Julia Extra Band 0309
bei dir einquartiert. So groß wie dein Haus ist, wäre dir das gar nicht aufgefallen.“
Cameron nahm ihr das Telefon weg und warf es ans andere Ende des Sofas.
„Danke, dass du das getan hast“, sagte sie und schmiegte sich in seine Arme, um ihn zu küssen. „Ich habe es nicht übers Herz gebracht.“
Als sie das nächste Mal auftauchte, sah Cameron ihr so tief in die Augen, dass sie meinte, darin zu ertrinken.
„Ich habe mir geschworen“, erklärte er, „wenn du mir die Tür vor der Nase zuschlägst, lasse ich dich gehen. Aber die Wahrheit ist, dass ich durchs Fenster, durch den Schornstein oder durch ein Abflussrohr hier hineingeklettert wäre. Nicht, weil ich es gewohnt bin, meinen Willen zu bekommen, sondern weil ich mir mein Leben ohne dich an meiner Seite nicht mehr vorstellen kann.“
„Da hast du ja Glück. Denn genau dort werde ich sein.“
Rosie sank wieder in seine Arme und küsste ihn, denn davon konnte sie nicht genug bekommen.
Als Adele eine Stunde später nach Hause kam, war das Haus leer und zwei volle, unangerührte Kaffeebecher standen auf dem Tisch.
Offensichtlich hatten die beiden Turteltauben für nichts anderes mehr Sinn gehabt als füreinander.
– ENDE –
Cathy Williams
Nur eine Nacht in deinen Armen?
1. KAPITEL
Cesar war nicht gerade bester Laune, als er mit seinem Bentley in die Seitenstraße einbog, in die ihn sein Navigationssystem dirigiert hatte. Es war kurz nach neun Uhr abends, und das Wetter, das in London noch vielversprechend ausgesehen und ihn bewogen hatte, den Bentley zu nehmen, verschlechterte sich zusehends, je weiter er Richtung Osten fuhr. Seit einer Dreiviertelstunde schneite es nun sogar, sodass er die Scheibenwischer eingeschaltet hatte.
Er fragte sich, warum sein Bruder ausgerechnet diese Gegend für ein Treffen auswählen musste. London wäre ihm lieber gewesen, aber Fernando hatte darauf bestanden, sich in diesem gottverlassenen Kent zu treffen. Hier gab es nichts, was Cesar interessierte, und deshalb hatte es ihn auch noch nie hierher verschlagen.
Leise fluchte er vor sich hin, als er nun vor einem Gebäude hielt, das den Charme eines verlassenen Lagerhauses ausstrahlte. Misstrauisch betrachtete er die Fassade, die mit Graffiti übersät war, und fragte sich, ob ihn sein Navigationssystem im Stich gelassen hatte.
Schließlich seufzte er ergeben auf und schwang sich aus dem Wagen, um den Eingang zu suchen.
Wenn sein Bruder tatsächlich in dieser Bruchbude wohnte, würde er seinen Bentley dem nächstbesten Landstreicher schenken. Fernando war einfach nicht der Typ für Bruchbuden. Ganz im Gegenteil.
Cesar versuchte, seinen Ärger hinunterzuschlucken. Immerhin gab es einen wichtigen Grund für dieses Treffen, und es war müßig, sich darüber aufzuregen, dass sein Freitagabend ruiniert war. Ebenso müßig war es, Fernando vorzuwerfen, ihn an einen solchen Ort zitiert zu haben – und das mitten im Winter und fernab jeglicher Zivilisation.
Erst auf den zweiten Blick entdeckte Cesar die Tür, die in dem Graffiti raffiniert verborgen war. Nachdem er sie geöffnet hatte, brauchte er einige Sekunden, um den Anblick zu verarbeiten, der sich ihm bot.
Und der entsprach nun wirklich nicht seinen Erwartungen. Der Kontrast zu dem baufälligen Äußeren war einfach zu stark. Anscheinend handelte es sich um eine Art Club, in dem ein paar Dutzend Leute locker ihren Feierabend genossen. Auf der einen Seite des Raumes, der im Halbdunkel lag, waren lederne Couchgarnituren um niedrige Tische herum gruppiert. An einer langen, hufeisenförmig geschwungenen Bar, die den gesamten hinteren Bereich des Raums einnahm, standen Gäste mit ihren Drinks. Ganz links befand sich eine Art Bühne, davor standen noch weitere Sessel.
Es dauerte nicht lange, bis er seinen Bruder entdeckte. Wie immer war er der Mittelpunkt einer Gruppe und unterhielt sich angeregt.
Da er Fernando ausdrücklich gesagt hatte, dass er das Thema des Treuhandfonds unter vier Augen mit ihm besprechen wollte, ärgerte sich Cesar, dass er offenbar zu einer Art Privatparty herbestellt worden war. Im gedämpften Licht konnte Cesar die Gäste nicht genau erkennen, aber er zweifelte keine Sekunde daran, dass es sich um die übliche Clique seines Bruders handelte. Ein paar Blondinen, dann einige von den Zockern, mit denen Fernando die Nächte durchpokerte, und die üblichen Playboys, deren einziger Ehrgeiz darin lag, das Familienvermögen zu verprassen und nichts zu tun, was auch nur entfernt nach Arbeit
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