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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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dann flüsternd, „seien Sie ehrlich zu mir.“
    Als er sie ansah, lag eine überraschende Zärtlichkeit in seinem Blick. „Das werde ich.“
    Mit dem Handrücken strich er ihr über die Wange, und es kostete Phoebe große Anstrengung, sich nicht an ihn zu lehnen. Sie hätte Leo so gern vertraut, und trotzdem fürchtete sie, dass es ein großer Fehler sein könnte.
    „Ich sage Ihnen, was der Fürst vorhat, aber nicht jetzt. Sie sind noch nicht einmal eine Stunde bei uns, und bestimmt wollen Sie jetzt erst einmal Christian sehen.“
    Dankbar nickte sie. „Wo ist er?“
    „Oben im Kinderzimmer, mit meinem alten Kindermädchen. Es geht ihm gut.“
    Noch immer fühlte Phoebe sich zittrig und ängstlich, aber Leos Worte, seine Anwesenheit und seine Hand, die nach wie vor ihre Wange streichelte, gaben ihr Zuversicht.
    „Morgen erzähle ich es Ihnen.“ Lächelnd umfasste er ihr Kinn, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen ganz zarten Kuss auf die Lippen. Dann trat er einen Schritt zurück. Seine Pupillen waren geweitet, und Phoebe überlegte, ob er genauso überwältigt war wie sie. Ihre Lippen hatten sich kaum berührt. Es war nur ein Hauch von einem Kuss gewesen, und doch hatte er eine Sehnsucht in ihr geschürt, die jetzt lichterloh brannte.
    „Leo …“, sagte sie und hörte das Verlangen in ihrer Stimme.
    Doch er legte ihr den Finger auf die Lippen, als wollte er sie versiegeln, damit Phoebe die Erinnerung an seine Berührung für sich behielt. „Wir reden morgen. Du brauchst Ruhe.“ Er lächelte, und Phoebe konnte den Blick gar nicht mehr von seinem Mund wenden. Dabei öffneten sich ihre Lippen vor Verlangen. „Ich hole dir jemanden, der dich zum Kinderzimmer bringt.“
    „In Ordnung …“ Phoebe musste erst einmal alles verarbeiten, inklusive Leos Kuss, obwohl sie sich bereits jetzt nach mehr sehnte. Doch da waren auch die Erschöpfung und das Bewusstsein, dass Leo recht hatte. Sie musste Christian sehen, um ihr seelisches Gleichgewicht wiederzuerlangen. Trotzdem überkam sie ein gewisses Unbehagen, als er sich abwandte. Was dachte er, was fühlte er und – noch wichtiger! – was verschwieg er ihr?
    Wie in Trance folgte sie einem Bediensteten zum obersten Stockwerk des Palastes zu den Räumlichkeiten für die Kinder. An der Tür wurde sie von einer rotwangigen Matrone in steifer blauer Uniform empfangen.
    „Wir haben schon auf Sie gewartet“, begrüßte die Frau sie gut gelaunt. „Ich bin Frances.“
    „Wo ist mein Sohn?“, fragte Phoebe angespannt, und die Frau ließ sie herein.
    „Er ist gleich da vorn, machen Sie sich keine Sorgen.“
    „Mommy!“ Christian, der auf dem Boden gespielt hatte, sprang auf und lief seiner Mutter entgegen. „Wo warst du?“
    Phoebe lachte erleichtert, nahm ihren Sohn in die Arme und drückte ihn ganz fest an sich. Auch wenn sie wusste, dass er es nicht so gern hatte, musste sie ihm einfach einen Kuss auf die Stirn drücken. „Ich habe mit Leo gesprochen“, murmelte sie und küsste ihn noch einmal.
    „Warum bist du nicht mit mir zum Fürsten gegangen?“ Christian sah sie mit großen Augen an, und Phoebe erkannte die unterschwellige Besorgnis darin, bei aller gespielten Tapferkeit.
    „Das hatte ich ja vor“, begann sie vorsichtig, „aber der Fürst wollte ein bisschen Zeit mit dir allein verbringen.“
    „Ach so!“ Christian wandte sich wieder seinem Spielzeug zu. Gerade, als Phoebe dachte, sie hätte das heikle Thema hinter sich, fragte er: „Wieso?“
    Glücklicherweise brachte das Kindermädchen Marmeladenbrote und ein Glas Milch. „Zeit für einen kleinen Imbiss! Du bist bestimmt hungrig, junger Mann. Komm her und iss einen Happen.“ Gehorsam setzte Christian sich an den Tisch.
    „Danke, dass Sie auf ihn aufpassen“, wandte Phoebe sich an Frances.
    „Er ist so ein netter kleiner Mann. Er macht überhaupt keine Mühe. Ich kümmere mich gern um ihn.“
    „Arbeiten Sie schon lange für die Fürstenfamilie?“
    Frances nickte. „Seit fünfunddreißig Jahren, seit Leo geboren wurde. Ich habe mich um ihn und um Anders gekümmert.“ Als sie Anders erwähnte, füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie zog ein Taschentuch heraus.
    „Wie haben die beiden sich verstanden?“, fragte Phoebe, nachdem Frances sich wieder gefangen hatte. „Waren sie Freunde?“
    „Freunde?“ Frances lachte gequält. „Nein, nicht einen Moment.“
    „Wieso nicht?“
    „Weil Anders von Anfang an furchtbar verwöhnt wurde. Er konnte nichts falsch machen, und

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