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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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Boden unter ihr schwankte. Aber wie sollte das im obersten Stock dieses aus Beton und Glas erbauten Gebäudes möglich sein?
    Das ist nur die Anspannung, beruhigte sie sich, und noch ein anderes Gefühl, das sie jedoch nicht näher erforschen wollte.
    Xavier zog sein Handy aus der Tasche und gab eine Nummer ein, während er sie mit kühler Eindringlichkeit ansah. „Möchtest du wirklich hinausbegleitet werden?“
    Unbeirrt hielt Romy seinem Blick stand, obwohl ihr Herz bis zum Hals schlug. „Es ist zwecklos, mir zu drohen.“
    Schweigen hing drohend im Raum, und sie war sich jedes Atemzugs bewusst, während sie auf seine Reaktion wartete. Sicherlich würde er sie bloßstellen.
    „Ach ja?“, meinte er schließlich.
    Auch wenn nur ein Narr seine Überlegenheit leugnen würde, weigerte sie sich, sich ihm zu unterwerfen. Wenn dies ein Kampf um die größere Willensstärke sein sollte, würde sie ihn bis zum bitteren Ende ausfechten.
    „Vor drei Jahren hast du dich dazu entschieden, die Beziehung abzubrechen und zu verschwinden“, erinnerte er sie mit trügerischer Sanftheit. „Genauso wie du dich geweigert hast, auf meine Anrufe zu reagieren.“
    Ihre Augen funkelten wie Saphire. „Es überrascht mich, dass du dich daran erinnerst.“
    Ja, Xavier erinnerte sich, sogar lebhafter, als er sich eingestehen wollte. Ihr verheißungsvoller Mund, ihr süßer Duft und wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte … ihr Lächeln, wie ihre Augen jedes Mal voll Freude aufleuchteten, wenn sie bei ihm war.
    Er war ihr erster Liebhaber gewesen. Ein Umstand, der ihn gleichzeitig erfreut und entsetzt hatte, weil er sonst mit Frauen zu tun hatte, die wussten, worauf sie sich bei ihm einließen. Eine Affäre ohne Verpflichtung.
    Romy war anders gewesen. Das war ihm erst bewusst geworden, nachdem sie ihre kurze Affäre beendet hatte. Eine unbekannte Erfahrung für ihn, weil sonst er derjenige gewesen war, der die Frauen verließ, mit einem großzügigen Abschiedsgeschenk.
    „Was ist mit den Spielschulden deines Vaters?“, nahm Xavier den Faden wieder auf. „Hast du die Absicht, seinem Kredithai einen ähnlichen Deal vorzuschlagen?“ Auch wenn er um die Fakten wusste, wollte er es aus ihrem Mund hören.
    Romy ertrug seine Kritik mit Gleichmut, weil sie sich in keiner Weise verunsichern lassen wollte. „Ja.“
    „Du solltest wissen, dass er sich darauf nicht einlassen wird.“ Sein ruhiger, aber bestimmter Ton verstärkte ihre Angst noch.
    Sie hatte bereits eine ansehnliche Summe abbezahlt, aber es war ihr deutlich klargemacht worden, was passieren würde, wenn der noch ausstehende Betrag nicht rechtzeitig beglichen würde.
    „Vielleicht doch, wenn ich entsprechende Bedingungen aushandeln kann.“
    Seine Augen verengten sich. „Du hast doch keine Mittel, um zu verhandeln.“ Ob sie überhaupt wusste, gegen wen sie da ankämpfte? Und mit welchen Folgen sie selbst bei diesem skrupellosen Kredithai rechnen musste, sollte sie seinen Forderungen nicht nachkommen?
    „Ist das dein letztes Wort?“, brachte sie mühsam heraus. Romy war blass geworden.
    Xavier verbiss sich den Fluch, der ihm auf der Zunge lag. Er war wütend. Nicht über Romy, sondern über den Mann, der diese ganze Situation zu verantworten hatte.
    „Du hast zu hohe Erwartungen in Bezug auf meine Großzügigkeit.“
    „Und was verstehst du unter ‚zu hoch‘?“
    Romy hatte Mut, und dafür bewunderte er sie. Allerdings machte sie sich etwas vor, wenn sie glaubte, dass er ihr helfen würde, ohne einen Preis dafür zu verlangen.
    Jedes Risiko, das Xavier einging – und er musste sich eingestehen, dass es im Laufe der Zeit schon zu viele gewesen waren –, musste genau kalkuliert werden. Das war die Grundlage seines Erfolgs und die eiserne Regel, mit der er seine geschäftlichen Interessen vertrat.
    Nur zu gut kannte er die Fallstricke und wusste um die Hinterhältigkeit, zu der ein Mensch fähig war. Als er damals in New York noch auf der Straße gelebt hatte, hatte er sich genau das zunutze gemacht. Und diese Hinterhältigkeit war auch der Grund, warum noch keine Frau sein Herz hatte erobern können, während er immer weiter die soziale Leiter hinaufgestiegen war.
    Doch in letzter Zeit hatte er eine ungewohnte Rastlosigkeit verspürt. Ihm gehörten ein luxuriöses Anwesen am Stadtrand von Melbourne mit Meerblick, Häuser und Apartments in verschiedenen Städten der Welt, er besaß eine Privatmaschine, teure Autos und eine Kunstsammlung im Wert von Millionen. Er

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