Julia Extra Band 0326
die uns hoffentlich noch geschenkt werden.“
„Du … du liebst mich?“, flüsterte Maggie.
Rafael lachte leise und schob sie ein Stück von sich ab. „Soll ich es dir beweisen?“
„Ja, bitte …“
Während die Welt um sie herum in einem rosaroten Nebel versank, spürte Maggie, wie alle Ängste und Zweifel von ihr abfielen. Was zurückblieb, war das starke Gefühl von Liebe und Vertrauen, das sie dem Mann entgegenbrachte, der es immer wieder vermochte, sie bis ins Innerste erbeben zu lassen.
„Und ich liebe dich auch, Rafael Castenadas!“, gestand sie ihm endlich freimütig.
Rafael schaute seiner zukünftigen Frau tief in die tränenfeuchten Augen und küsste sie noch einmal zärtlich auf die Nasenspitze.
„Ich kenne ja deine Einstellung zu geschenkten Designerschuhen“, schnitt er mutig ein weiteres brisantes Thema an. Doch länger konnte und wollte er einfach nicht warten. „Wie sieht es mit Juwelen aus?“
Maggies Augen blitzten übermütig. „Da es ohnehin schwierig für mich wird, neben dir überhaupt wahrgenommen zu werden … immer her damit!“, forderte sie heraus.
„Rubine oder Saphire?“
„Beides!“, entschied Maggie lachend. „Und dich noch dazu …“
EPILOG
Die entzückten Großmütter ließen sich ihre süße Last nur widerstrebend entführen, doch Rafael blieb hart und nahm seinen quengelnden kleinen Sohn an sich.
Kein Wunder, dass der Knirps völlig überdreht war, angesichts so viel zärtlicher Aufmerksamkeit. Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte eine kleine Feier mit wenigen ausgesuchten Gästen gereicht, die man auch problemlos irgendwann hätte nach Hause schicken können, ohne eine Katastrophe heraufzubeschwören. Auf jeden Fall war dies hier definitiv das letzte Mal, dass er die gesamte Familie zu sich einlud!
Bis zum nächsten Mal, wenn Maggie ihn anlächelte und Bitte, Rafael … flehte, dachte er mit schiefem Grinsen.
Er blickte zur anderen Seite des Raumes, wo seine wunderschöne Frau in einem umwerfenden roten Kleid die perfekte Gastgeberin spielte, während mindestens die Hälfte aller Männer sie mit gierigen Blicken verschlangen.
Wenn sie ihn dann, wie alle anderen Leute auch, fragten, ob er eigentlich wisse, was für ein Glückspilz er sei, sagte Rafael stets mit vollster Überzeugung einfach: Ja .
Die Konversation mit Rafaels ältlicher Tante zog sich quälend in die Länge, weil Maggies Spanischkenntnisse trotz eifrigen Studiums noch relativ eingeschränkt waren. Es war Angelina, die sie schließlich rettete.
„Vielen Dank“, sagte Maggie aus vollem Herzen.
Angelina lächelte. „Es schien mir, als befändest du dich in Schwierigkeiten. Oh, nein, nicht schon wieder!“, rief sie gleich darauf aus, als hinter ihr lautes Geschrei ertönte.
Amüsiert beobachtete Maggie, wie sie graziös quer durch den überfüllten Raum eilte, einen ihrer schluchzenden Söhne vom Boden aufhob und tröstend an ihre Brust drückte. Der andere Zwilling hatte bereits die zweite Stufe der Treppe erklommen und wurde von Susan Ward gerettet, die geistesgegenwärtig hinzugesprungen war und ihn auf den Arm nahm. Triumphierend krähte der kleine Knirps los, einen Büschel vom dunklen, gelockten Haar seines Bruders wie eine Trophäe schwenkend.
Die Familienparty zum Anlass der völligen Genesung ihrer Mum war laut, fröhlich und turbulent. Maggies Herz wurde ganz weit, als sie die beiden Frauen – ihre beiden Mütter – die Köpfe zusammenstecken und miteinander lachen sah. Während des vorherigen Abends war es Maggie sogar gelungen, einige Schnappschüsse zu machen, während ihre Mum Angelina einen neuen Tanz beibrachte, den sie in ihrem Salsakurs gelernt hatte!
Wie absurd und kurios war das denn?
Eigentlich nicht anders, als ihre gesamte neue Großfamilie, überlegte Maggie mit zufriedenem Lächeln.
Die ersten Zusammenkünfte mit Angelina waren noch etwas steif verlaufen. Doch mit der Zeit kamen sie sich immer näher, und inzwischen verstanden sie sich blendend. Nicht als Mutter und Tochter – dafür waren sie im Alter zu dicht beieinander – sondern eher wie gute Freundinnen.
Angelina hatte Maggie auch geholfen, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben, ganz davon abgesehen, dass sie Rafael vehement daran hinderte, seine Frau während der Schwangerschaft in Watte zu packen.
Maggie hatte nie nach ihrem Vater gefragt und wusste, wie dankbar ihr Angelina deswegen war. Ihre Befürchtungen, als uneheliches Kind zum Außenseiter abgestempelt zu werden, hatten
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