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Julia Extra Band 0326

Julia Extra Band 0326

Titel: Julia Extra Band 0326 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Walker , Kim Lawrence , Myrna Mackenzie , Susanne James
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ganze Abend gleicht einem wunderbaren Traum“, ergänzte er leise.
    Unnötig lange rührte Emily in ihrer Tasse, sie musste einfach etwas zu tun haben. Giovanni saß dicht neben ihr auf dem Sofa, ohne sie jedoch dabei zu berühren. Warum fühlte sie sich trotzdem wie elektrisiert?
    Giovanni Boselli war es gelungen, nie gekannte Empfindungen in ihr zu wecken. Empfindungen, die so süß und erregend waren, dass sie es mit der Angst bekam. Wohin sollte das führen?
    Gedankenverloren nippte sie an ihrer Tasse. Sie durfte sich von Giovanni nicht länger so tief beeindrucken lassen. Auch für sie galten die guten Ratschläge, die ihr Coral gegenüber so leicht über die Lippen kamen.
    Giovanni leerte seine Tasse und blickte auf die Uhr. „Fast Mitternacht! Ich muss gehen.“ Eine innere Stimme warnte ihn, nicht länger zu bleiben. Emily schien sich in ihr unsichtbares Schneckenhaus zurückgezogen zu haben, und das musste er respektieren.
    Emily mochte ihn, dessen war er sich ganz sicher, hielt ihn jedoch anscheinend für einen unverbesserlichen Charmeur. Es lag an ihm, sie vom Gegenteil zu überzeugen.
    Sie waren bereits auf dem Weg zur Tür, als das Telefon klingelte. Emily ging zurück, nahm das Gespräch an und redete eine Weile. Als sie zu Giovanni zurückkehrte, wirkte sie bedrückt.
    „Das war Coral“, erklärte sie. „Sie bleibt doch nicht so lange wie geplant bei ihren Eltern und kommt bereits morgen Mittag zurück – und das nicht allein. Sie fährt über Heathrow, wo sie Nico vom Flughafen abholt.“ Resigniert zuckte sie die Schultern. „Vermutlich wird er eine ganze Woche lang bei uns wohnen.“

6. KAPITEL
    Einige Tage später schlich sich Emily frühmorgens lautlos aus der Wohnung. Sie wollte Nico nicht stören, denn er schlief noch. Auf dem Weg zur U-Bahn klingelte ihr Handy. Lächelnd holte sie es hervor und blickte auf das Display. Giovanni. Er war nach Italien zurückgeflogen und hatte sie seit dem vergangenen Freitag wiederholt angerufen. Obwohl sie es nicht so recht wahrhaben wollte, machte sie seine Aufmerksamkeit glücklich.
    „Hallo, Giovanni“, meldete sie sich gut gelaunt. „Du bist aber früh. Konntest du nicht schlafen?“
    „Ich weiß ja, dass du um diese Zeit auf dem Weg zur Arbeit bist, und ich wollte einfach nur Hallo sagen.“
    „Hallo.“
    Er lachte. „Und? Wie läuft es mit Nico? Benimmt er sich?“
    „In meiner Gegenwart schon. Was sonst so passiert, bekomme ich nicht mit, denn ich lasse mich möglichst wenig in der Wohnung blicken, und am Wochenende bin ich zu meinem Vater geflohen.“
    „Sehr rücksichtsvoll von dir.“
    „Wenn du meinst.“ Emily mochte Nico nicht besonders. Hier in London schien ihr sein Charme noch öliger als in Rom.
    „Hat sich Coral für die Zeit seines Besuchs freigenommen?“, erkundigte sich Giovanni.
    „Nein, sie hat Urlaubssperre, weil in der Immobilienfirma, in der sie arbeitet, im Moment unwahrscheinlich viel zu tun ist. Nico ist also den ganzen Tag sich selbst überlassen. Er trifft Coral während der Mittagspause und holt sie abends aus dem Büro ab. Ich arbeite zurzeit möglichst lange, und wenn ich dann nach Hause komme, scheinen sich die beiden gut zu amüsieren.“
    „Nico hat wirklich das große Los gezogen. Ihr habt ihn ganz selbstverständlich in eurer wunderschönen Wohnung aufgenommen.“
    Emily sah das anders. Insgeheim ärgerte sie sich wegen dieser Sache über Coral. Um einen nahezu unbekannten Menschen wie Nico aufzunehmen, waren die räumlichen Verhältnisse einfach zu eng. Doch da Coral die gleichen Rechte wie sie besaß, hielt sie es für klüger, ihre Meinung nicht laut zu äußern.
    „Ich muss mich verabschieden, Giovanni“, meinte sie bedauernd, als sie die Rolltreppe betrat. „Meine Bahn muss jeden Moment kommen.“
    „Schade.“ Er seufzte. „Das Wetter ist heute so schön, und ich wünschte, du wärest hier. Wir könnten aufs Land fahren, wo ich eine wirklich gute Taverne kenne … leckeres Essen … ein köstlich frischer Hauswein …“
    „Bitte hör auf“, unterbrach sie ihn und lachte. „Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, ich habe nämlich noch nicht einmal gefrühstückt. Doch davon ganz abgesehen, musst du heute eigentlich gar nicht arbeiten wie jeder normale Mensch auch?“
    „Leider hast du recht. Ich helfe nachher Stefano im Laden, und für heute Abend ist eine unserer unerfreulichen, aber notwendigen Familienbesprechungen angesetzt. Aldo wird übrigens auch dabei sein.“
    „Aldo,

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