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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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Apartment als ‚angemessen‘ betrachten.“ Er seufzte übertrieben, und Phoebe musste lächeln. Kaum zu glauben, dass sie hier mit Leo Christensen saß und mit ihm redete, als wären sie Freunde.
    Wiegte er sie nur in Sicherheit, oder war seine Freundlichkeit echt?
    Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass sie sich Letzteres wünschte. Trotz ihres ausgefüllten Alltags, ihrer Freunde und Familie hatte sie keinen Lebensgefährten. Als alleinerziehende Mutter und Selbstständige fehlte ihr für eine Partnerschaft die Zeit und Muße. Außerdem war sie vorsichtig geworden, nachdem ihre Ehe ganze vier Wochen gehalten hatte. Und doch hatte sie in den vergangenen Jahren die eine oder andere Verabredung gehabt.
    Jetzt beugte Leo sich vor und deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Halskette. „Ist das einer Ihrer Entwürfe?“ Er strich über den roh belassenen rötlichen Achatsplitter, der mehrfach mit Golddraht umwickelt war. Als er sie dabei am Hals berührte, schluckte Phoebe.
    „Ja …“, hauchte sie, und als Leo aufsah, konnte sie sich gar nicht von seinem Blick losreißen.
    „Die Kette ist wunderschön. Außergewöhnlich. Es wundert mich nicht, dass Sie so erfolgreich sind.“
    „Danke.“ Noch immer lagen seine Finger an ihrem Hals. Phoebe hätte sich eigentlich zurücklehnen sollen. Aber sie konnte es nicht. Sie genoss seine Berührung und das Verlangen, das sich langsam in ihr ausbreitete, viel zu sehr.
    Warum war sie so willenlos, sobald es um diesen Mann ging?
    Immer noch sahen sie sich an. Auch Leo konnte den Blick nicht abwenden. Nach einer weiteren herrlich kribbelnden Sekunde nahm er zögerlich die Hand weg und lehnte sich im Stuhl zurück. Phoebe kam sich auf lächerlicherweise beraubt vor und wandte den Blick ab, aus Angst, Leo könnte die Enttäuschung in ihren Augen sehen.
    „Wie kam es, dass Sie sich für Schmuckdesign interessieren?“
    „Meine Mutter ist Töpferin, und dadurch war Kunst für mich schon als Kind immer gegenwärtig. Jedes Jahr sind wir im Sommer nach Long Island gefahren. Dort habe ich am Strand Steine gesammelt, besonders schöne oder außergewöhnliche. Dann habe ich Draht darumgewickelt, um Halsketten, Armreife und andere Dinge aus ihnen zu machen.“ Sie zuckte die Schultern. „Daher stammen meine Ideen, eigentlich sind es erwachsen gewordene Kinderbasteleien.“
    „Sehr erwachsen“, murmelte Leo. „Es ist bestimmt kostspielig, in Manhattan einen Verkaufsraum zu mieten.“
    „Ja, das kann man wohl sagen, und mit Wohnungen ist es genauso.“
    Leo lachte, und seine Augen schimmerten bernsteinfarben. „Diese Bemerkung über Ihr Apartment werden Sie mir wohl nie verzeihen, hm?“ Freundlich lächelnd hob er sein Glas, um mit ihr anzustoßen.
    „Auf jeden Fall nicht so schnell“, versuchte Phoebe seinen lässigen Ton aufzunehmen, obwohl sie sich gar nicht so fühlte. Leos Lächeln hatte ihr den Atem geraubt. Er hatte sie noch nie so angesehen, ohne Ironie, Verachtung oder Mitleid. Sie wandte den Blick ab, trank noch einen Schluck Wein und bemühte sich, ihren Herzschlag zu beruhigen. Sie durfte nicht auf jede seiner Gesten und Regungen reagieren und sich nach mehr sehnen. Leo zu begehren, war keine gute Idee. Es würde ihr Urteilsvermögen beeinträchtigen und ihre Position schwächen.
    Irgendwo im Konsulat schlug eine Uhr achtmal. Es waren leise, sonore Töne, die Phoebe durch und durch gingen und sie schließlich dazu brachten, sich aus ihrer Benommenheit zu lösen. „Ich sollte gehen.“ Trotzdem rührte sie sich nicht von der Stelle. „Es ist spät, und wir können diese Unterhaltung an einem anderen Tag fortführen, um –“
    „Ich fürchte nicht. Wissen Sie, dem Fürst geht es nicht besonders gut. Er will Christian so bald wie möglich sehen. Wir müssen morgen schon nach Amarnes fliegen.“
    „Morgen?“
    „Es ist alles vorbereitet“, fuhr Leo fort. „Ich hole Sie und Christian um drei ab.“
    „Mitten in der Nacht?“
    „Wenn wir später abfliegen, kommen wir erst abends in Amarnes an. Das dauert zu lange.“
    „Trotzdem ist es unmöglich, morgen schon zu fliegen!“, schnaubte Phoebe. „Ich kann eine Reise nicht so schnell vorbereiten. Und Christian muss in die Vorschule.“
    „Schicken Sie der Schule eine E-Mail, dass sein Vater gestorben ist.“
    „Ich muss noch Bestellungen ausführen …“
    Leo hob die Augenbrauen. „Sie haben doch bestimmt eine Angestellte, die das Notwendigste veranlassen kann.“
    „Ja, ich habe eine Assistentin, aber

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