Julia Extra Band 0315
miteinander verbunden.“
Bella lachte verächtlich. „Deine Cousine hat meinen Vetter geheiratet. So eng ist die Verbindung zwischen unseren Familien also nicht. Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir beide uns je wiedersehen werden.“
Zumindest hoffte sie das. Sie musste nur noch diesen Tag überstehen, ohne dass die Wahrheit ans Licht kam.
Zu dumm, dass ihr Vater, der Arzt war, sofort gemerkt hatte, dass Bella und Toby völlig in Ordnung waren, sonst befände sie sich gar nicht erst in dieser beunruhigenden Situation. Das neuerliche Gespräch mit Gabriel bereitete ihr nun tatsächlich Kopfschmerzen – leider waren sie nicht vorgetäuscht.
Verzweifelt überlegte sie, wie sie eine Begegnung zwischen Gabriel und Toby verhindern sollte.
Wie würde Gabriel überhaupt auf Toby reagieren? Würde er ihn genauso zurückweisen wie sie? Sein finsterer Blick versprach jedenfalls nichts Gutes.
Besorgt sah sie auf, als sie das vertraute Kichern ihres Sohnes hörte. Aha, Liam kitzelte ihn mal wieder.
Toby war ein glückliches Kind. Er spürte die Liebe seiner Mutter, seiner Großeltern, die Zuneigung seiner Tante und seines Onkels. Und Bella wünschte, dass das auch so bliebe.
In den vergangenen drei Tagen war ihr bewusst geworden, wie eng der Zusammenhalt in der Familie Danti war. Die Kinder waren ihr Ein und Alles.
Bella verging fast vor Angst, was Gabriel tun würde, sollte er jemals erfahren, welche Folgen ihr One-Night-Stand gehabt hatte.
„Bitte lass mich gehen, Gabriel.“ Sie blickte an ihm vorbei und befreite sich aus seinem Griff.
Gabriel ließ sie keinen Moment lang aus den Augen. Unwillig verzog er das Gesicht, als er ihr leises Lachen hörte. Sie war umringt von einer fröhlichen Kinderschar. Darunter befand sich auch der Nachwuchs seiner eigenen Cousinen und Bellas Bruder Liam, der seiner Schwester sehr ähnlich sah.
Es war seltsam, dass er die Menschen, von denen sie vor fünf Jahren voller Zuneigung erzählt hatte, nun tatsächlich vor sich sah.
„Seid ihr befreundet?“
Lächelnd blickte Gabriel seinem Vater entgegen, der nun näher kam. Sein alter Herr durfte nichts von dem inneren Aufruhr seines Sohnes merken. Cristo Dantis Gesundheit war seit einiger Zeit angegriffen. „Ich glaube nicht, dass Bella es so sehen würde“, antwortete er daher ausweichend.
„Bella?“ Neugierig musterte Cristo seinen Sohn, bevor er den Blick wieder zu Bella gleiten ließ, die nun mit ihrem Bruder und einem anderen Kind plauderte.
„Isabella Scott, um genau zu sein. Ich habe sie gestern Abend auf Dahlias Party getroffen.“
Wieder getroffen , hätte er eigentlich sagen müssen, doch das hätte die Neugier seines Vaters erst recht geweckt.
Cristo war der Patriarch der Familie Danti. Er wartete ungeduldig darauf, dass sein Sohn endlich heiraten und Kinder in die Welt setzen würde, um die Familiendynastie zu erhalten, die Gabriels Urgroßvater vor hundert Jahren mit Weinbergen in Italien begründet hatte. Vor siebzig Jahren hatte Gabriels Großvater durch den Weinanbau in Amerika dann den Grundstein für ein richtiges Imperium gelegt.
Seit vier Jahren zeichnete nun Gabriel verantwortlich für den Betrieb in Kalifornien, nachdem sein Vater einen leichten Herzinfarkt erlitten hatte.
Sehr zu Cristos Bedauern machte er leider auch mit dreiunddreißig Jahren keine Anstalten, eine Familie zu gründen.
In jeder Frau, mit der Gabriel sich unterhielt, sah Cristo daher eine potenzielle Schwiegertochter.
Bella Scott hätte es sehr amüsant gefunden, wenn sie gewusst hätte, welche Rolle Cristo ihr vorübergehend zugedacht hatte.
Bella entspannte sich etwas, als das Hochzeitsmahl ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen war und die Gäste sich in den Ballsaal begaben. Jetzt bot sich die perfekte Gelegenheit, sich und Toby zu entschuldigen.
Bisher war es ihr erfolgreich gelungen, Toby aus Gabriels Blickfeld herauszuhalten, denn die beiden Familien waren an weit voneinander entfernten Tischen platziert worden.
Die Kinder saßen für sich an vier Tischen, sodass sie ungezwungen essen und Spaß haben konnten, während die Erwachsenen sich in aller Ruhe dem Menü und ihren Gesprächen widmen konnten. Ein weiterer Vorteil dieser Sitzordnung bestand darin, dass es unmöglich war, die Kinder ihren Eltern zuzuordnen.
Bella war sehr erfreut über dieses Arrangement …
Als sie Gabriel am anderen Ende des Speisesaals stehen sah, verabschiedete Bella sich schnell von ihrer Familie und ging zur Tür. Sie hoffte, sie
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