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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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sich in keiner Hinsicht bestätigt. Natürlich hatte es Gerede hinter vorgehaltener Hand gegeben, doch anstatt sie zu meiden oder auszugrenzen, war sie gleich von zwei spanischen Clans mit weit offenen Armen aufgenommen worden. Jeder von beiden schien eifersüchtig darauf bedacht zu sein, sie seinem Familienverband einzuverleiben.
    Angelinas Reaktion auf den Umstand, dass ihr Geheimnis nach all den Jahren aufgedeckt worden war, überraschte Maggie. Es sei eine ungeheure Erleichterung, endlich alles ans Tageslicht gebracht zu haben und voller Offenheit leben zu können, versicherte sie ihr immer wieder. Obwohl Maggie nicht wirklich wusste, was zwischen ihr und Alfonso hinter geschlossenen Türen vor sich gegangen war, schien es so, als bereite es ihm keine Schwierigkeiten, die veränderte Situation zu akzeptieren.
    Maggie tauchte an Rafaels Seite auf, als er seinen kleinen Sohn mit väterlicher Routine an seine Schulter gelehnt hatte und ihm sanft den Rücken klopfte, damit er nach dem gierig geleerten Fläschchen sein Bäuerchen machte.
    Angesichts Rafaels zärtlichen Lächelns spürte sie einen dicken Kloß im Hals. Auch wenn sie ihren Mann wegen seiner teilweise übertriebenen Fürsorge neckte, verstand sie ihn sehr gut. Allessandro war so zart und winzig bei seiner verfrühten Geburt gewesen, dass sie selbst es kaum gewagt hatte, ihn anzurühren, doch er hatte schnell aufgeholt.
    Maggie hob die Hand und strich zart über die seidigen Härchen. Sie nannten ihn immer ihr Honeymoon-Baby, weil er laut ärztlicher Prognose exakt neun Monate nach ihrer Hochzeit das Licht der Welt hätte erblicken sollen. Doch Allessandro bewies seinen eigenen Kopf, indem er einfach beschloss, anderthalb Monate früher zu kommen.
    Die ersten Wochen, in denen er noch auf einer Babyintensivstation verbrachte, lebte Maggie in einem Zustand andauernder Angst. Wenn Rafael ihr nicht mit viel Geduld und liebevoller Fürsorge zur Seite gestanden hätte, wäre sie irgendwann durchgedreht, davon war sie nach wie vor überzeugt.
    Mit zufriedenem Lächeln schaute sie in das zarte Gesichtchen ihres kleinen Sohnes. Die dichten gebogenen Wimpern ruhten auf den rosigen Wangen, doch als habe er ihren Blick gespürt, öffnete er unverhofft die dunklen Augen und schaute zu Maggie auf. Ihr Herz klopfte vor Mutterglück.
    „Er sieht dir jeden Tag ähnlicher, Liebster“, raunte sie ihrem Mann zu.
    „Ist das gut?“
    Maggie lächelte. „Frag mich dasselbe noch mal in achtzehn Jahren, wenn er zu einem unwiderstehlichen Herzensbrecher herangewachsen ist, und, wenn er tatsächlich nach dir gerät, auch noch unerträglich arrogant und selbstherrlich ist.“
    „Sechzehn“, sagte Rafael fest, als habe er ihre Neckereien gar nicht gehört. „Wir Castenadas waren schon immer sehr frühreif.“
    Genau diesen Moment wählte sein Sohn, um in klägliches Weinen auszubrechen. Sein Vater hob ihn etwas an und verzog das Gesicht. „Aber bevor wir ihn auf die holde Weiblichkeit loslassen können, braucht unser Sohn erst einmal eine frische Windel.“
    „Wenn du willst, nehme ich ihn dir ab und bringe ihn …“
    „Nichts da!“, stoppte Rafael seine Frau. „Das mache ich lieber selbst. Ich brauche unbedingt eine Pause von unseren Gästen. Müssten sie sich nicht ohnehin langsam verabschieden?“
    „Pfui, Rafael, schäm dich!“, tadelte ihn seine Frau schmunzelnd. „Hast du etwa vergessen, dass wir sie schon einer großen Hochzeitsfeier beraubt haben …?“
    Wie sich herausgestellt hatte, war Rafael Castenadas kein Freund von langen Verlobungszeiten. Ihre dauerte nur so lange, bis er alles für eine kleine, intime Trauung arrangiert hatte. Und die fand in einer schlichten Kapelle statt, die kaum fünf Gehminuten vom Haus ihrer Eltern entfernt lag. Zusammen mit Maggies Brüdern waren diese auch die einzigen Gäste gewesen. Die Flitterwochen hatte das frisch vermählte Paar allein auf einer Privatinsel in der Karibik verbracht, die Rafaels griechischem Millionärs-Freund Theo Leonidis gehörte.
    „Ich denke, diesen Tag schulden wir unseren Familien.“
    „Schulden!“, schnaubte Rafael empört. „Ich frage mich immer noch, wie es dir gelungen ist, mich zu überreden.“
    Maggie rückte dicht an ihren Ehemann heran. „Weißt du das wirklich nicht mehr …“, flüsterte sie verführerisch.
    Rafaels Augen verdunkelten sich. „Du kannst es mir ja später noch einmal zeigen.“ Ihre Blicke versanken ineinander, während sie sich beide von dem vertrauten Begehren

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