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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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auf und lief auf sie zu.
    „Mommy!“
    „Amüsierst du dich?“, fragte Phoebe, als wäre alles in bester Ordnung. Dabei hätte sie ihren Sohn am liebsten in die Arme genommen und nie wieder losgelassen. Noch lieber wäre sie sofort mit ihm aus dem Konsulat geflohen, um ihn den Klauen der Fürstenfamilie zu entreißen, die mit ihrer Macht und rücksichtslosen Arroganz zweifellos Einfluss auf ihrer beider Leben nehmen würde.
    „Geht so“, antwortete Christian und sah sich im Zimmer um. Überall lag Spielzeug verstreut, und vor dem großen Plasmabildschirm stapelte sich eine Auswahl von DVDs.
    „Können wir jetzt gehen?“, fragte er. „Ich bin hungrig.“
    „Du kannst doch auch hier etwas essen. Bestimmt darfst du dir eine Pizza bestellen.“
    „Natürlich“, murmelte Nora.
    „Ich will aber lieber gehen!“
    Ich auch, dachte Phoebe, strich ihrem Sohn nur beschwichtigend über den Kopf und unterdrückte den Drang, mit ihm davonzulaufen. „Wir gehen bald, versprochen. Warum siehst du dir nicht eine DVD an? In dem Stapel liegen einige, die du schon immer sehen wolltest.“
    „Ich will aber keine DVD gucken! Ich will mit dir nach Hause.“
    Seufzend ging Phoebe vor ihm in die Hocke. „Christian, es tut mir leid, aber wir müssen noch etwas länger bleiben. Ich habe dir doch gesagt, dass ich hier etwas zu erledigen habe. Ich muss nur noch ein bisschen mit … Prinz Leopold sprechen.“
    „Mit einem Prinzen? So wie der im Fernsehen, der gestorben ist?“
    „Ja-ha …“ Es gab Momente, in denen Phoebe die schnelle Auffassungsgabe ihres Jungen ein wenig ungelegen kam. „Sozusagen.“
    „Du kennst einen Prinzen! Ich dann ja auch!“
    „Ja, und er hat einen Großbildfernseher“, versuchte Phoebe ihn abzulenken. „Ich brauche nicht mehr lange, okay?“
    Christian nickte. Pizza essen und DVDs zu sehen, fand er dann doch zu verlockend.
    Mit einem erleichterten Lächeln richtete Phoebe sich wieder auf. Auch wenn sie sich jetzt auf eine zweite Runde mit Leo gefasst machen musste. Im Augenblick erinnerte sie sich nur an seinen mitfühlenden Gesichtsausdruck und seine Hand auf ihrer Schulter, deren Wärme sie durch und durch gespürt hatte.
    Sven brachte sie wieder nach unten, aber nicht in den großen Empfangsraum, sondern in ein kleineres, privates Zimmer am Ende des Gebäudes. Der Raum war spärlich beleuchtet, und vor dem Kamin stand ein Tisch, eingedeckt mit feinem Porzellan für zwei Personen. Bleikristallgläser glitzerten im Schein des Feuers.
    „Was soll das werden?“
    Leo, der bereits am Tisch saß, wandte sich ihr zu. „Abendessen natürlich.“
    Aber es war mehr als das. Ein wenig panisch dachte Phoebe, dass es aussah, als wollte er sie verführen. Er saß im Halbschatten, sodass sie sein Lächeln nur erahnen konnte.
    Irgendwie sah er viel zu selbstgefällig und sinnlich aus. Er hatte seine Krawatte abgelegt und die beiden obersten Hemdknöpfe geöffnet, sodass Phoebes Blick genau wie vor sechs Jahren auf den schön gebräunten Oberkörper gelenkt wurde. Als sie bemerkte, dass Leo sie beobachtete, sah sie ruckartig auf und machte errötend einen Schritt auf die Tür zu.
    „Ich habe keinen Hunger“, verkündete sie.
    „So, so“, murmelte Leo, und Phoebes Verlegenheit wuchs. Doch was er in ihr weckte, brannte stärker als ihre geröteten Wangen: Verlangen. Es schien beiderseitig und war verführerisch und mächtig. Aber nein, korrigierte sie sich. Das war kein Verlangen, sondern nur eine gewisse Faszination, ähnlich der, die ein kleines Kind beim Anblick von Feuer empfindet. Es würde am liebsten hineinfassen, auch wenn das streng verboten ist.
    Diese Regung bedeutete also nichts. Wieso auch? Sie mochte Leo nicht einmal. Solange sie sich das vor Augen hielt und der Versuchung nicht nachgab, konnte ihr nichts passieren.
    „Sie sind also nicht hungrig. Dabei kann ich Ihren Magen bis hierhin knurren hören. Falls Sie sich Gedanken um Christian machen sollten: Ich habe Nora gebeten, Pizza für ihn zu bestellen. Er hat ja keine Lebensmittelallergien.“ Das sagte er so selbstverständlich, als hätte er es überprüfen lassen. Es rührte sie, dass er an Christians Wohlergehen dachte.
    „Vielen Dank. Christian liebt Pizza.“
    „Kommen Sie!“ Er hob eine dampfende Schüssel empor, aus der es köstlich duftete. „Ich weiß, dass Sie Appetit haben.“
    Am liebsten hätte sie ihm widersprochen. Sie wollte sich von Leo nicht verführen lassen, nicht einmal zum Essen. Er spielte mit ihr, neckte sie,

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