endlich im warmen Maiwetter.
Ellie jedoch spürte eine Eiseskälte bis ins Mark. Schon seit Stunden fühlte sie weder ihre Finger noch ihre Füße. Seit sie heute Morgen den Test gemacht hatte. Der positiv ausgefallen war.
Schwanger!
In sechs Stunden sollte sie heiraten, und sie war schwanger.
Mit dem Kind eines anderen Mannes.
Mit dem Kind ihres Chefs.
Vor dem Serrador-Firmengebäude blieb sie stehen und blickte zum dreißigsten Stockwerk hoch. Ein Schauder überlief sie.
Diogo Serrador, der dunkle, skrupellose Stahlmagnat, für den sie seit einem Jahr arbeitete, würde Vater werden.
Von mir kannst du nicht schwanger werden, querida . Noch immer hörte sie seine tiefe sinnliche Stimme an jenem heißen, schwülen Abend, untermalt von den Trommelrhythmen des Karnevals in Rio. Er hatte ihr die Worte zärtlich ins Ohr geflüstert. Es ist unmöglich, du brauchst dir keine Sorgen zu machen .
Und sie hatte ihm tatsächlich geglaubt!
Wie hatte sie nur so dumm sein können? Es war doch so vorhersehbar: Das unschuldige Mädchen vom Lande, das in die große, sündige Stadt zog und sich von ihrem selbstbewussten, reichen, verboten attraktiven Boss verführen ließ.
Sie hätte die Firma zu Weihnachten verlassen sollen, als Timothy auch gegangen war. Zumindest hätte sie schon vor Wochen kündigen sollen, wie sie es ihm versprochen hatte. Doch sie war unentschlossen gewesen, hatte es weiter und weiter hinausgeschoben. Als ob es ihr irgendwie erspart bleiben könnte, die Stadt zu verlieren, die sie liebte. Das Leben, das sie liebte. Den Mann, den sie …
Abrupt hielt sie inne. Es war nur eine wilde Anwandlung gewesen, ein Strohfeuer, das in einer leidenschaftlichen Nacht ausgebrannt war.
Nur weil sie schwanger war, würde das Diogo nicht automatisch zum Vater werden lassen. Der notorische Playboy konnte frei aus einer Vielzahl von eleganten Schönheiten wählen. Er führte sie aus, behandelte sie wie Göttinnen und ließ sie dann einfach fallen. Wenn solche Frauen ihn schon nicht halten konnten, da war es kein Wunder, dass er sie schon vergessen hatte – Ellie, die Schulabbrecherin mit den billigen Kleidern und dem unscheinbaren Äußeren.
Diogo Serrador, ein fürsorglicher Vater? Das wahrscheinlichste Szenario war, dass er ihr Geld für die Abtreibung anbieten würde.
Sie schlug die Hände vors Gesicht. Die Schwangerschaft mochte ungeplant gewesen und als Schock gekommen sein, doch schon jetzt liebte sie dieses Kind. Es war ihr Kind, ihre Familie.
Diogo hatte jedoch ein Recht darauf, es zu erfahren. Oder?
Ellie sammelte all ihren Mut. Sie würde ihm seine Lügen ins Gesicht zurückschleudern!
Sie ging durch die Drehtür und nahm den Aufzug
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